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Das Gasteinertal gilt aufgrund seiner hochalpinen Lage als sehr schneesicher. Es ist Teil von Ski amadé, dem größten Skiverbund Österreichs. Dadurch kann man mit einem Skipass rund 760 Pistenkilometer erkunden. Über 270 Liftanlagen geht es hinauf in die atemberaubende Bergwelt des Salzburger Landes. Insgesamt 356 verschiedene Pisten warten auf Sie.

(c)TVB Gastein -Stubnerkogel

(c)TVB Gastein -Stubnerkogel

Skifahren im Gasteiner Tal

Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel

Neben der Zugehörigkeit zum Ski Amadé Verbund  teilt sich das Gasteiner Tal in die folgenden Skigebiete auf:
Für einen Skiurlaub mit der Familie eignet sich das Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel bestens. Hier gibt es nicht nur Skipisten in allen Schwierigkeitsgraden, sondern auch ein großes Übungsgelände für Anfänger und diejenigen, die sich nach einer langen Sommerpause wieder einfahren möchten.

Skigebiet Sportgastein

Adrenalinsuchende Freerider und Offpiste Skifahrer kommen im Skigebiet Sportgastein voll auf ihre Kosten. Hier wartet ein Skipistentraum mit grandiosem Pistenpanorama auf das Gasteinertal.

Skigebiet am Graukogel

Anspruchsvolle, schwere Skiabfahrten erwarten einen am Graukogel. Um hier jedoch den Pistenspaß in vollen Zügen genießen zu können, sollten Skifahrer eine gute Skitechnik und Kondition mitbringen.

Skischaukel Dorfgastein-Grossarl

Ein weiteres Familienskigebiet ist die Skischaukel Dorfgastein-Großarl. Auch hier wartet nicht nur ein herrlicher Panoramablick auf die umliegenden Berge, sondern es werden weitere Winteraktivitäten abseits der Piste angeboten.

(c)TVB Gastein/Dorfgastein

(c)TVB Gastein/Dorfgastein

Skipsten für Groß und Klein

Für Adrenalin-Junkies hat Gastein 16 anspruchsvolle, schwarze Pisten mit einer Gesamtlänge von 28,4 km zu bieten. Kaum ist man mit dem Skilift am Gipfel angekommen, heißt es Schussfahren und sein Können auf der Piste zeigen, inklusive grandiosem Ausblick auf das Gasteinertal.

Fortgeschrittene Skifahrer können sich auf 108,1 km Pistenspaß mit insgesamt 46 abwechslungsreichen, roten Skiabfahrten freuen. Eine Einkehr in einer der vielen Skihütten lohnt sich immer, um entweder regionale Schmankerl zu probieren oder einfach Kraft für weitere Skiabfahrten zu sammeln und wieder Vollgas auf der Piste zu geben.

Skianfänger freuen sich über das abwechslungsreiche Pistenangebot der 25 leichteren blauen Pisten mit einer Gesamtlänge von 63,2 km. Auch bei diesen Abfahrten hat man die Möglichkeit zwischendurch einzukehren und die grandiose Aussicht auf das winterliche Gasteinertal zu genießen.

Winterzeit in den Bergen

Winterzeit in den Bergen

Alternativprogramm zum Pistenspaß

Auch das Alternativprogramm kommt im Gasteiner Tal nicht zu kurz. Ob Skitouren oder Rodeln auf den Naturrodelbahnen, der Winterspaß ist garantiert.

Weitere Infos findet Ihr unter skigastein.com

Weitere Lesetipps aus der Redaktion zum Gasteiner Tal
Der Hirschflüsterer – Lebensretter für das Rotwild…
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Die schier unendlichen Schneefälle sind fürs Erste beendet, unzählige Dächer mehr oder weniger freigeschaufelt, die Kids „dürfen“ wieder zur Schule gehen – so langsam aber sicher kehrt wieder der Normalzustand in den Regionen ein, in denen es bis vor kurzem noch ohne Unterlass zu schneien schien. Das Ende des Schneefalls bedeutet allerdings nicht, dass auch alle Diskussionen und Querelen, die trotz aller Arbeit mit der Schneeschaufel aufkeimten, ihr Ende gefunden haben.

