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Kommunikation ist alles – auch beim Großen Mausohr!

Wer hängt mit wem kopfüber ab, wer lernt was von wem und wie kommunizieren Fledermäuse neues Wissen an ihre Artgenossen? Antworten auf diese Fragen könnten bald direkt aus den Wochenstuben des Großen Mausohrs kommen, denn der Fledermausspezialist und Diplom-Biologe Dr. Simon Ripperger (39) vom Naturkundemuseum Berlin erhält heute Abend den Forschungspreis 2021 der Deutschen Wildtier Stiftung. Die Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Preises findet im Zoologischen Museum in Hamburg statt.

Der Forschungspreisträger 2021 der Deutschen Wildtier Stiftung ist ein Fledermausforscher 

Mit seinem Vorhaben: „Die Wochenstuben des Großen Mausohrs (Myotis myotis) – wichtige Zentren des sozialen Lernens?“ hat Ripperger die unabhängige Forschungspreisjury aus renommierten Fachwissenschaftlern überzeugt. „Sein komplexes, aber gut nachvollziehbar aufgebautes Projekt beleuchtet das weitgehend unverstandene Thema des sozialen Lernens mittels innovativer methodischer Ansätze“, sagt Professor Dr. Dr. Sven Herzog, Vorsitzender der Forschungspreisjury. Bei dem Forschungsansatz geht es zudem um ganz praktische Aspekte des Artenschutzes: „Wenn wir durch die Arbeit von Dr. Simon Ripperger besser verstehen, wie Fledermäuse untereinander Informationen weitergeben, können Schutzmaßnahmen zukünftig effektiver umgesetzt werden“, sagt Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung. 

Zwei Jahre lang kann sich der Forschungspreisträger, der in Berlin und seiner Heimatstadt Augsburg lebt, nun seiner Lieblingsspezies und deren Geheimnissen widmen. „Fledermäuse faszinieren mich seit meinem Biologiestudium“, schwärmt Ripperger. Wie alle heimischen Fledermäuse ist auch das Große Mausohr ein nachtaktives Tier, das im Jahresverlauf verschiedenste Quartiere nutzt. Aber wie bleiben die hochsozialen Tiere dabei mit ihren Artgenossen in Kontakt? Um Aufschluss über soziales Lernen in den Wochenstuben zu erhalten, in denen Mütter ihre Jungtiere aufziehen, braucht es eine besondere Technik, die Ripperger mit seinem Team eigens entwickelt hat.

„Die Fledermäuse tragen einen Mini-Sensor auf ihrem Rücken, der die Beziehungen der Tiere untereinander dokumentiert, erklärt Ripperger, „wie bei Facebook – nur zu einem wissenschaftlich interessanten Zweck – können wir so die sozialen Netzwerke in den Wochenstuben und das Verhalten jedes einzelnen Tieres genau beobachten.“ Durch die gesammelten Daten zu den Sozialkontakten im Quartier und auf den nächtlichen Flugwegen von 80 Großen Mausohren kann der Forschungspreisträger 2021 der Deutschen Wildtier Stiftung so schließlich Rückschlüsse auf die Kommunikation und das Lernverhalten der Fledermäuse ziehen. Die ersten Erkenntnisse dazu sollen 2024 vorliegen. 

Weitere Infos über das Fledermausprojekt findet Ihr unter deutschewildtierstiftung.de…

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Kleiner Tümmler in großer Not

Habt Ihr diesen Moment auch schon einmal erlebt? Er gehört zu den Höhepunkten von Strandurlauben auf Amrum oder Angelausflügen auf der Ostsee: Plötzlich pflügt eine dreieckige Finne durch das dunkle Wasser, manchmal eine zweite. „Delfine“, rufen die Kinder und vergessen ihre Sandburgen. Aber es sind Schweinswale – denn die gibt es in Nord- und Ostsee. Sie sind keine Delfine, aber deren nächsten Verwandte. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Schweinswal zum Tier des Jahres 2022 ernannt.

Schweinswal – Einzige Walart in Nord- und Ostsee

Der „Gewöhnliche Schweinswal (Phocoena phocoena)“ lebt überwiegend in flachen, küstennahen Meeren und Flussmündungen und ist als einzige Walart ganzjährig in Nord- und Ostsee zu finden. Aber während Badegäste vor ein paar Jahrzehnten noch direkt vor der Küste Sylts regelmäßig Walmütter mit ihren Kälbern beobachten konnten und selbst in der Kieler Förde häufig Schweinswale gesichtet wurden, ist der bis zu zwei Meter lange Meeressäuger heute extrem selten geworden.

