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Die Getreideernte in Deutschland ist bereits voll im Gange – der Grund, die langjährige Trockenzeit. Für einige Betreiber von Biogasanlagen wird in den kommenden Tagen eine weitere Kultur zur Ernte anstehen. Und zwar die der Wildpflanzen. Denn immer mehr Flächen werden in Deutschland zur Biomasseproduktion mit mehrjährigen, ertragreichen Wildpflanzenkulturen bestellt.

Diese artenreichen Mischungen liefern mittlerweile hohe Biomasseerträge und sind dank ihrer extensiven Bewirtschaftung Rückzugsraum und Futterquelle für zahlreiche Wildtiere. „Mit dem Ende der Hauptblüte ist der optimale Zeitpunkt erreicht, um den Aufwuchs der Wildpflanzen als Biomasse zu ernten,“ sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung, der gemeinsam mit weiteren Partnern das Netzwerk Lebensraum Feldflur koordiniert.

Nach den in diesem Jahr bisher eher geringen Ernteergebnissen im Gerteide werden die Frischmasseerträge der Wildpflanzenmischungen mit Spannung erwartet: „Die letzten Jahre haben gezeigt, dass vielfältige Wildpflanzenkulturen viel weniger durch Trockenheit beeinträchtigt werden als die klassischen Feldfrüchte,“ so Kinser weiter.

Umfrage der Uni Münster

Aber wieviel Hektar Wildpflanzenmischungen werden deutschlandweit überhaupt angebaut und was motiviert Landwirte und Anlagenbetreiber, diese als Alternative zum Mais auf den Acker zu bringen? Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, führen das „Netzwerk Lebensraum Feldflur“ und das „Projekt GrünSchatz“ der Uni Münster bis Mitte September eine Umfrage unter Anlagebetreibern und Landwirten durch, die ertragreiche Wildpflanzenmischungen zur Biomasseproduktion anbauen.

„Mit Hilfe der Umfrage wollen wir die Rahmenbedingungen verstehen, die dazu beitragen können, den Anbau von Wildpflanzen zu einem attraktiven landwirtschaftlichen Modell zu machen,“ sagt Sabine Paltrinieri vom Projekt GrünSchatz und ergänzt „Nicht zuletzt helfen alle, die an der Umfrage teilnehmen, die Feldflur lebendiger und artenreicher werden zu lassen.“

Im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung steht übrigens auch drin, dass der Einsatz von Blühpflanzen in Bioenergieanlagen erhöht werden soll. Auch hier ist das Ziel, den Insektenschutz in der Landschaft durch mehr Blühflächen zu fördern.

Über das Netzwerk Lebensraum Feldflur

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 27 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Es setzt sich dafür ein, Mischungen aus mehrjährigen ertragreichen heimischen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Weitere Informationen findet Ihr unter www.Lebensraum-Feldflur.de.

 

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