Winter in Berchtesgaden

Winter in Berchtesgaden

Kein Wunder, denn der Normalzustand ist vielerorts nur auf den ersten Blick wieder an der Tagesordnung. Nun heißt es Wunden lecken. Bei den Hausbesitzern, die ihre Balken kontrollieren, bei den Autobesitzern, die langsam aber sicher ihre Fahrzeuge wieder ausgraben können, bei den Helfern, die schier ohne Unterlass im Einsatz waren, bei den Eltern, die ob knapp zwei Wochen schulfrei Sorge um den verpassten Unterrichtsstoff haben, der allerdings wohl kaum der Grund sein wird, dass der Zögling sein Abitur in ein paar Jahren nicht bestehen wird – oder ;-)… und natürlich nicht zu vergessen die Diskussion rund um die Wildfütterungen. Aber was hat es denn eigentlich damit auf sich?

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Winterfütterungen im mega Schneefall – Einfach mal handeln!

Weit gefehlt, wer glaubt, dass erst die starken Schneefälle der vergangenen Tage das Thema Winterfütterung in die Diskussion gebracht hat. Diskutiert wird schon länger, nur nicht wirklich in der Öffentlichkeit und leider häufig auch eher verbal ausschlagend, als einfach mal zu handeln. Zu handeln, wie zum Beispiel Thomas Tscherne.

Der Hirschflüsterer aus Bad Gastein ist eigentlich Hotelier des traditionellen Hotel Weismayr in Bad Gastein. In den Wintermonaten ist er dort tagsüber allerdings weniger anzutreffen, denn dann ist er täglich in seinem Revier beim Füttern von über 200 Wildtieren. Normalerweise kann er mit dem Auto einen Teil des Weges zurücklegen, nehmen die Schneemassen überhand, wie in den vergangenen Wochen, dann geht er zu Fuß. Eine Wegstrecke kann dann schon mal locker über drei Stunden dauern.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Die Fütterungskosten zahlt er alleine, übrigens auch die Wegebaukosten von rund 250.000 Euro für eine Straße die zur Fütterung führt, die er vor einigen Jahren hat bauen lassen. Was er damals allerdings nicht bedacht hat, dass die österreichischen Staatsforste sich mittlerweile dazu entschlossen haben, immer mehr Fütterungen aufzulassen. Hintergrund für diese Aufforderung ist die Liebe des österreichischen Staatsforstes zum Wald. Oder vielleicht auch eher zu den Einnahmen, die der Staatsforst aus dem Wald generiert.

Allerdings leider auf Kosten des Wildtierbestands! Denn alleine in Österreich existieren von rund 80 Fütterungen gerade noch ganze 15. Und wenn Hirschflüsterer Thomas Tscherne nicht zugunsten der Tiere seinen Weg gehen würden, dann gäbe es sogar nur noch 14. Begleitet man ihn auf seinen Fütterungen, dann lässt sich übrigens unschwer erahnen, wofür die Horden frisch aufgestellter Hochsitze rund um das Gebiet sein sollen. Sogar eine Klage läuft übrigens mittlerweile gegen den Hotelier. Und alles nur – weil er dem Rotwild im Winter das Leben rettet!

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Wer sich jetzt fragt, warum er hier „á la“ David gegen Goliath kämpft, dem sei verraten: In bestimmten Regionen Österreichs soll Rotwild das ganze Jahr über und unabhängig von Alter und Geschlecht abgeschossen werden. Denn da die Österreichische Bundesforste AG den Bergwald in erster Linie als Produktionsstätte für Holz ansieht, werden pflanzenfressende Tiere als Schädlinge abgestempelt, die es dann halt zu eliminieren gilt.

Aber halt – wie war das noch – haben wir Menschen nicht eigentlich dem Rotwild, dessen ursprüngliche Winterlebensräume entlang der Täler und in den Auwäldern entlang der Flüsse durch starke Besiedelung und Bebauung weggenommen? Und treiben wir die Tiere nicht seit Jahren in immer höhere Regionen durch unseren Outdoordrang? Und gönnen wir ihnen mit unseren Ski- und Schneeschuhtouren oder „off-Piste“ fahren nicht immer mehr in die Enge? Wo sollen die Tiere denn noch hin? Vor allem bei solchen Schneemassen wie in einem tiefen Winter wie diesem?

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Unterstützt wird Thomas Tscherne übrigens von Wildtier- und Tierschutzverbänden. So ruft zum Beispiel der Wiener Tierschutzverein dazu auf, die Fütterungsverbote zu ignorieren und das Aktionsbündnis Wildes Bayern e.V. hat zusammen mit weiteren Verbänden einen Eilantrag zum Schutz der Tiere gestellt. Auch eine Webseite zu den Wildtieren in Not gibt es mittlerweile und eine Petition an den österreichischen Bundeskanzler Alexander van der Bellen.

Rotwild in Not (c)Thomas Tscherne

Rotwild in Not (c)Thomas Tscherne

Und auch immer mehr österreichische Medien greifen das Thema kritisch auf. „Die lassen die Wildtiere verhungern“, so heißt es in einem aktuellen Bericht der Krone Zeitung. Und auch der „Jagdwechsel“ nimmt kein Blatt vor den Mund: „Wald vor Wild – Bundesforste mit Ausrottungsverfügung“ lautet der Header zu einem Artikel, der ausführlich erläutert, dass die österreichischen Bundesforste beantragt haben, bis 2020 jedes Rotwild zu schießen, egal welcher Altersklasse es angehört, und zwar ohne Stückzahlbegrenzung.

Eigens dafür wurden übrigens 40 neue Hochsitze für die Jagd gebaut. Der Grund für diese „Ausrottungsverfügung“ sollen 80.000 Jungpflanzen sein, die laut den Bundesforsten im Angertal aufgeforstet worden seien und die ansonsten vom Jungwild so verbissen werden, dass sie nicht aufkommen würden.

Auch viele Diskussionen in Deutschland

Auch die „deutsche“ Facebook-Community und Medien sind nicht untätig. Jede Menge Videos von Wildtieren im tiefen Schnee tummeln sich im Internet, bei vielen muss man wirklich am Verstand der Kamerajäger zweifeln, oder wie kann man einem Tier in der Not auch noch hinterherpfeifen???

Stieß man ansonsten zunächst hauptsächlich auf heiße Diskussionen zwischen Förstern, Jägern und Tierfreunden, so findet sich mittlerweile ein Dringlichkeitsantrag vom Bayerischen Jagdverband e.V. an die Bundeswehr, doch dabei zu helfen, bitte Heuballen in die derzeit unzugänglichen Bergreviere zur Fütterung der dortigen Wildbestände zu bringen. Und auch die Bayerischen Staatsforsten melden sich mit einer Pressemitteilung Bayerischen Staatsforsten über ihre Fütterungen beim Rotwild zu Wort.

Berchtesgaden - Wildtierfütterungen bei den Berufsjägern der Bayerischen Staatsforsten (c)Bayerische Staatsforsten

Berchtesgaden – Wildtierfütterungen bei den Berufsjägern der Bayerischen Staatsforsten (c)Bayerische Staatsforsten

„Für uns, die Bayerischen Staatsforsten und für mich persönlich und für unsere Berufsjäger ist es Ehrensache, dass wir das Rotwild bestmöglich in unseren Fütterungen und Wintergattern versorgen. Zu dem Zweck haben wir übrigens auch eine neue Fütterung am Untersberg gebaut“, so Dr. Daniel Müller (Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb Berchtesgaden).

Zwischen 60.000 und 70.000 Euro geben die Bayerischen Staatsforsten für das Futter an sechs verschiedenen staatlichen Stellen aus. Gefüttert wird Heu, Rüben und (Gras-) Silage. Insgesamt kommen laut dem Forstbetriebsleiter Berchtesgaden rund 49 Tonnen Heu und rund 76 Tonnen Futterrüben zusammen. Gefüttert wird übrigens nur Rotwild, das Rehwild und die Gams gehen leer aus bei den Fütterungen vom Staatsforst. Aber vielleicht haben die ja Glück bei den privaten Fütterungen, die es neben den staatlichen auch noch im Berchtesgadener Land gibt?

Klingt die Aussage des Forstbetriebsleiters Berchtesgaden eigentlich recht positiv, schafft es ein Kollege aus Oberammergau dieses Bild recht schnell wieder ins Wanken zu bringen. Und zwar in einem Videobericht von Julia Schlegel in der BR Mediathek:

BR Mediathek Julia Schlege (c)Martin Prumetz

BR Mediathek Julia Schlege (c)Martin Prumetz

„Die haben ihre eigene Überwinterungsstrategie und lassen sich gerne einmal einschneien, bewegen sich dann kaum und versuchen Energie zu sparen“, so berichtet Richard Baur. Und fügt ergänzend hinzu: „Sobald der Schnee ein wenig härter geworden ist und wieder trägt, laufen sie dann dahin, wo es noch etwas zu holen gibt. Kritisch wird es erst dann, wenn die Fettreserven aufgebraucht sind, das ist aber frühestens Ende März oder Anfang April der Fall und da sind wir weit weg davon“.

Tessy Lödermann vom Deutschen Tierschutzbund hingegen kontert: „Jetzt fängt der Schnee an zu verharschen und das bedeutet, dass das Wild kaum mehr vorwärts kommt. Außerdem hat es auch keinen Zugang mehr zur natürlichen Äsung, weil es nicht mehr an den Boden kommt. Es wäre jetzt ganz, ganz wichtig, dass die Grundstückseigentümer bzw. die Jagdausübungsberechtigten ihrer Verpflichtung zur Hege aktuell nachkommen“.

Dr. Christine Miller, 1. Vorsitzende vom Verein Wildes Bayern kontert ebenfalls: „Wenn man als Pflanzenfresser lange keine Nahrung bekommt, dann können die Tiere krank werden und sterben. Das ist wie eine Gärkammer da drin, die dann einfach umkippt. Die Staatsforsten tun das, wozu sie verpflichtet sind, sie füttern das Rotwild, dass an den Fütterungen steht. Nicht mehr und nicht weniger“.

Wildtierfütterungen in Berchtesgaden im Winter 2019

Wildtierfütterungen in Berchtesgaden im Winter 2019

Wildtierfütterungen und wie geht es nun weiter?

Wenn man selber derzeit die Schaufel in die Hand nimmt und regelmäßig die Fütterungen freischaufelt und auch den ein oder anderen verantwortungsbewussten Jäger im Freundeskreis hat, der bei diesem Wetter seiner Verpflichtung der Hege nachkommt, dann lassen einen die Diskussionen rund um die Jäger ab und an die Stirn runzeln. Denn während viele unserer Jäger vor Ort tagtäglich durch den Schnee stapfen um den Tieren zu helfen, gibt es leider viel zu wenig in der Gesellschaft der Hobbyjäger, die zwar gerne an (Drück-) Jagden und sonstigen Freizeitbeschäftigungen teilnehmen, es aktuell aber leider anscheinend nicht für nötig halten, mal selber mit anzupacken.

Auch die Kommentare vieler online mitdiskutierender Forstler lassen oft an ihrer Ausbildung zweifeln, bzw. an dem Verständnis hinsichtlich der Lebensumstände der Tiere. Vor allem der Aufruf, dass sogenannte Tierschützer lieber mit anpacken sollten, statt zu diskutieren, mögen zwar bei dem ein oder anderen zutreffen, aber sicherlich nicht bei allen. Fakt ist, dass Beleidigungen gegen Engagierte genausowenig Sinn machen, wie das Durchdrücken sogenannter Ausrottungsverfügungen und die unendlichen Erhöhungen der Abschussquoten.

Thomas Tscherne erwähnt nicht umsonst immer wieder, dass wir Menschen es waren, die die Tiere erst vom Tal wieder hinauf in die Berge getrieben haben und ihnen nun durch den Wintersport auch keine Ruhe mehr lassen. Ist es es nicht wirklich langsam mal Zeit für ein Umdenken in vielem unseres Handelns?
Die Natur braucht uns nicht – aber wir brauchen die Natur!