Auch deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung den Schweinswal, auch Kleiner Tümmler genannt, zum Tier des Jahres 2022 gekürt. Drei gefährdete Meeresbewohner hatte die Stiftung seinen Spendern zur Wahl gestellt. Die entschieden sich mit sehr deutlicher Mehrheit für den kleinen, scheuen Wal. „Mit der Wahl machen wir auf die Probleme des heimischen Meeressäugers aufmerksam“, sagt Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung.

Auf Deutschlands Roter Liste wird Phocoena phocoena als „stark gefährdet“ geführt. „Insbesondere in der Ostsee ist die Art stark bedroht“, sagt Hackländer.Das zu den Zahnwalen gehörende Tier hat viele Probleme: Zum einen verenden immer wieder Tiere als Beifang in den engmaschigen Stellnetzen der Fischer. Etwa sechs Minuten können Schweinswale unter Wasser bleiben. Dann müssen sie wieder auftauchen, um ihre großen Lungen durch ein Blasloch an der Oberseite des Kopfes zu füllen. Verfangen sie sich unter Wasser in den Netzen, ersticken sie.

Doch die Fischerei und die zunehmende Überfischung bringen noch ein weiteres Problem mit sich. Der Rückgang von Schwarmfischen wie Hering, Sprotte und Makrele lässt den Wal hungern. „Schweinswale müssen täglich rund zehn Prozent ihres Körpergewichtes in Form von Fischen, Weichtieren und Krebsen aufnehmen. Säugende Walmütter benötigen besonders viel Nahrung“, erklärt Hackländer.

Und auch die schleichende Vergiftung durch das Einleiten von Chemikalien wie Pestiziden, die oft über die Flüsse in Nord- und Ostsee gelangen, wird dem Tier zum Verhängnis.Ein weiteres großes Problem ist der zunehmende Lärm im Meer. Vor allem der permanente Unterwasser-Lärm aus der Schifffahrt macht dem Tier zu schaffen.

Hinzu kommen noch weitere Lärmquellen, zum Beispiel bei den Bauarbeiten zu Offshore-Windkraft-Anlagen, bei denen Stahlpfähle in den Meeresboden gerammt werden. Der Krach ist kilometerweit zu hören und eine große Gefahr für das empfindliche Gehör der Tiere. Wie alle Zahnwale machen sich Schweinswale zur Orientierung und Partnersuche sowie für die Fischjagd mit Ultraschallwellen ein akustisches Bild ihrer Umgebung.

Bei großem Lärm verlieren sie die Orientierung. Bereits bei einer Entfernung von rund 650 Metern zur Lärmquelle werden Lunge, Gehör und Gehirn geschädigt. Unterwassersprengungen von Militärmunition können zu tödlichen Verletzungen führen.Die Deutsche Wildtier Stiftung setzt sich für den Lebensraumschutz heimischer Wildtiere an den Küsten ein.

Mit der Wahl zum Tier des Jahres 2022 soll der Gewöhnliche Schweinswal mit all seinen Problemen im Rampenlicht stehen, um ein Bewusstsein für seine Bedürfnisse zu schaffen. „Wir wollen Lösungen vorantreiben und Licht am Ende des Tunnels aufzeigen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Wildtier Stiftung.

So ist es beispielsweise möglich, bei Bauarbeiten im Meer spezielle, walfreundliche Schallschutzvorrichtungen gegen den Lärm zu errichten. Auch die fein gesponnenen Fischereinetze können für Wale sicht- und hörbar gemacht werden. Die Forschung ist hier auf einem guten Weg, der von der Deutschen Wildtier Stiftung unterstützt wird. 

Über diesen Link kommt Ihr zum Steckbrief zum Tier des Jahres 2022 bei der Deutsche Wildtier Stiftung…

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Weitere Lesetipps aus unserer Redaktion über die Deutsche Wildtier Stiftung

Pressemeldung der Deutschen Wildtier Stiftung

Wenn im Herbst die Blätter fallen, dann kommen sie wieder zum Vorschein: Die Laubbläser und die Laubsauger. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat dazu eine Pressemeldung veröffentlicht. 

Pressemeldung Deutsche Wildtier Stiftung: Weg mit Laubbläsern – zurück zu Harke und Besen

Der Herbst ist da: Leise fallen die Blätter und bedecken Straßen und Bürgersteige, Rasen und Beete in Parks und Gärten. Das ruft diejenigen auf den Plan, die der Meinung sind, öffentliche Anlagen und private Vorgärten müssten penibel von der Blätterlast befreit werden. Müssen sie wirklich? „Nur, wenn es darum geht, dass auf öffentlichen Wegen kein Mensch gefährdet wird“, sagt Jenifer Calvi, Pressereferentin der Deutschen Wildtier Stiftung. Nasse Blätterschichten sind eine rutschige Angelegenheit; Städte und Kommunen haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihre Bürger sicher auf öffentlichen Wegen unterwegs sind. 

