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5. März 2018 | Lesezeit ca. 4 Min.

Was ist da los im Ainringer Moor ?

Der Mythos Moor

In den Geschichten der Welt wird das Moor oft als ein gefährlicher, düsterer Ort dargestellt. Es ranken sich viele Mythen um das Moor, unzählige Geschichten über Moorgeister, Gespenster und andere dunkle Phänomene des Moores werden sich seit Jahrhunderten erzählt. Aber woran könnte das liegen? Wer einmal im Moor unterwegs gewesen ist, kennt vielleicht auch eine ganz andere Seite: unberührte Natur, friedliche Stille und die Faszination eines einzigartigen Lebensraums. Der Mensch und das Moor – sie haben eine lange gemeinsame Geschichte. Menschen nutzen das Moor seit Urzeiten, aber genau so lange fürchten sie sich auch davor.

Wahrscheinlich kennen viele von euch das Gedicht „Der Knabe im Moor“ aus dem Unterricht. In diesem ist die Erzählung von einem Jungen, den sein Heimweg durch ein düsteres Moor führt und dabei eine unheimliche und Unheil versprechende Atmosphäre schafft. Das Moor wird als ein, „schauriger“ Ort dargestellt. Der Junge hat Angst, beobachtet aber aufmerksam das Geschehen im Moor und nimmt es mit allen Sinnen wahr: „es zischt und singt“, es „knistert“, unter seinen Füßen „brodelt es auf“, die „Dünste drehn sich wie Phantome“. Die Schafferin des Werkes kreiert Bilder und Stimmungen – nicht nur die Fantasie des Knaben, der unheimliche Figuren sieht, auch die des Lesers wird angeregt und er fühlt sich in die Situation hineinversetzt.

Die Moorleiche, das sogenannte Kind von Windeby ist die international bekannteste und bedeutendste Moorleiche. Sie wurde 1952 entdeckt und ist wohl mehr als 1800 Jahre alt, stammt also aus der Eisenzeit. Bei der Moorleiche, die lange Zeit irrtümlich als Mädchen von Windeby geführt wurde, handelt es sich nach neuesten DNS-Analysen um einen 15- bis 16-jährigen Jungen, der Hunger zu erleiden hatte und vermutlich an einer schweren Zahnerkrankung gestorben ist. Mehr als 60 Leichenfunde hat man in den Mooren Schleswig-Holsteins gemacht. Die Moore wurden früher oft als Grab- und Bestattungsorte genutzt. Moorleichenfunde verraten viel über die Kulturen aus der Eisenzeit.

Wir von be-outdoor.de haben uns das mal angesehen

und gemeinsam mit Gustl, der Gelbbauchunke aus dem Ainringer Moor, den Moorerlebnisweg erkundet

Im Ainringer Moos zwischen Ainring und Thundorf sind die Besucher des Moorerlebnispfades der Natur ganz nah. Nach der industriellen Nutzung wurde das Moor im Jahre 2003 renaturiert und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten eine neue Heimat.

Kinder und Eltern erleben an 11 Stationen die Geheimnisse des Ainringer Mooses und erfahren ganz nebenbei, wie Moore entstehen und wer oder was darin lebt.

Renaturierung
Die Besucher erfahren hier am Moorerlebnispfad in Ainring aber auch, warum die Menschen einst das Moor verehrt aber auch gefürchtet haben und wie es später genutzt und dabei die Natur zerstört und ausgebeutet wurde.

Mitlerweile wird natürlich hier auch auf die Renaturierung und die Möglichkeiten, diese besonders attraktive Landschaft zu erhalten, eingegangen.

Erlebnisfaktor an den verschiedenen Stationen im Moor
Der Moorerlebnispfad ist für Kinder, Eltern und Besucher aller Art ein wahres Erlebnis für alle Sinne: Neben lehrreichen Infotafeln am Wegesrand laden auch Erlebnisstationen mit netten Experimenten und Rätseln zum Ausprobieren ein. Besonders interessant für die Kinder sind die Informationen, die das Maskottchen Gustl, eine Gelbbauchunke, präsentiert.

Folgende Stationen vermitteln lehrreiche und unterhaltsame Informationen für die Besucher:

  • Feuchtwald – Wald mit feuchten Füßen
  • Hochstaudenflur – ein Lebensraum aus bunten Blumen
  • Aussichtspunkt und Brotzeitplatz (Massiver Holz Turm)
  • Moore – Geschichtsbücher der Natur
  • Das Ainringer Moos – ein vielfältiger Lebensraum mit Aussichtsturm
  • Mensch & Moor – von der Kultur zurück zur Natur.
  • Mythos Moor – Wahrheit oder Legende?
  • Moorwald – Naturverjüngung statt Pflanzung
  • Entwässerung – Aufforstung – Windwurf
  • Extras

Zusätzliche beliebte Stationen für die Besucher des Ainringer Mooses sind neben dem Rundweg das Torfwerk, die Feldbahn oder auch der Schautorfstich

Länge: ca. 2,5 km
Dauer: ca. 1,5 Stunden

Hinweis zum Rundweg
Der Moorlehrweg ist gut befestigt, teils jedoch aus Kies und Hackschnitzel durch Wald und über Wiesen. Mit einem geländegängigen Kinderwagen ist der Lehrweg in Ainring gut befahrbar. Parkmöglichkeiten sind vorhanden.

Perfekter Wochenendausflug an die frische Luft und Natur mit Groß und Klein

 


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