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Happy End für ein Waisenkind auf vier Beinen?

Diesen Beitrag vom Wildtierschutzverein Wildes Bayern e. V. wollen wir Euch nicht vorenthalten. Ist das nicht eine traurig-schöne Geschichte? Auf dem Instagram-Kanal von Wildes Bayern e.V. findet Ihr viele tolle Bilder und Geschichten über Wildtiere und Co.

(c)Wildes Bayern - #Schneggerl
(c)Wildes Bayern – #Schneggerl

#Schneggerl – Beitrag von Wildes Bayern e.V.

„Johann Götschl betreut eine Winterfütterung in den bayerischen Bergen. Das Rotwild bewegt sich in den bitterkalten Nächten nur noch wenig und steif und spart Energie. Nur einmal am Tag stellen sie sich bei den Futterraufen ein und füllen sich den Pansen mit ein paar Bissen Heu.

Johann staunte nicht schlecht, als er eines Tages abseits stehend ein kleines Häuflein Elend entdeckte. Ein winziges Rotwild Kalb mit zerrupftem Fell. Es muss wohl schon im Oktober seine Mutter verloren haben. In den Tagen als im Revier eine Drückjagd nach der anderen stattfand.

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Ein Beitrag geteilt von Dr. Christine Miller (@wildesbayern)

Die Chancen für das kleine, magere Kalb standen schlecht. Rotwild ist zwar eine soziale Tierart, aber nicht besonders sozial, wenn es um Waisen geht. Die werden in der Notzeit von den Hirschkühen weggebissen, damit die eigenen Kälber genügend zum Äsen finden.

Das kleine, verwaiste Kalb traute sich kaum an die Futterraufen. Es wurde getreten und gezwickt. Die anderen Kälber zupften ihm sogar den hastig aufgenommenen Bissen Heu aus dem Äser (dem Maul).

(c)Wildes Bayern - #Schneggerl
(c)Wildes Bayern – #Schneggerl

Hans Götschl erbarmte sich dem kleinen Schneggerl. Noch eine Nacht in der eisigen Kälte hätte es wohl nicht mehr überlebt. Er lockte es durch einen kleinen Spalt in die Scheune und legte ihm einen besonders duftenden kleinen Haufen Heu hin. Das Schneggerl konnte nach Tagen endlich wieder einmal den kleinen Pansen füllen.

Wir drücken dem kleinen Schneggerl die Daumen und hoffen, dass der Hans es schafft, das kleine Waisenkalb am Leben zu halten. Leider können wir das Schicksal des kleinen verwaisten Rotwildkalbes nicht fototechnisch weiter verfolgen. Der für das Wintergatter zuständige Berufsjäger, der natürlich nicht Hans Götschl heißt, hat verboten, das kleine Würmchen weiter zu fotografieren. Er möchte nicht, dass der für ihn zuständige Förster im Forstbetrieb das Kalb erkennt und vielleicht die Stirn runzelt oder böse schaut. Kaum anzunehmen, dass der Förster das Tier erkennt, hat er doch zuerst das armselige Kalb für ein Reh gehalten“.*

(c)Wildes Bayern - Waisenkalb Lili / privat
(c)Wildes Bayern – Waisenkalb Lili / privat

Jede Menge traurige Waisenkinder

Der Verein Wildes Bayern bleibt natürlich weiter an der Frage dran, was mit der Mutter geschehen ist. Gab es einen Verkehrsunfall? Hat jemand dem Kalb die Mutter weggeschossen? Denn das wäre eine Straftat! Hat jemand solche Vorgänge gedeckt?

„Verwaiste Kälber tauchen jetzt an vielen Winterfütterungen auf. Und auch wenn es diese Tiere mit fachkundiger Hilfe schaffen, ihren ersten Geburtstag zu erleben, ist ihnen doch ein Leben als Paria in der streng hierarchischen Rotwildgesellschaft bestimmt.

Wird eine junge Hirschkuh aus dem Schneggerl, dann wird sie immer am Rand des Rudels leben müssen. Und wenn sie selbst einmal ein Kalb setzt, wird auch dieses Kalb nur schwach und klein bleiben. Bei kaum einer Tierart sind die Folgen des Verlustes eines Elterntiers so dramatisch und bestimmend für das ganze Leben wie bei Rotwild“, so Dr. Christine Miller, 1. Vorsitzende Verein Wildes Bayern e.V.