Das ging bis Ende der 90er-Jahre mit dem guten alten Besen, dem Rechen oder einer Harke. Seitdem scheint der Laubbläser des Deutschen liebstes Kind, wenn es um die Beseitigung des Herbstlaubes geht. Beliebt ist auch der Laubsauger, der die Blätter gleich im Inneren zerhäckselt.

„Beide Varianten sind aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes unvertretbar“, sagt Jenifer Calvi. Denn Laubbläser pusten mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 250 Stundenkilometern – und nebenbei: Das ist schon Orkanstärke – nicht nur Äste und Blätter von Rasen und Wegen.

Mit dem Laub werden Spinnen, Insekten und sogar Kleinsäuger wie Jung-Igel oder Mäuse 70 Meter pro Sekunde durch die Luft geschossen. Auch die Lautstärke von über 100 Dezibel – das entspricht dem Lärm eines Presslufthammers – ist nicht nur für menschliche Ohren eine Zumutung, sondern für Wildtiere eine Belastung.  

Und in Laubsaugern werden mit den pflanzlichen Teilen die eingesogenen Tiere gleich mit zerstückelt: „Auf diese Weise werden viele, darunter auch seltene Insektenarten, Jahr für Jahr zerschreddert.“ Zudem fehlt mit den früher üblichen Laubteppichen auf Wiesen und Laubhaufen in den Gärten wertvoller Lebensraum für Wildtiere, die jetzt auf der Suche nach ihrem Winterschlafplatz oder lebenswichtiger Nahrung sind. Damit Igel, Spitzmaus, Erdkröte, Schmetterling, Marienkäfer, Ringelnatter oder Molch im Winter ein Zuhause beziehen können und Nahrung finden, fordert die Deutsche Wildtier Stiftung daher, auf diese Geräte zu verzichten.  

Calvi: „Laub gehört zum Nährstoffkreislauf und fördert die Biodiversität.“

Fünf Gründe, den Laubbläser im Schuppen zu lassen – oder bestenfalls gar nicht erst anzuschaffen:

  1. Wer Harke und Besen nutzt, um das Laub zusammenzukehren, tötet keine Spinnen und Insekten oder zerstört die Rückzugsorte von Mäusen, Igeln und Insekten.
  2. Laub auf Beeten und unter Hecken und Sträuchern schützt den Boden vor dem Austrocknen.
  3. Aus Laub im Komposthaufen machen Regenwürmer, Milben und Bakterien Komposterde, die im nächsten Jahr wertvolle Nährstoffe für Blühpflanzen und den eigenen Gemüseanbau liefert.
  4. Es kommt zu weniger CO2-Ausstoß und weniger Feinstaubbelastung.
  5. Wer den Laubbläser auslässt, kann frische Herbstluft atmen und die bunten Herbstblätter leise und sachte zu Boden fallen hören.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Appell der Deutschen Wildtier Stiftung

Die Deutsche Wildtier Stiftung appelliert in einer Pressemeldung „Entsorgen Sie Schutzkleidung sachgerecht“! Denn immer mehr Masken, Handschuhe & Co, die den Menschen vor Covid-19 schützen sollen, finden sich in der Natur wieder. Was nicht nur unschön ausschaut, kann für Wildtiere schnell zur Todesfalle werden.

Originalpressemeldung der Deutschen Wildtier Stiftung

Kleine Fische zappeln in achtlos weggeworfenen Plastikhandschuhen, die am Uferrand für sie zur Todesfalle geworden sind. Die Küken von Singvögeln strangulieren sich mit den Gummibändern von FFP-2-Masken, die die Vogeleltern als „Nistmaterial“ ins Nest geschleppt haben und Igel verheddern sich mit ihren Beinchen im Masken-Müll oder ersticken im PP-Vlies der Einmalkittel. „Noch ist das ganze Ausmaß, das durch die unsachgemäße Entsorgung von Schutzmaterialien verursacht wird, nicht abzusehen“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Doch schon jetzt steht fest, dass Wildtiere durch Covid-19-Müll zu Opfern der Pandemie werden.“

Prof. Dr. Hackländer hält die ersten Ergebnisse eines niederländischen Forscherteams der Universität Leiden, die im Fachmagazin „Animal Biology“ veröffentlicht worden sind, lediglich für die Spitze des Eisbergs. „Die Folgen für unsere Wildtiere durch Covid-19-Müll sind nicht abzusehen“, sagt er. „Aber das stille Sterben der Tiere durch unsachgemäß entsorgte Schutzkleidung hat längst begonnen!“

Kleine Vögel wie Rotkehlchen und Spatzen, aber auch Falken und Schwäne klemmen sich mit den Haltegummis der Wegwerfmasken die Flügel ein oder verheddern sich mit ihren Füßen. Die Gummis wickeln sich obendrein leicht um den Schnabel. Das alles hindert die Vögel an der Nahrungssuche und -aufnahme. Möwen, Enten und Schwäne, aber auch Säugetiere wie Füchse und Wildschweine fressen unbeabsichtigt Reste verdreckter Schutzkleidung. „Es kommt vor, dass Plastikteile, Filteraufsätze und Reste von Schutzvisieren im Tiermagen zum Hungertod führen“, sagt Prof. Dr. Hackländer. Auch in den Verdauungsorganen von Haustieren wie Hunden und Katzen finden Tierärzte immer häufiger Plastikreste, die sich als Covid-19-Schutzmaterial identifizieren lassen.

Der Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung ruft zur Achtsamkeit im Umgang mit Schutzkleidung auf, damit Wildtiere nicht gefährdet werden. „Abfälle wie Masken und Plastikhandschuhe nie lose wegwerfen, sondern in reißfeste, dichte Müllsäcke geben, fest verschließen und in den Restmüll geben“, sagt Prof. Dr. Klaus Hackländer. Gerade Masken sollten nie achtlos entsorgt werden. „Das Leben eines Wildtieres könnte auf dem Spiel stehen.“

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Weitere Lesetipps aus unserer Redaktion zum Thema Wildtiere findet Ihr hier…

Über die Überlebensstrategie unserer Wildtiere

Habt Ihr Euch das auch schon mal gefragt? Wenn es draußen kalt wird und wir uns über eine warme Wohnung freuen, dann sind die Wildtiere in der freien Natur auf ihre Überlebensstrategien angewiesen. Und genau wie die Nunavik-Inuit in Kanada 53 verschiedene Wörter für die unterschiedlichsten Formen von Schnee haben, wissen auch die Wildtiere, wie unterschiedlich und lebensgefährlich die verschiedensten Varianten der Schneeflocken für sie sind.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat dazu eine interessante Pressemeldung herausgegeben.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne
Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Frischlinge kuscheln, Hummelköniginnen schlummern, Frosch & Kröte sind erstarrt

Für Wildtiere ist es eine Frage von Leben und Tod, ob Pulverschnee oder große nasse Flocken vom Himmel fallen. Während Pulverschnee wie eine weiche Daunendecke den Körper wärmt, legen sich nasse Flocken wie ein Leichentuch auf die Tiere. Ist das Fell erst durchnässt, naht der Kältetod. Kränkliche oder untergewichtige Wildtiere haben kaum eine Überlebenschance. Doch Wildtiere haben zahlreiche Strategien entwickelt, um gut durch den Winter zu kommen.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne
Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Wintereinbruch – Schwere Zeit für Wildtiere

Mit dem Wintereinbruch beginnt für Wildtiere eine schwere Zeit. Unter einer dichten Schnee- und Eisdecke ist die ohnehin karge Nahrung unerreichbar geworden. Ist der Schnee gar verharscht, finden sie kaum noch etwas zu fressen. Pflanzenfresser wie Rehe und Rothirsche fahren deshalb den Stoffwechsel herunter.

Der Pansen der Wiederkäuer fasst jetzt 60 Prozent weniger Nahrung als im Herbst. Gräser, Kräuter, Eicheln und Kastanien sind kaum zu finden; da ist ein verkleinertes Verdauungssystem die perfekte Lösung. Die Tiere verharren regungslos in der Landschaft und leben von ihren Energiereserven.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne
Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

„Bei hoher Schneelage vermeiden Rehe und Rothirsche erst recht jede unnötige Bewegung“, erläutert Dr. Andreas Kinser, Jagd- und Forstexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. Wer sich nicht bewegt, verbraucht weniger Kalorien. „Jede Flucht bedeutet einen unvorhergesehenen Kalorienverbrauch, der über die Nahrung im Winter nicht wieder voll ausgeglichen werden kann.“

(c)Deutsche Wildtier Stiftung - Wildschwein
(c)Deutsche Wildtier Stiftung – Wildschwein

Kuschelzeit bei Familie Wildschwein

Bei Familie Wildschwein schützt Kuscheln vor Kälte. Die Frischlinge liegen jetzt dicht gedrängt im sogenannten Wurfkessel. Die Winzlinge wiegen nur wenige hundert Gramm und ihre Unterwolle ist noch nicht hinreichend ausgebildet. Im Wurfkessel profitieren sie von der Körperwärme der Geschwister. Jedes Aufscheuchen kann mit einer tödlichen Unterkühlung enden. Daher achtet die Bache – das weibliche Wildschwein – darauf, dass niemand ihrem Nachwuchs zu nahe kommt.

Eine Decke aus Pulverschnee

Andere Wildtiere wie beispielsweise Feldhasen und Singschwäne lassen sich ganz bewusst vom wärmenden Pulverschnee „zudecken“. Wie die Menschen am Polarkreis leben sie mit dem Schnee und nutzen die Vorteile der weißen Pracht. Schneeregen und dicke Flocken hingegen machen ihnen das Überleben schwer.

