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Einer der letzten Wildflüsse Europas ist in akuter Gefahr.

Der Vjosa Rever ist ein rund 270km langer Wildfluss. Während der ersten 80 Kilometer fließt der Fluss durch Griechenland, wo er Aoos genannt wird. In Albanien wird er zur Vjosa. Der Fluß fließt frei durch unzählige wunderschöne Schluchten, geflochtene Flussabschnitte, Inseln, Ochsenbögen und mäandernde Strecken aus. Das Flußbett erstreckt sich in einigen Gebieten über mehr als 2 km.

(c)Gregor Subic - Vjosa
(c)Gregor Subic – Vjosa

Im unteren Abschnitt mäandriert sie durch ein weites Tal mit ausgedehnten Weichholz Auen, die Laichplätze für Fische sowie Lebensraum für Zugvögel und viele weitere Arten  bieten. Schließlich mündet die Vjosa nördlich der Narta Lagune ins Meer.

Die Narta Lagune ist eine der größten und ökologisch reichsten Lagunen in Albanien und als „Managed Nature Reserve“ ausgewiesen. Die Vjosa entwässert ein Einzugsgebiet von insgesamt 6.700 Quadratkilometer und speist das Adriatische Meer mit durchschnittlich 204 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. 

(c)Screenshot YouTube Vjosa Rever #VjosaNationalParkNow
(c)Screenshot YouTube Vjosa Rever #VjosaNationalParkNow

Staudammprojekte bedrohen Vjosa Rever

Jeder kleine Zufluss und jeder Flussarm sind durch Staudammprojekte bedroht. Damit hier der erste Wildfluss-Nationalpark Europas entstehen kann, kämpft die Bevölkerung von Albanien, die übrigens hinter diesem Wildfluss-Schutz steht, zusammen mit Naturschützern in und um Albanien und sucht weitere Unterstützer.

Über diesen Link kommt Ihr zu einem sehenswerten YouTubeVideo…

Weitere Infos über den Vrsar Rever findet Ihr unter v2.balkanrivers.net…

Quelle: Balkanrivers.net

(c)Andrew Burr - Vjosa Forever
(c)Andrew Burr – Vjosa Forever

Patagonia Works – Unterstützer für den Vjosa Rever

Auch die Outdoormarke Patagonia unterstützt das Hilfsprojekt für die Vjosa und hat in einer Pressemitteilung dazu aufgerufen, sich für den Schutz des Flusses einzusetzen: „Europas größter Wildfluss außerhalb Russlands, die Vjosa, ist durch politische Unsicherheit und opportunistische Gier in seiner bisher größten Gefahr. Im Vorfeld der bevorstehenden Parlamentswahlen in Albanien fordern Bürger, Aktivisten und Naturschützer politische Unterstützung für die Einrichtung des ersten Wildfluss-Nationalparks in Europa, um diesen für immer zu schützen“ .

Und weiter heißt es in der Pressemeldung: „Seit mehr als 10 Jahren kämpfen lokale Aktivisten, internationale Gruppen, Wissenschaftler und Künstler gegen einen „Tsunami“ von geplanten Wasserkraftprojekten auf dem Balkan. Im September 2020 kündigten albanische Politiker öffentlich die Einrichtung eines Vjosa-Wildfluss-Nationalparks an, der das gesamte Wassernetz der Nebenflüsse schützen soll. Seitdem sind die Bürger und Aktivisten vor Ort jedoch zunehmend alarmiert, dass hinter verschlossenen Türen Kompromisse gemacht werden und der Fluss tatsächlich in unmittelbarer Gefahr ist„.

(c)Andrew Burr - Vjosa Forever
(c)Andrew Burr – Vjosa Forever

Mit Blick auf die nationalen Wahlen am 25. April 2021 haben albanische und internationale Naturschutzgruppen wie EcoAlbaniaRiverWatch und EuroNatur die Öffentlichkeit und die politischen Entscheidungsträger dazu aufgerufen, die Zukunft der Vjosa gesetzlich festzuschreiben und diesen Wildfluss-Nationalpark zu einer wichtigen Priorität zu machen, unabhängig davon, welche Partei diese Wahlen gewinnt. Und jüngste Umfragen zeigen, dass 94 Prozent der albanischen Bevölkerung für die Einrichtung dieses Wildfluss-Nationalparks sind. Gelingt dies, wird die Vjosa der erste Wildfluss-Nationalpark Europas sein, der in seiner ökologischen Bedeutung und seinem Ausmaß einmalig in Europa ist. Die Ausweisung als Nationalpark würde über 300 Kilometer Flüsse und Bäche schützen, die Lebensraum für über 1.100 Arten bieten, von denen viele als bedroht gelten.

