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2. August 2018 | Lesezeit ca. 6 Min.

7 große Irrtümer über Wanderschuhe

Einige Mythen und Märchen ranken sich um Outdoor Schuhe und deren Pflege. Wie gut, dass der Fachmann Arthur Kudelka, Leiter der Service-Abteilung beim Wanderschuh-Hersteller LOWA sieben Irrtümer aus der Welt räumen kann. Denn gerade nach einer erfolgreichen Wanderung sollte den Schuhen etwas Zuwendung und Pflege zukommen, damit sie bereit sind für die nächste Tour.

Wenn Matsch und Staub ihren Weg in die kleinsten Falten des Schuhs gefunden haben, fallen schnell Sprüche wie „Alles halb so wild – das läuft sich wieder ab!“ oder „Abbürsten und einsprühen reicht, ist schließlich ein GORE-TEX®-Schuh!“.

Was wirklich wichtig ist und was weit verbreitete Irrtümer sind, erklärt uns Arthur Kudelka, Leiter der Service-Abteilung beim Wanderschuh-Hersteller LOWA und absoluter Experte, wenn es um deren Pflege und Reparatur geht.

Arthur Kudelka - Leiter der Service-Abteilung beim Wanderschuh-Hersteller LOWA

Arthur Kudelka – Leiter der Service-Abteilung beim Wanderschuh-Hersteller LOWA © Johannes Gauder

Irrtum Nr. 1: „GORE-TEX®-Schuhe müssen nicht gepflegt werden.“

Das wasserdichte und atmungsaktive GORE-TEX®-Futter befindet sich im Inneren des Schuhs. Es hat mit der äußeren Pflege des Leders oder der synthetischen Materialien direkt also nichts zu tun. Das bedeutet: Auch ein GORE-TEX®-Schuh muss entsprechend seiner Obermaterialien regelmäßig gereinigt, gepflegt und imprägniert werden. Wie das genau geht, hat LOWA in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengestellt. Diese findet sich hier.

Irrtum Nr. 2: „Lederschuhe muss man regelmäßig fetten.“

Lederfette und Öle sind eindeutig nicht die optimale Wahl zur Pflege eines Lederschuhs. Es ist wichtig, dass Schuhe aus Leder generell regelmäßig gepflegt werden, um sie lange geschmeidig und einsatzbereit zu halten. Bei der Wahl der Pflegemittel gibt es aber durchaus Unterschiede. Die oftmals verwendeten Lederfette und Öle sind in der Regel ungeeignet, da sie das Leder mit der Zeit aufweichen und dieses unter Umständen auch komplett abdichten, sodass der Schuh nicht mehr atmen kann. Auch eine Ablösung der Verklebungen am Schuh ist möglich. Besser verwendet man hier spezielles Lederwachs und Imprägnierspray. Spezielle Lederpflegeprodukte für Outdoor-Schuhe, wie z.B. die LOWA Active Creme oder das LOWA Water Stop PRO gibts im Fachhandel.

Irrtum Nr. 3: „Ein Schuh hält bei der richtigen Pflege ewig.“

LOWA-Schuhe sind auf Langlebigkeit ausgelegt und es lässt sich vieles reparieren und austauschen. Dennoch haben einige Materialien eine beschränkte Haltbarkeitsdauer, wie z.B. der Dämpfungskeil der Sohle. Dieses Kunststoff-Material altert mit der Zeit und wird irgendwann porös. Es handelt sich hierbei um einen natürlichen Verschleißprozess. Daher bietet LOWA für seine Schuhe der Kategorien Trekking, Backpacking und Alpine eine komplette Neubesohlung an, bei der sowohl der Dämpfungskeil als auch die dem Verschleiß ausgesetzte Laufsohle komplett ersetzt werden. Doch selbst diese Rundum-Erneuerung setzt eine Erkenntnis nicht außer Kraft: Nichts ist für die Ewigkeit.

Irrtum Nr. 4: „Wanderschuhe sind immer wasserdicht“

Der Irrglaube, dass jeder Outdoor-Schuh automatisch wasserdicht sei, ist leider weit verbreitet. Doch die verschiedenen Modelle sind von ihren Bauweisen und Materialien höchst unterschiedlich. Ein Schuh mit Lederfutter spielt z.B. seine Stärken bei warmen und trockenen Bedingungen voll aus. Das Lederfutter kann viel Feuchtigkeit (Schweiß) aufnehmen, kühlt leicht und passt sich perfekt dem Fuß an. Diese Schuhe trotzen eine gewisse Zeit feuchten Bedingungen. Allerdings ist dieses Futter nicht wasserdicht und benötigt auch eine bestimmte Zeit zum Trocknen. Schuhe mit einem GORE-TEX®-Futter sind hingegen wasserdicht und somit auch für den Einsatz bei nassen Verhältnissen – insbesondere auch über einen längeren Zeitraum – bestens geeignet. Welcher Schuh für wen der richtige ist, hängt vom Einsatzbereich und den persönlichen Vorlieben ab.