(c)Deutsche Wildtier Stiftung - Fischotter
(c)Deutsche Wildtier Stiftung – Fischotter

Fischotter – Im Winterwonderland auf Mäusejagd

Es gibt auch „Winter-Genießer“ unter den Wildtieren: Das Tier des Jahres – der Fischotter – ist mit seinem dichten Fell aus über hundert Millionen Haaren perfekt an die Kälte angepasst. Auch den Fuchs interessiert das Winterwetter wenig. Kopfüber springt er auf Mäusejagd in den Schnee und zieht so manche fette Maus hervor, die er dank seines feinen Gehörs aufgespürt hat. Solange er unter der Schneedecke Mäuse finden kann, ist für ihn die Winterwunderwelt absolut in Ordnung.

Käfer und Insekten – Leichte Beute für die Spitzmaus

Während die meisten Säugetiere einen Gang herunterschalten und ihren Alltag etwas entspannter angehen, läuft die Spitzmaus im Winter erst zur Hochform auf. Unter der Schneedecke ist der Insektenfresser äußerst aktiv. Fette Käfer und andere Insekten liegen nahezu bewegungsunfähig im Boden und sind leichte Beute für das flinke Mäuschen.

Das Frostschutzmittel der Hummelköniginnen

Junge Hummelköniginnen schlafen übrigens unter dichten Moospolstern in der Erde. Ein selbst produziertes „Frostschutzmittel“ schützt sie vor grimmiger Kälte bis zu minus 19 Grad. „Zudem haben sich auch die Königinnen für den Winter Fettreserven angelegt und ihre körpereigene Honigblase gefüllt“, sagt Manuel Pützstück, Insektenexperte bei der Deutschen Wildtier Stiftung. „Ihr Inhalt ist der Sprit für den Start des ersten Flugs im ausgehenden Winter.“

Frostpause bei 4 Grad

Amphibien verharren bei eisigen Temperaturen in einer Kältestarre. „Sie müssen möglichst an frostfreien Orten überwintern: Kröten in Komposthaufen, Teichfrösche in Teichen, die mindesten vier Meter tief sind. Sonst überleben sie den Frost nicht“, sagt Pützstück.

Fische fahren ihre Aktivität im Winter herunter und machen sich die Anomalie des Wassers zunutze. Wasser hat bei 4 °C seine höchste Dichte und ist dann am schwersten. Die unteren Bereiche eines Sees sind also immer um 4 °C warm, zumindest wenn der See eine bestimmte Tiefe hat (< 1m). In diese Bereiche ziehen sich die Fische zum Überwintern zurück.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

(c)Wildes Bayern e.V.
(c)Wildes Bayern e.V.

Weitere Lesetipps aus unserer Redaktion über unsere Wildtiere

Forderung nach mehr Lebensraum für den Rothirsch

Der Hirsch, eigentlich Deutschlands größtes heimisches Wildtier, ist auf der Flucht. Er ist vertrieben aus seiner Heimat, dem Wald. Deutschlands größtes heimisches Wildtier ist auf der Flucht auf Bahngleisen, im Asphaltdschungel und zwischen den Graffitis der Städte. Und er ist weit weg von seinem heimischen Lebensraum.

Die Bilder sind Teil einer groß angelegten Kampagne, mit der die Deutsche Wildtier Stiftung auf den schändlichen Umgang mit dem Rothirsch aufmerksam machen möchte.

(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage - Mehr Lebensraum für den Rothirsch
(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage – Mehr Lebensraum für den Rothirsch

Das Ziel der Kampagne: Die Politik zum Umdenken zu bewegen! Denn vor allem in Baden-Württemberg geht es dem Hirsch an den Kragen. Hier darf er auf 96 Prozent der Landesfläche NICHT leben.

Mit der Kampagne fordert die Deutsche Wildtier Stiftung: Mehr Lebensraum für den Rothirsch in Baden-Württemberg.

Alle Infos zur Kampagne der Deutschen Wildtier Stiftung findet Ihr unter diesem Link…

Weitere Infos zur Kampagne auf Wildes-Bayern.de findet Ihr unter diesem Link…

Über diesen Link kommt Ihr direkt zur Kampagne auf Change.org…

(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage - Mehr Lebensraum für den Rothirsch
(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage – Mehr Lebensraum für den Rothirsch

Weitere Infos zur Kampagne der Deutschen Wildtier Stiftung

Am 30. November 2020 läuft die bisherige Rotwildrichtlinie aus, die dem Hirsch so wenig Platz zum Leben gibt. Sie muss reformiert werden, damit die natürlichen Wanderbewegungen der Tiere, der genetische Austausch und die Besiedlung neuer Landschaften wieder ermöglicht werden.