Im Jahre 2018 hat es übrigens ein ähnliches Projekt gegeben. Damals kämpfte die Kampagne Blue Heart um den Schutz der wilden Flüsse des Balkans – der übrigens als Blaues Herz Europas bekannt ist. Rund 3.400 geplanten Wasserkraftprojekten wurde in diesem Zusammenhang dokumentiert durch deren Umsetzung die Kultur und Ökologie der gesamten Region zerstört würde. Innerhalb des Blauen Herzens ist die Vjosa das größte und ungezähmteste Flusssystem.

(c)Andrew Burr - Vjosa Forever
(c)Andrew Burr – Vjosa Forever

O-Töne zur Pressemitteilung

Ryan Gellert, CEO, Patagonia Works, dazu: „Grassroots-Aktivismus, unterstützt durch rechtliche Maßnahmen, haben dafür gesorgt, dass diese historische Entscheidung auf den Tisch kommt. Jetzt ist es an der Zeit, dass albanische Politiker aktiv werden. Sie werden etwas tun, was noch nie zuvor getan wurde und dieses letzte, unberührte Flusssystem für immer schützen.“

Ulrich Eichelmann, Geschäftsführer von Riverwatch, sagt: „Die Vjosa hat wie durch ein Wunder die jahrzehntelange Zerstörung der Flüsse in Europa überlebt; sie ist ein Geschenk an uns alle. Und es ist daher nicht nur eine albanische, sondern auch eine europäische Verantwortung, sie zu schützen. Dieser Wildfluss-Nationalpark wäre ein immenser Erfolg für die Naturschutzbemühungen in Europa, und auf EU-Ebene wird er einen echten und bedeutenden Beitrag zur EU-Biodiversitätsstrategie und zum EU-Green Deal leisten.“

Besjana Guri, Communication Officer, EcoAlbania kommentiert: „Dies ist ein Moment für alle albanischen Bürger, auf den sie wirklich stolz sein können. Wir schützen nicht nur unser Land, unsere Kultur und unsere Zukunft, sondern wir haben in der Vjosa etwas von kostbarer Schönheit, das in Europa seinesgleichen sucht.“

(c)Andrew Burr - Vjosa Forever
(c)Andrew Burr – Vjosa Forever

Außerdem hat Ryan Gellert, CEO Patagonia Works, folgenden offenen Brief veröffentlicht

Lieber Naturfreund,

als jemand, der sich schon immer leidenschaftlich für den Schutz wilder Orte eingesetzt hat, schreibe ich dir, um dich zu bitten, dich für eines der herausragenden natürlichen Ökosysteme Europas einzusetzen: den Fluss Vjosa in Albanien. Die Vjosa ist der letzte große Wildfluss Europas (außerhalb Russlands) – und ihre Zukunft steht auf dem Spiel. Seit Jahren kämpfen lokale und internationale Aktivisten und Bürger gegen einen „Tsunami“ geplanter Wasserkraftprojekte auf dem Balkan, mit besonderem Augenmerk auf dem Schutz der Zukunft dieses einzigartigen Flusses. Dank ihrer Beharrlichkeit erklärten albanische Politiker im September 2020 öffentlich, dass sie die Staudammpläne stoppen und stattdessen die Einrichtung eines Vjosa-Wildfluss-Nationalparks unterstützen würden. Dies wäre der erste Wildfluss-Nationalpark in Europa. Doch nun scheint es, dass der Fluss tatsächlich in unmittelbarer Gefahr ist. Hinter den Kulissen ändert die albanische Regierung ihre Position und will dem Fluss nur noch minimalen Schutz gewähren. Nach den albanischen Parlamentswahlen am 25. April ist es daher sehr wahrscheinlich, dass sich die von der Wasserkraft ausgehenden Gefahr wieder verstärken wird. Der Fluss – und die Lebensräume und Kulturen, die seit Jahrtausenden mit ihm verbunden sind – würden dadurch unwiderruflich geschädigt werden. Lies hier mehr über die Geschichte. 

Die albanische Bevölkerung will mit überwältigender Mehrheit diesen wertvollen und ungezähmten Fluss schützen. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass 94 Prozent der Bürger für die Einrichtung des Vjosa-Nationalparks sind. Und die öffentlichkeitswirksame, internationale Unterstützung hat in Albanien bereits eine große Wirkung erzielt: Sie hat das Thema zu einem heißen Eisen für Medien und Politiker gemacht…“.

Weitere Infos von Patagonia über ihr Engagement findet Ihr hier

Weitere Infos über den Vrsar Rever findet Ihr unter v2.balkanrivers.net…

Quelle: Balkanrivers.net

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