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Ein Jahr war vergangen und einmal mehr gaben sich Profi-Skifahrer und Stellvertereter der Freeride-Szene zu Saisonbeginn ein Stelldichein in Zürs am Arlberg. Das erste Mal nach dreijähriger Durststrecke, waren bei der diesjährig Snow and Safety Conference (SSC) wieder Top-Bedingungen zu verzeichnen. Freeriding satt war angesagt.

Die mittlerweile sechste SSC war gespickt mit spannenden Rednern wie dem Höhen-Speed-Bergsteiger Benedikt Böhm, wissenschaftlichen Fachbeiträgen zum Thema Lawinen-Safety, der Vorstellung von Freeride Weltmeisterin Lorraine Hubers neuem, introvertierten Freeride-Film namens „Struktur“  und interessanten Einblicken in lawinespezifische Gruppendynamiken aus der Sicht der Psychologie.

Tja, was soll man dazu noch sagen?

Da der erste Schneefall dieser Saison am Arlberg auf nicht gefrorenen Boden gefallen war, hatte sich kein optimaler Schneedeckenaufbau ergeben. Dies konnte anhand sogenannter Schneemünder abgelesen werden, die Indikatoren für Brüche und Risse innerhalb der Schneedecke sind. Wenn diese relativ seltenen Phänomene zu beobachten sind, ist größte Vorsicht geboten, denn bereits geringe Belastungen der Schneedecke in Zug- und Druckzonen von Kuppen und Hängen, können Lawinen auslösen. Es kann in diesem Szenario auch zu Spontanauslösungen kommen. Im Fall des im Bild gezeigten, relativ kleinen Abgangs sei gesagt, dass hier nicht zu sehen ist, welche doppelbettgroßen Brocken weiter unten gelandet waren.

Unterm Strich bleibt bei allen relevanten Parametern die zur Beurteilung ins Feld geführt werden, das Gefühl, dass die Indikatoren und Informationen die zur Beurteilungen einer Lawinensituation, bzw. -Gefahr herangezogen werden, so komplex sind, dass am Ende des Tages auch eine Bauchentscheidung zumindest mit hinein spielt. Um dieses Gefühl jedoch entstehen zu lassen, bedarf es jahrelangen Trainings, Interesses an der Materie und Erfahrung.

Erster Tag

Es ist am Arlberg immer wieder interessant zu sehen, wie binnen weniger Stunden oder zumindest binnen eines Tages alle, aber auch wirklich alle Hänge verspurt sind. Teilweise auch an Stellen, wo man sich fragt: „Wie sind die da eigentlich hin gekommen?“. Ach ja, richtig, wir befinden uns ja in einem Freeride Mekka. Dieses Phänomen nennt man den Arlberg-Effekt, wecher auch dazu beiträgt, daß sich bisher nicht gesetzte Schneemengen setzen, indem sie quasi mechanisch dazu gezwungen werden.

Sei’s drum; dieser Tag stand unter einem anderen Stern. Der mittlerweile wohlbekannte Arlberger Freeride-Filmprotagonist Björn Heregger, stand uns als Coach an diesem Tag zur Seite. Echte Insider-Tipps und die Vermittlung von Freeride-Wissen vor Ort und im Gelände, standen auf der Tagesordnung.

Björn zeigt den Workshop-Teilnehmern die richtige Technik bei Spitzkehren.

Zweiter Tag

Besonders schön war es einen alten Bekannten wieder zu treffen, der uns bereits vor drei Jahren die Nordseite der Valluga hinunter begleitet hatte. Der Arlberger Ski- und Freeride-Guide Micky Wienereuther gab uns damals Einblicke in das schier unendliche Tourenpotenzial der Berge um Lech und Zürs. Micky nahm unsere Gruppe diesmal mit auf Tour durch teils noch unverspurte Powderhänge, durch Lawinenabsperrungen und er führte uns vor allem abseits ausgetretener Schneepfade. Wir hielten hier und da inne, um uns von Micky auf Besonderheiten im Gelände und spezielle Lawinen-Indikatoren hinweisen zu lassen. Am Ende des Freeride-Tages waren wir durchaus besser informiert, was das Verständnis des Terrains anging.

Freeskier fährt in Tiefschnee

Bei solchen Bedingungen werden selbst Snowboard-Fundamentalisten zu Freeskiern.

Dritter Tag

Nachdem wir uns also wieder mit den aktuellesten Gedanken zu Thema Schnee, Sicherheit und Lawinensafety aufgeladen hatten, konnte es am nächsten Tag bei absoluten Kaiserwetter daran gehen, die aufgenommenen Informationen in einer kleinen, feinen Tour zu verarbeiten. Zusammen mit Max, Telemarker und seines Zeichens Betreiber der Snow Safe App, sind wir nach ein paar antörnenden Powder-Schwüngen zur Braunarlspitze gegenüber der Rüfikopf-Bahn aufgestiegen.

Da Max seine Felle nicht dabei hatte, schulterte er kurzerhand seine Telemarklatten und stieg in exakt gleicher Geschwindigkeit wie wir mit unseren Fellen, in Skistiefeln den Berg hinauf – Respekt! Nach dem Austausch von lockeren Sprüchen und dem Umbau der Ausrüstung ging es unter Fauchen und Schreien über absolute Traum-Powderhänge hinab nach Lech. Rein in den Bus und rauf zum Wolf, wir wollten bei tiefstehender Sonne unsere Erlebnisse feiern – zu Recht, wie wir meinen.

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Vor der Einfahrt in eine Rinne, erläutert der Guide potenzielle Gefahren und deren Umfahrungsmöglichkeiten.

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Gaanz entspannt und ohne Fluchen, trägt der Tiroler seine Ski auf den Arlberg.

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Da fällt einem nichts mehr ein…

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Jede Menge Arbeit für das erste Dezemberwochenende – verdammt!

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Die hochkaräigen Vorträge der Lawinenwissenschaftler erfreuten sich wieder großen Interesses.

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Klare Warnung am Wegesrand und Erinnerung, weshalb wir hergekommen waren.

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So packt ein Profi, denn wer nicht lange suchen muss, hat mehr Zeit zum Fahren.

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Ex Freeride World Tour-Siegerin Nadine Wallner.

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Freeride Welmeistern 2017, Lorraine Huber im Austausch mit SSC-Besuchern.

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Auf Tuchfühlung mit Ski Weltbürgern. Die Freeride-Spezl Stefan Häusl und Björn Heregger im Gespräch mt einer Besucherin.

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#4 Filmgeschichte, STRUKTUR – eine Skispur in der Kulturlandschaft from Lorraine Huber.

Redaktion: Eric Nicolaus
Bildquelle: Christian Kain, Eric Nicolaus

Hinweis

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Lech-Zürs Tourismus. Die vorgestellte Presseaktion wurde uns kosten- und bedingungslos ermöglicht.

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