Mit Bad Gastein assoziiert man in der Regel als erstes den weltbekannten imposanten Gasteiner Wasserfall, der sich lautstark mitten durch den Ort ins Tal stürzt. Und dann sind da natürlich auch die vielen Hotels und Villen, die in der sogenannten Belle Èpoque an den bewaldeten Steilhängen gebaut wurden und der „Haute Volee“, der Kur- und Wintersportgäste ein fast schon mondändes Zuhause auf Zeit während ihres (Kur-)Aufenthalts bot. Nach einer Krankenkassenreform im Jahre 1997 wurde es auf einen Schlag ruhig in dem Ort inmitten des Nationalparks „Hohe Tauern“ südlich von Salzburg. Viele Hotels hatten schwer zu kämpfen, denn ein Großteil der Kurgäste blieb aus. Auch das Hotel Weismayr, das stets als eines der gehobenen Häuser galt, blieb von dieser Krise nicht verschont, das genau in seiner schwersten Zeit von dem heutigen Besitzer Thomas Tscherne und seiner Frau Rosina übernommen wurde.

Thomas Tscherne – der Hirschflüsterer von Bad Gastein

Nun ist Thomas Tscherne aber nicht „nur“ ein Hotelier. Schon beim reinen Anblick des Bad Gasteiner Urgesteins fällt auf, dieser Mann ist etwas Besonderes. In der „Hirschledernen“, die langen Haare zum Zopf gebunden, der lange Bart stets zersaust und mit einem verschmitzten Lächeln begrüßt er seine Gäste.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Neben ihm seine Frau Rosina, sportlich elegant in Loden und mit einem Lachen, als ob wir uns schon ewig kennen. Wer aber glaubt, uns steht „nur“ ein Hoteliersehepaar entgegen – weit gefehlt. Der Hirschflüsterer Thomas Tscherne – so wird er liebevoll genannt, nimmt uns mit auf seine tägliche Fütterung hoch oben im Bad Gasteiner Nationalpark.

Lebensretter für das Rotwild

Seit über 20 Jahren ist Tscherne Pächter der Jagd im Angertal, zu der die 1100 Hektar von der Gadauner Hochalm gehören und ebenfalls seit über 20 Jahren füttert Thomas Tscherne auf rund 1.700m Seehöhe hier das majestätische Rotwild, dass er mit viel Ruhe, Beharrlichkeit und Liebe für die Zeit der Fütterungen an sich gewöhnt hat.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Circa 80 Prozent der Hirschkühe sind trächtig, im Mai und Juni werden sie ihre Kälber auf die Welt bringen. Finden sie im Winter nicht ausreichend zu fressen, dann bedeutet das das Todesurteil für Mutter und Kalb. Vor allem in einem Winter wie in diesem Jahr, in dem sich das Rotwild durch brusthohen Schnee kämpfen muss, der irgendwann so hart wird wie Beton.

Die Beharrlichkeit eines Lebensretters

Die Fütterung auf Höhe der Gadauner Alm existiert mittlerweile seit über 50 Jahren. Der Tourismus und die sich ausbreitende Infrastruktur sorgte schon damals für eine immer stärker werdende Verdrängung und Minimierung ihres Lebensraumes. „Tiere haben keinen Besitzer und sind für ihre Nahrung selber verantwortlich“ so heißt es, im Winter ist das allerdings heutzutage nicht mehr möglich. 14 Jahre lang ist Thomas Tscherne, der früher als Berufspilot in Kanada gearbeitet hat, mit dem Heli geflogen, dann entschloss er sich auf eigene Kosten einen Weg zur Alm zu errichten.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rund 250.000 Euro hat diese Maßnahme gekostet. Bezahlt hat sie der Hirschflüsterer aus eigener Tasche. Drei Jahre lang ging Thomas Tscherne tagtäglich den langen Weg von der Talstation zum Angertal hinauf. Die ersten Winter bekamen die Fütterer sie kein einziges Mal zu Gesicht. Zu groß waren ihre Angst und ihr Misstrauen. Die Tiere kamen zum Fressen nur in der Nacht. Aber Thomas Tscherne und seine Familie machte immer weiter. Sie kamen immer zur gleichen Zeit und gewöhnten sie mit lauten Selbstgesprächen und dem Lockruf „Hirscherl“ an ihre Stimmen.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Stundenlang verbrachte Thomas Tscherne auf dem Boden sitzend, damit sie sich an ihn gewöhnen. Fünf Jahre schließlich dauerte es, bis sie sich an ihn gewöhnt hatten und langsam näher kamen.