Und ergänzt: „Helft uns, das Schneggerl zu retten und dem Hans bei der Versorgung des kleinen Waisen zu helfen. Und unterstützt uns bei unserer Detektivarbeit zum Schicksal der Mutter. Auf der Webseite und dem Instagram-Kanal findet Ihr viele weitere Beispiele von weiteren Lebensgenossen des kleinen Schneggerl.“

Muttertierabschuss per Gesetz

Wusstet Ihr, dass forstliche Lobbyverbände vehement fordern, dass in Zukunft der Abschuss führender Muttertiere straffrei gestellt werden soll? „Laut dem Gesetzentwurf soll der Abschuss führender Elterntiere zukünftig nicht wie bisher als Straftat geahndet, sondern sogar vollständig legalisiert werden, wenn das Elterntier nicht mehr „erkennbar“ zur Führung seines Nachwuchses notwendig ist“, so Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung in einer Pressemitteilung.

Das ist einer Aufforderung seitens des Gesetzgeber gleichzusetzen, „das Verwaisen von Rotwildkälbern in Kauf zu nehmen, wenn die „wenigen Kälber in einem großen Rudel nicht mehr zuzuordnen sind“ und stattdessen Alttiere geschossen werden. Denn: „Mit ihrem Gesetzentwurf hat die Niedersächsische Landesregierung den Tierschutz auf dem Altar der Forstwirtschaft geopfert“, so Kinser weiter in der Pressemeldung.

Der Gesetzentwurf für ein neues Niedersächsisches Jagdgesetz ist noch bis Mitte März in der Verbändeanhörung.

Denn vollständigen Artikel bei der Deutschen Wildtier Stiftung findet Ihr hier…

*Quelle: Wildes Bayern e.V.

(c)Wildes Bayern e.V.
(c)Wildes Bayern e.V.

Wildtierschutzverein Wildes Bayern e.V.

Der Verein Wildes Bayern e.V. unterstützt Hans bei der Versorgung des kleinen Waisenkalbs und leistet wichtige Detektivarbeit zum Schicksal der Mutter. Außerdem finden sich viele weitere wichtige Themen und Kampagnen auf der Agenda des gemeinnützigen Vereins zum Schutz der Wildtiere.

Ihr wollt auch etwas Gutes tun und die Wildtiere unterstützen? Über diesen Link kommt Ihr zur Spendenseite vom Wildes-Bayern e.V….

Weitere Lesetipps über Wildes Bayern e.V. aus unserer Redaktion

Mal etwas Persönliches… Nennen wir es in der Sprache des Journalismus – einen Kommentar:
Wald vor Wild – Wald mit Wild – Abschussplanung – usw., usw. usw. – Die Schlagworte, die in der Presse rund um das Thema Wild und Wald ausgetauscht werden sind unendlich. „Der Dauerwald“ – Die „Zeitschrift für naturgemäße Waldwirtschaft“ hat in der nachfolgenden Ausgabe einen interessanten Artikel veröffentlicht.

Muss die Forstpolitik sich nun eine neue Geschichte ausdenken?

Denn am Ende des Artikels wird u.a. auf einen Artikel Bezug genommen, den ich vor Jahren geschrieben habe. Das Bemerkenswerte daran, dass hier endlich einmal ganz offen davon gesprochen wird, welche „Geschichten“ man den Leute verkaufen muss, damit sie die Forstpolitik schlucken. Das war ja auch das Ziel des Thessenvitz-Strategie Papiers, das angeblich nie umgesetzt wurde, aber dennoch anscheinend (so Pukall) Handlungsleitfaden für die bayerische Forstverwaltung ist.

Als kleine Info nebenbei: Die Unternehmensberatung Thessenvitz hat eine Strategie entwickelt, in der die Jäger bei den Waldbauern verunglimpft wurden und hochgepriesen wurde, dass nur die (staatlichen) Förster die Bauern davor bewahren, Erträge und Gewinn im Wald zu verlieren. Diese Strategie wurde allerdings angeblich nie umgesetzt. Dr. Pukall sprach in seinem Aufsatz von einem neuen Akteur, dem Verein Wildes Bayern e.V., das den Leuten erklären würde, dass es nicht so gut für die Natur sei, wenn nur staatliche Forstverwaltungen das Sagen hätte. Daher wird empfohlen, dass angesichts der Gefahr die von dem Wildtierschutzverein ausginge, die „wirtschaftlichen Interessen des Clusters Wald-Forst-Holz“ lieber auch eine Geschichte vom Naturschutz und dem Wert von Wildtieren erzählen sollten. Und das ganze laut Dr. Pukall unter dem Begriff „ökologische Jagd“. Man muss dem „Kinde“ ja nur einen Namen geben…

Spannend oder…?! Seid Ihr neugierig geworden? Dann viel Spaß beim Lesen

Den Link zum vollständigen Artikel in „Der Dauerwald“ findet Ihr hier…
Den Link zu meinem Artikel „Welche Chance hat die Gams“ findet Ihr hier…

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