Die Forderungen der Petition beinhalten u.a.:

(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage - Mehr Lebensraum für den Rothirsch
(c)Deutsche Wildtier Stiftung Kampage – Mehr Lebensraum für den Rothirsch

Über die Plakat-Kampagne der Deutschen Wildtier Stiftung

Mit der Plakat-Kampagne will die Deutsche Wildtier Stiftung vor allem eins: Aufmerksamkeit für den Rothirsch erzeugen! „Wir sind die Stimme der Wildtiere“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter der Abteilung Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung.

„Unsere Plakate sprechen für den Rothirsch, der in seinem natürlichen Lebensraum meist unerwünscht ist.“ Die Deutsche Wildtier Stiftung will nicht, dass der Rothirsch auf das Image eines Schädlings – als verfressene Sau – reduziert und denunziert wird. „Auch Rothirsche haben unseren Respekt verdient, denn sie sind ein faszinierender Bestandteil unserer heimischen Ökosysteme“, sagt Kinser.

Denn: Vor allem in Baden-Württemberg geht es dem Hirsch an den Kragen. Um auf die Probleme des Tieres speziell in diesem Bundesland aufmerksam zu machen, startet die Deutsche Wildtier Stiftung ihre große Plakat-Kampagne am 29. September in der Stuttgarter Innenstadt und am Hauptbahnhof.

https://www.youtube-nocookie.com/embed/FkCCo0uGPNY

Warum Stuttgart? „Hier sitzen die Hauptverantwortlichen, die den Rothirsch lieber tot sehen als im Wald“, kritisiert Kinser.

Denn was die wenigsten Menschen wissen: Wo Rothirsche leben dürfen, entscheiden die Bundesländer. In vielen Bundesländern darf der Hirsch nur in festgelegten Gebieten, den sogenannten Rotwildbezirken, leben. Bei Grenzüberschreitung müssen die Tiere erschossen werden. Die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern sind besonders radikal in der Umsetzung ihrer Rotwildpolitik. Andreas Kinser: „In Baden-Württemberg darf der Hirsch nur auf 4 % der Landesfläche in fünf Rotwildbezirken existieren. Auf den anderen 96 % muss er dagegen per Gesetz ausgerottet werden.“

Die bestehende Rotwildrichtlinie auf Basis einer völlig veralteten gesetzlichen Regelung läuft 2020 aus. Sie darf aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung nicht verlängert werden!

So könnt Ihr die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützen

Sie wollen die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützen? Unter deutschewildtierstiftung.de können Sie die drei folgenden Plakate downloaden…

Deutsche Wildtier Stiftung – Plakatmotiv 1 – Asphalt

Deutsche Wildtier Stiftung – Plakatmotiv 2 – Betteln

Deutsche Wildtier Stiftung – Plakatmotiv 3 – Graffiti

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung / Wildes Bayern e.V.

Weitere Lesetipps aus unserer Redaktion zu Rothirsch & Co.:

Der April war viel zu trocken und auch der Mai brachte bisher nicht genug Regen. Was der Sommer bringt, weiß niemand. Fest steht: Dürreperioden und extreme Trockenheit machen den Landwirten zu schaffen. Schon jetzt ist der Wassergehalt des Bodens vielerorts zu niedrig. Da kommt die Nachricht aus dem Projekt Bunte Biomasse genau richtig: Ertragreiche Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion trotzen der Trockenheit – und zwar häufig besser als Mais!

Besser als Mais – Wildpflanzen trotzen der Trockenheit

„Unsere bundesweiten Erfahrungen haben gezeigt, dass Kulturen aus mehrjährigen Wildpflanzenmischungen sehr gut mit der Trockenheit klarkommen“, sagt Christian Kemnade, Leiter des Kooperationsprojektes Bunte Biomasse bei der Deutschen Wildtier Stiftung. „Viele Landwirte, die sowohl Mais als auch mehrjährige Wildpflanzen für die Biogasgewinnung angebaut haben, konnten in den Dürresommern 2018 und 2019 mehr Frischmasse von den Wildpflanzenflächen ernten als vom benachbarten Maisfeld.“

Der größte Vorteil der Wildpflanzenmischungen liegt in ihrer Mehrjährigkeit. Die Saatgutmischung wird im Sommer eingesät und bildet bis zum Winter bereits eine geschlossene Vegetationsdecke. Die Wildpflanzen nutzen dann die Winterfeuchtigkeit, um zu wachsen, und fangen bereits früh im neuen Jahr an zu blühen. „Wenn der Mais im April oder Mai gesät wird, hat sich auf den Wildpflanzenflächen bereits eine üppige Vegetation ausgebildet und die ersten Blüten zeigen sich“, sagt Kemnade. „Die mehrjährigen Stauden, die in den Wildpflanzenmischungen enthalten sind, bilden über die Jahre ein tiefes und sehr dichtes Wurzelwerk aus.“ Das hilft ihnen, das im Boden vorhandene Wasser optimal zu nutzen und schützt den Boden außerdem gerade im Frühjahr vor Erosion durch Wind.