Exquisites Futter als Lebensgrundlage für den Winter

Rund 200 Tonnen Futter verspeist das Rotwild pro Winter. Insgesamt rettet Familie Tscherne rund 150 Stück Rotwild pro Winter das Leben. Gefüttert wird eine Mischung aus feinstem Luzernenheu, Maissilage und getrocknetem Apfeltrester. Auch die Futterkosten bezahlt Thomas Tscherne aus eigener Tasche. Übrigens genau wie die Helikopterflüge, mit denen das Futter früher auf den Berg geflogen wurde! Pro Winter fallen Futterkosten von rund 70.000 Euro an. Gelagert wird das Futter in einer Scheune, auch die hat Familie Tscherne übrigens aus eigener Tasche bezahlt.

Massiver Druck gegen die Fütterungen seitens der Bundesforste

Wer jetzt aber denkt, dass somit alles in Ordnung ist im Gasteiner Tal – weit gefehlt. Thomas Tscherne erfährt mit seiner Fütterung nicht nur Zustimmung. Im Gegenteil. Während er von Einwohnern und Gästen jede Menge Zustimmung bekommt, wird er von den österreichischen Bundesforsten und sogar Kollegen aus der eigenen Jägerszunft hart kritisiert und bekämpft.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

So läuft derzeit zum Beispiel ein Gerichtsverfahren, in dem ihm seitens der Bundesforste der Zugang über seinen eigenen Weg verboten werden soll. Der Grund: Per Gesetz wird eifrig daran gearbeitet, immer mehr Fütterungen aufzulassen. Gab es früher in Österreich noch 80 Futterstellen, sind es heute gerade noch einmal 15 existierende Stellen. Aber wo soll das Rotwild hin? Und wie soll es im Winter überhaupt noch überleben?

„Früher zog das Rotwild im Winter ins Tal, von dort haben wir es immer weiter hinaufgetrieben“, so erzählt Thomas Tscherne. Und ergänzt: „Aber auch hier hatte es keine Ruhe vor uns Menschen, denn die Skifahrer zog es immer weiter hinauf und so wurde ihr Lebensraum wieder enger.“ Mittlerweile haben sie kaum mehr Ruhe, denn mit dem immer stärker werdenden Skitourismus und der Rücksichtslosigkeit und Ignoranz vieler Tourengeher wird das Wild im Winter immens gestört.

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Vor allem bei Schneemassen wie aktuell, ist so etwas lebensbedrohlich. Kritisiert werden die Fütterungen auch als Eingriff in die Ökologie. „Man solle keine wilden Tieren füttern, denn dann würden sie sich überdimensional vermehren“, so heißt es. Aber ist das wirklich wahr? Ist es nicht vielmehr so, dass wir den Tieren immer mehr Lebensraum weggenommen haben und sie kaum noch Futter finden?

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Rotwildfütterung in Bad Gastein mit Hirschflüsterer Thomas Tscherne

Und dass es den Bundesforsten in Österreich – übrigens gleichermaßen wie den Staatsforsten in Deutschland nicht eigentlich in erster Linie um die Holzindustrie und das damit zu verdienende Geld geht? Rotwild, das zum Überleben – und weil es das übrigens seit Jahrhunderten schon tut… Bäume anknabbert, steht da natürlich buchstäblich im Weg, oder?

Weitere Infos rund um dieses Thema findet Ihr hier

Infos über Wildtiere & Co…: wildes-bayern.de
Familie Tscherne und das Hotel Weismayr: Weismayr – Traditionshotel in Bad Gastein

Weiter geht es in den nächsten Tagen mit einem ausführlichen Interview mit Thomas Tscherne und weiteren spannenden, interessanten und teils sehr erschreckenden Informationen über Wildtierfütterungen & Co.

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