Irrtum Nr. 5: „Mit einem guten Bergschuh kann man fast alles machen.“

Egal ob Wanderung oder Stadtspaziergang: Ein guter und stabiler Outdoor-Schuh kann viele Einsatzbereiche abdecken. Dennoch hat jede Schuhkategorie bei LOWA eine gewisse Grenze und die zugehörigen Modelle sind nicht für jedes Abenteuer ausgelegt. Sicherheit geht hier vor. So sind zum Beispiel Multifunktionsschuhe der Kategorien All Terrain Classic oder All Terrain Sport zwar sehr leicht, für den Einsatz im Geröll oder für Wandertouren in unwegsamem Gelände eignen sie sich allerdings nicht. Für den optimalen Schutz und eine ausreichende Stabilität sollte man hier zu einem Trekking- oder Backpackingschuh greifen. Jeder Einsatzbereich hat somit einen entsprechenden Schuh, der zu ihm passt. Die verschiedenen Kategorien können einfach unter www.lowa.de nachgeschlagen werden. Kompetente Hilfe für den Kauf gibt’s im Schuh- und Sportfachhandel. Wer kurz telefonisch einen Rat möchte, kann sich aber auch direkt bei der LOWA Schuhberatung melden.

Irrtum Nr. 6: „Alle Berg- und Wanderschuhe lassen sich neu besohlen.“

Alle klebegezwickten Schuhe der Kategorien Trekking, Backpacking und Alpine sind bei LOWA neu besohlbar. Ob dies Sinn macht, hängt dabei vom Zustand der Schuhe ab. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Auch sehr alte Schuhe können mit einer neuen Sohle und einem frischen Geröllschutzrand versehen werden. Allerdings sind die Freizeit- und Leichtwanderschuhe der Kategorien All Terrain Classic und All Terrain Sport aufgrund ihrer Machart nicht komplett neu besohlbar. Bei diesen Modellen wird die Sohle in einem besonderen Verfahren angespritzt und kann nicht ausgetauscht werden. Allerdings ist eine Absatzerneuerung möglich. Im Falle eines Falles berät das LOWA-Service-Team gerne. Wie das Ganze funktioniert, zeigt dieses Video zur Schuh-Neubesohlung.

Wanderschuhe Neubesohlung LOWA Schuhe

Wanderschuhe Neubesohlung LOWA Schuhe © Richard Kienberger

Irrtum Nr. 7: „Die Schuhgröße ist immer gleich bei einem Hersteller.“

Auch wenn die Länge der Schuhe einer Größe bei LOWA annähernd gleichbleibt, sind die Größen im Schuhbereich nicht genormt. Somit kann es bei den unterschiedlichen Kategorien und Schuhherstellern immer zu kleinen Unterschieden in der Größe kommen. Darüber hinaus spielt die Form des Schuhs eine wichtige Rolle bei der Größenwahrnehmung. Eine eher schmale Form lässt einen Schuh kleiner ausfallen, eine weite Form eher größer. Zusätzlich verändert sich im Laufe des Lebens natürlich auch der Fuß. Er wird mit zunehmendem Alter breiter und länger. Daher empfiehlt LOWA, Schuhe vor dem Kauf immer entsprechend im Handel anzuprobieren und die gewählte Größe zu überprüfen. Eine kleine Orientierungshilfe bietet die Größentabelle auf der Webseite. Bei der Anprobe der Schuhe im Fachhandel am besten auch einmal die Innensohle herausnehmen und sich daraufstellen. So sieht man sehr schnell, ob der Fuß ausreichend Platz hat. Noch ein Tipp: Am besten die Schuhe im Geschäft am Nachmittag anprobieren, da die Füße im Laufe des Tages ein wenig anschwellen.

Über LOWA

Die LOWA Sportschuhe GmbH fertigt Schuhe im Berg-, Outdoor- und Travel-Segment. Hauptsitz der Firma ist das bayerische Jetzendorf bei München. Was 1923 mit einer kleinen Produktion handgefertigter Haferlschuhe begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem Unternehmen mit Weltruf. Der Traditionsschuster steht für Qualität und Passform und ist im Bereich der Berg- und Outdoorschuhe eine der führenden Marken in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Unternehmen gehört seit 1993 zur italienischen Firmengruppe Tecnica. Alle Schuhe werden in Europa produziert.

Quelle: Bommas-PR


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
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