Auch wenn mehrjährige, ertragreiche Wildpflanzenkulturen bei Trockenheit mitunter höhere Biomasseerträge als Mais liefern, bleibt unter Normalbedingungen ihr Methanertrag je Hektar hinter dem Mais zurück. „In unserem Kooperationsprojekt Bunte Biomasse erhalten die teilnehmenden Landwirte daher eine Ausgleichszahlung von 250 Euro pro Hektar und Jahr“, so Kemnade.

„Die Nachfrage ist sehr groß und die positiven ökologischen Effekte sind überzeugend.“ So wächst ein lang anhaltendes und reichhaltiges Blühangebot, das im Frühjahr und Sommer Nahrung und Lebensraum für Insekten und im Winterhalbjahr vielen Wildtieren Deckung bietet, während andere Äcker nur nackte Böden zu bieten haben. Auf den Projektflächen tummeln sich deutlich mehr Insekten und Feldvögel. Es wird nicht nur Biomasse, sondern nebenbei auch biologische Vielfalt produziert.

Über das Projekt Bunte Biomasse

Das Projekt Bunte Biomasse ist ein Kooperationsprojekt der Veolia Stiftung, des Deutschen Jagdverbands e. V. und der Deutschen Wildtier Stiftung. Deutschlandweit sollen bis 2024 mehr als 500 Hektar der ertragreichen, mehrjährigen Wildpflanzenmischungen angelegt werden. Die Landwirte erhalten über das Projekt und mithilfe regionaler Unterstützer einen Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste und werden kostenlos zu Anbau und Ernte beraten.

Weitere Informationen findet Ihr unter BunteBiomasse.de

Quelle: Deutschen Wildtier Stiftung

Schwarzer Pelz, walzenförmiger Körper, spitze Schnauze, kurzer Schwanz, kleine Augen und breite Schaufeln: Der Maulwurf lässt sich selten über Tag blicken. Dass er da war, verraten hoch aufgeworfene Hügel frischer Erde. „Der Maulwurf ist ein genialer Stollengräber und lebt vor allem unter Wiesen und Weiden sowie in unseren Gärten“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „In den Städten leidet er unter der Versiegelung des Bodens, denn Asphalt und Beton lassen sich nicht einfach aufgraben. Auch von manch einem Gartenbesitzer, der seinen Rasen bedroht sieht, wird ihm nachgestellt.“

Ein paar Details über den Maulwurf

Die Deutsche Wildtier Stiftung ernennt den unter Naturschutz stehenden und besonders geschützten Europäischen Maulwurf (Talpa europaea) zum Tier des Jahres 2020, um auf den im Untergrund arbeitenden Nützling aufmerksam zu machen. „Wir sollten den Maulwurf als unermüdlichen Schädlingsvertilger und Mäusevertreiber viel mehr wert schätzen“, sagt von Münchhausen.

Wo der Maulwurf lebt, ist das Bodenleben meist intakt. Maulwürfe fressen Regenwürmer, Insekten, Larven und Schnecken. Wo Maulwürfe leben, haben es Wühlmäuse schwer. Übrigens: Die Erde, die sie aufwühlen und die von unten aus dem Erdreich stammt, ist zum Gärtnern optimal: Sie ist unkraut- und wurzelfrei und in dem nährstoffreichen Boden wachsen Pflanzen besonders gut. „Wer dem Maulwurf helfen will, akzeptiert Maulwurfhaufen und setzt auf einen naturnahen Garten“, so von Münchhausen.

Maulwürfe sind perfekt an ein Leben im Untergrund angepasst. Mit ihren Sinneshaaren an der Schnauze können sie hervorragend tasten und feinste Erderschütterungen spüren. Die lange Rüsselnase ist mit dem für den Maulwurf typischen „Eimerschen Organ“ ausgestattet, das elektrische Reize wahrnimmt, die bei Muskelbewegungen von Beutetieren entstehen. Zusätzlich hilft der Schwanz als „Blindenstock“: Die Schwanzlänge entspricht dem Tunnelradius und wird zum Abtasten der Gänge eingesetzt. Mit seinem walzenförmigen Körper schiebt sich der Maulwurf wie ein Bohrer durch die Erde. Sein Fell besitzt keinen Strich. Deshalb kann der Maulwurf in engen Erdreich-Gängen auch rückwärts laufen.

