„www.hilfdemhirsch.org“ – so lautet die weltweit erste geröhrte Petition für Deutschlands größtes frei lebendes Wildtier: den Rothirsch. Aufgerufen zur Petition hatte die Deutsche Wildtier Stiftung, die alle Tier- und Naturfreunde aufruft: „Gebt dem Rothirsch Eure Stimme!“ Jede Stimme bedeutet eine Sekunde der geröhrten Petition. Jeweils 3.600 Unterschriften von Hirsch-Freunden führen zu einer Stunde Hirschröhren.
Über 36.000 Hirschfreunde unterstützen die erste geröhrte Petition „Freiheit für den Rothirsch“ der Deutschen Wildtier Stiftung mit ihrer Stimme. Die Petition wurde jetzt offiziell beim Landtag Baden-Württemberg eingereicht. Jede Stimme steht für eine Sekunde Hirschröhren – unterm Strich ergeben die Stimmen der Unterzeichner über zehn Stunden donnerndes Röhren!
„Diese geröhrte Petition wurde nun der Landesregierung in Baden-Württemberg übergeben, denn das ,Ländle‘ stellt im bundesweiten Vergleich dem Rothirsch am wenigsten Lebensraum zur Verfügung“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Jetzt muss der Landtag reagieren. „Der Petitionsausschuss holt nun vom Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg eine Stellungnahme ein“, so Münchhausen. „Bis zur Vorlage dieser Stellungnahme sammeln wir weiter Stimmen für den Rothirsch“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen. Die bestehende baden-württembergische „Rotwildrichtlinie“ auf Basis einer völlig veralteten gesetzlichen Regelung von 1958 läuft in diesem Jahr aus. „Sie darf aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung nicht verlängert werden“, fordert Münchhausen.
Röhr es raus – Über die erste geröhrte Petition
Was die wenigsten wissen: Wo in Deutschland der Rothirsch leben darf, entscheiden die Bundesländer. In vielen Bundesländern darf der Hirsch nur in festgelegten Gebieten, den sogenannten Rotwildbezirken, leben. Bei Grenzüberschreitung müssen die Tiere erschossen werden. Dies gilt vor allem in den beiden besonders wildfeindlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern.
„Das Schlusslicht in Deutschland ist Baden-Württemberg“, kritisiert Münchhausen. „Dort darf der Hirsch nur auf 4 % der Landesfläche in 5 gesetzlich festgelegten Rotwildbezirken existieren.“ Deshalb lautet die Forderung der Petition: Freiheit für den Rothirsch! Die politisch Verantwortlichen in Baden-Württemberg erscheinen zurzeit noch wenig einsichtig. Das zuständige Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz will an den Rotwildbezirken festhalten, weil Waldbesitzer und Landwirte befürchten, dass die Rothirsche junge Bäume und Kulturpflanzen fressen. Rechtliche Grundlage für die Rotwildbezirke ist eine Verordnung von 1958. Die darauf aufbauende Rotwildrichtlinie läuft 2020 aus. „Diese Richtlinie darf nicht verlängert werden“, fordert Münchhausen. „96 % von Baden-Württemberg zur No-go-Area für den Rothirsch zu erklären, ist ein Kniefall vor den Interessen der Forstwirtschaft. Doch Wälder sind nicht nur Holzlieferanten, sondern auch Lebensräume für Wildtiere.“
Andere Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen machen es vor: Dort ist eine erfolgreiche Land- und Forstwirtschaft mit dem Vorkommen von Rotwild vereinbar.
www.HilfdemHirsch.org – Hier röhrt der Hirsch
Wer die Petition unterzeichnet, unterstützt die Forderung der Deutschen Wildtier Stiftung, die Lebensräume für den Rothirsch in Baden-Württemberg auszuweiten. Der Hirsch soll im gesamten Schwarzwald ebenso leben dürfen wie auf der Schwäbischen Alb und in anderen geeigneten Gebieten. Denn der Hirsch ist ein faszinierendes Wildtier, eine Bereicherung der Artenvielfalt und ein großartiges Erlebnis für jeden Naturfreund. Die Deutsche Wildtier Stiftung ist überzeugt: „Ein Miteinander von Mensch und Hirsch ist auch in Baden-Württemberg machbar.“
Mit jeder Stimme wird die weltweit erste geröhrte Petition länger. Wie Du Deine Stimme noch stärker einsetzen kannst, erfährst Du auf www.HilfdemHirsch.org
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung