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Mittlerweile ist weithin bekannt, dass das Mulchen der Straßenränder der Artenvielfalt schadet. Auch das Volksbegehren Artenvielfalt hat diese Problematik immer wieder thematisiert und es scheint, dass in einigen Gemeinden der Mulchmäher in diesem Jahr etwas seltener zum Einsatz gekommen ist und teilweise sogar blühende Inseln für die Insekten gezielt stehengelassen wurden.

Mulchen zerstört lebenswichtige Überwinterungsorte für Insekten

„Wir freuen uns, dass in manchen Kommunen langsam ein Umdenken stattfindet und weniger gemulcht wird“, so der LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer. „Doch uns fällt derzeit auf, dass jetzt im Herbst vielerorts doch wieder der unbegründete Ordnungssinn auf kommunalen Grünflächen wieder zuschlägt“. Der LBV fordert daher die bayerischen Kommunen auf, jetzt nicht alle Grünflächen kurz zu schneiden. „Entlang von Straßen und Flurwegen sollen so genannte Altgrasstreifen über das Winterhalbjahr stehen bleiben, damit Insekten wie der Schwalbenschwanz hier überwintern können“, erklärt der Biologe.

Straßenränder, Feld- und Waldwege sowie Ackerraine können wichtige Strukturen zur Biotopvernetzung in der Landschaft darstellen. Um diese Funktion übernehmen zu können, dürfen sie jedoch weder mit Pestiziden gespritzt noch gemäht werden. „Wo im Sommer durch mehrmaliges Mulchen das Blüten- und Nahrungsangebot für viele Insekten fehlt, ist im Herbst und Winter auch der Lebensraum zur Überwinterung Mangelware. „Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz und der Aurorafalter überwintern als Puppe an Pflanzenstengeln. Deshalb ist es gerade jetzt im Herbst wichtig ist, dass auch ungestörte Brachflächen erhalten bleiben“, erklärt Norbert Schäffer.

Detaillierte Mähkonzepte für mehr Artenvielfalt

Der LBV schlägt deshalb vor, detaillierte Mähkonzepte in den Kommunen zu entwickeln und umzusetzen, um so dem Verlust der Artenvielfalt zu begegnen. Der LBV hat Verständnis dafür, dass bestimmte Bereiche an Straßen und Wegrändern aus Gründen der Verkehrssicherung intensiv gepflegt werden müssen. „Es gilt daher, die Abschnitte an den Straßen zu identifizieren, die extensiv gepflegt werden können. So könnten zum Beispiel viele Böschungen nur einmal pro Jahr gemäht werden, was ausreicht, um den Gehölzaufwuchs zu verhindern“, so Schäffer. Auch durch wechselseitiges Mähen der Straßenseiten kann laut LBV sichergestellt werden, dass nicht schlagartig die kompletten Blütenpflanzen und damit das Nahrungsangebot für viele Insekten wegfällt.

Der LBV fordert die Kommunen auf, ihre Mähkonzepte zu überarbeiten. „Wir sehen Bürgermeister und Gemeinderäte in der Pflicht, die Bauhöfe entsprechend zu informieren“, sagt der LBV-Vorsitzende. „Jede Gemeinde sollte abgestufte Pflegekonzepte für ihre Flächen erstellen. Diese sollten auf der turnusmäßigen Mahd aufbauen. Das bedeutet, dass Randstreifen oder Flächen abwechselnd gemäht werden, so dass immer etwas für Insekten und Vögel stehenbleibt – auch im Winter.“

Quelle: LBV

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