„Der Europäische Maulwurf ist nicht bedroht. Aber wegen seiner ökologischen Funktion, seinen besonderen Eigenschaften und seiner optimalen Anpassung an einen sehr speziellen Lebensraum verdient er die Auszeichnung als Tier des Jahres“, so der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wir wollen mit dem Maulwurf auch hervorheben, wie wichtig die Artenvielfalt unterhalb der Erdoberfläche ist.“

Jetzt geht’s los! Raus in die Natur, endlich wieder aktiv sein, springen, laufen, raufen! Nach dem Winter sind alle Wildtiere wild auf Frühling. Die nahrungsarme Zeit ist vorüber. Rehe naschen jetzt das zarte Grün, frische Triebe und Knospen. Das Tier des Jahres 2019 ist im Frühling viel unterwegs – und Kraftfutter wächst auch an Landstraßen.

Junge Böcke und schwangere Ricken sind wild auf Salz und gefährden den Verkehr

Dort lockt ein Mineral, auf das Wildtiere besonders wild sind: Salz! „Genauer das Streusalz des letzten Winters“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Arten- und Naturschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. „Mit pflanzlicher Kost nehmen Wildtiere zwar neben Eiweiß auch Mineralstoffe auf, aber die Extraportion Salz an der Landstraße ist verlockend.“ Autofahrer müssen deshalb im Frühling besonders gut aufpassen, um Wildunfälle zu vermeiden: „Denn das Salz, mit dem der Boden und die Pflanzen an Landstraßen angereichert sind, schmeckt Wildtieren besonders gut.“

Salz ist ein Mineralstoff, der unter anderem Muskelzellen und Nerven aktiviert; Salz brauchen Wildtiere für den perfekten Kickstart ins Frühjahr. Die Fettreserven des Winters sind aufgebraucht – und der Körper braucht neue Energie. Dabei sind Rehe wählerische Feinschmecker: Was nicht mundet, wird links liegen gelassen. Wilde Veilchen, schmackhaftes Blattgrün, garniert mit jungen Tannenspitzen – so sieht ein perfektes Reh-Frühlingsmenü aus. Fastenzeit vor Ostern? Nicht bei Wildtieren! Eine Extraportion Salz von der Landstraße on top ist das Sahnehäubchen der Wildtiere.

Wollen Sie die Geburt eines Rehkitzes erleben? Dann gehen Sie ins Kino! Dem Naturfilmer Jan Haft sind seltene Aufnahmen von der Geburt eines Kitzes gelungen. Sein neuer Film „DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN“ kommt im Frühjahr ins Kino. Er wurde von der Deutschen Wildtier Stiftung in Auftrag gegeben, um auf die Probleme von Wiesenbewohnern wie Rehen in der modernen Kulturlandschaft aufmerksam zu machen.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Am 25. September 2019 fand der „Nationale Waldgipfel“ in Berlin statt. Geladen hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Das Ziel: Es sollen Strategien für eine vitale Zukunft der deutschen Wälder gefunden werden. Dass damit auch eine große Chance zur Verbesserung der Lebensräume heimischer Wildtiere gegeben ist, unterstreicht die Deutsche Wildtier Stiftung in ihrem heute veröffentlichten Positionspapier zum Umbau der Wälder.

Win-Win für Wild und Wald – Waldumbau ist kein Freifahrtschein für eine drastische Reduzierung der Wildbestände

„Wälder sind sehr viel mehr als nur die Summe ihrer Bäume“, sagt Dr. Andreas Kinser, stellvertretender Leiter Natur- und Artenschutz der Deutschen Wildtier Stiftung. „Wälder sind auch Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten.“ Mehr noch: Wälder werden umso artenreicher, je mehr offene und sonnendurchflutete Lichtungen vorhanden sind. Mit Weiden oder Zitterpappeln bewachsene Wegränder sind zum Beispiel ein Hotspot der Insektenvielfalt. Und Waldwiesen beherbergen eine Vielzahl seltener und auch vom Aussterben bedrohter Pflanzenarten, die auf landwirtschaftlich genutztem Grünland längst verschwunden sind. Ganz nebenbei tragen solche Strukturelemente in den Wäldern auch zur Entlastung der Baumvegetation vor Wildverbiss bei.

Positionspapier „Wild und Wald“ zum Umbau der Wälder unter Berücksichtigung ihrer Funktion als Lebensraum unserer Wildtiere

„In der Debatte um einen klimaangepassten Waldumbau wird von vielen Akteuren die drastische Reduktion der Reh- und Rothirschpopulationen gefordert“, so Kinser. Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstreicht in ihrem Positionspapier jedoch, dass Jagd nur ein Baustein für das Gelingen des Waldumbaus sein kann. „Wenn der Waldumbau dazu genutzt wird, zukünftig mindestens ein Prozent der Waldfläche als besonders wertvollen Wildtierlebensraum vorzuhalten, könnten die aktuellen Waldschäden in einigen Jahren zu einer Win-win-Situation für Wald und Wildtiere führen.“

Hier geht´s zum Positionspapier…
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung / Wildes Bayern e.V.

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