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50 Nächte in der Hängematte – von der Zugspitze bis nach Sylt

Am 22. Juli ist Internationaler Tag der Hängematte. Anlässlich dieses ganz besonderen Feiertags hat Ticket to the Moon sich mit Christo Foerster über seine große Deutschland-Expedition unterhalten. 50 Tage lang schlug Christo sich auf dem Wasser und an Land von der Zugspitze bis nach Sylt durch und schlief dabei nur draußen – in einer Hängematte!

Christo, du hast während deiner Deutschland-Expedition über 50 Nächte draußen geschlafen, warum in der Hängematte?

Ich schlafe in der Hängematte einfach am liebsten und besten. Sie gibt mir ein unglaubliches Freiheitsgefühl. Ich bin weg vom Boden, fast schwerelos, außerdem ist mein Setup extrem leicht. Wild zu zelten kam für mich schon deshalb nicht in Frage, weil das in Deutschland verboten ist.

Und eine Hängematte ist ja kein Zelt. Ich habe aber natürlich trotzdem darauf geachtet, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen und mein Lager nur dort aufzuschlagen, wo ich niemanden störe. In Naturschutzgebieten habe ich nur in Ausnahmefällen übernachtet, und dann nur auf ausgewiesenen Plätzen. Als meine Reise zu Ende ging, wollte ich ehrlich gesagt gar nicht wieder zurück ins Bett.“

Viele Menschen haben Sorge, dass sie in der Hängematte Rückenprobleme bekommen. Wie sind deine
Erfahrungen damit?

Ich war selbst überrascht, dass die Schmerzen im unteren Rücken, die ich im Alltag oft habe, irgendwann komplett weg waren. Ich bin morgens aus der Hängematte raus und hatte keinerlei Beschwerden. Ein Geheimnis dahinter ist sicher die Liegeposition. Man liegt in der Hängematte am besten diagonal und dadurch auch recht flach, nicht bananenartig, wie die Form der Hängematte es erstmal vermuten lässt.

Diagonal ist es wirklich bequem. Das braucht aber ein bisschen Gewöhnung. Ich bin auf meiner Reise auch erst nach ein paar Tagen so richtig angekommen in der Hängematte.“

Hast du immer zwei Bäume gefunden?

Ja, selbst an der Nordsee, wo ich mir nicht so sicher war. Ich habe meist schon am Nachmittag die Augen aufgehalten, und dann war meine größte Herausforderung die Frage, ob ich jetzt diese zwei Bäume schon nehme oder ob da nochmal ähnliche oder sogar bessere kommen. Je dunkler es wird, desto kompromissbereiter bist du natürlich. In der ersten Nacht war es am schwierigsten, weil ich noch oberhalb der Baumgrenze geschlafen habe. Da hing ich zwischen der Außentreppe einer Berghütte und einem mächtigen Felsbrocken.“

Gab es Momente, in denen es unangenehm wurde?

Wenn du acht Wochen in Deutschland unterwegs bist, hast du selbst im Sommer so ziemlich jede Wetterlage dabei. Und klar, wenn es tagelang regnet, macht das schon etwas mürbe. Da war es Gold wert, zu wissen, dass ich abends das Tarp über die Hängematte spannen kann und trocken bleibe. Unangenehme Begegnungen hatte ich in keiner einzigen Nacht. Wenn früh morgens oder spät abends nochmal jemand beim Spaziergang vorbeikam, haben wir uns nett gegrüßt, manchmal ein kurzes Gespräch geführt und dann weiter unser Ding gemacht. Meine Erfahrung ist, dass wir in das Draußenschlafen viel mehr Gefahren hineininterpretieren als da wirklich sind.“

Welches war der schönste Schlafplatz auf deiner Tour?

„Ich war immer dann besonders glücklich, wenn ich an einem Flussufer fast direkt überm Wasser hing. Auch das geht ja gar nicht, wenn du auf dem Boden schläfst. In der Hängematte gluckst und plätschert es dann unter dir und du fühlst dich nochmal lebendiger als ohnehin schon, wenn du eine so lange Zeit nur draußen bist.“

Was ist dir wichtig bei der Wahl deiner Hängematte?

Sie muss mir die bestmögliche Funktion bieten und ich muss mich in jeder Situation auf sie verlassen können. Die Original Pro von Ticket to the Moon liebe ich vor allem wegen des integrierten, aber auch abzippbaren Moskitonetzes. Wenn es mit den Mücken nicht so wild ist, will ich ja in die Sterne gucken können.

Auf Ticket to the Moon schwöre ich aber auch deshalb schon seit Jahren, weil dort wirklich fair und verantwortungsvoll produziert wird. Ich weiß, dass vor Ort in Bali jeder Produktionsschritt immer wieder mit Blick auf die Nachhaltigkeit hinterfragt wird, und die Mitarbeiter dort nicht einfach nur schuften, sondern die Marke wirklich leben. Das ist außergewöhnlich und lässt mich mit einem noch besseren Gefühl schlafen.“

(c)TickettotheMoon - PRO
(c)TickettotheMoon – PRO

Über Ticket to the Moon und die „feel-good“-Produkte

Was 1996 mit der Entwicklung der Fallschirmhängematte in Bali, Indonesien begann, führte zu einer weltweit aktiven Bewegung mit einem Portfolio an “feel-good”-Produkten mit ethisch reinem Gewissen. Charly Descotis, Gründer und CEO von Ticket to the Moon, sieht sich und seine Mitarbeiter gerne als Familie bzw. als „Tribe“ und weniger als Firma. Denn bei Ticket to the Moon werden nicht nur innovative und praktische Produkte entwickelt, sondern es wird gleichzeitig ein alternativer und bewusster Lebensstil aufgezeigt.

„Wir freuen uns ganz besonders, dass Christo für sein großes Deutschland Abenteuer eine Ticket to the Moon gewählt hat,“ sagt Florian Hubmann, General Manager von Ticket to the Moon Europa. „Uns liegt sehr viel daran, verlässliche Produkte mit maximaler Funktionalität und höchstem Qualitätsstandard anzubieten, die innerhalb eines nachhaltigen und sozial verantwortlichen Rahmens produziert werden.

Wir werden nie aufhören, die Messlatte unseres Firmenethos immer wieder nach oben zu verschieben und als Vorreiter der Branche neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Wir haben nur einen Planeten, und Umweltschutz beginnt für uns bei der eigenen Einstellung zu Nachhaltigkeit und sozialen Werten. „

Christo Foerster hat zu seiner Deutschland-Expedition ein Buch geschrieben, mit dem Titel „Abenteuerland“ – von der Zugspitze bis nach Sylt. Es ist vor kurzem im HarperCollins-Verlag erschienen und kann hier direkt bestellt werden.

(c)TickettotheMoon - PRO
(c)TickettotheMoon – PRO

Über Ticket to the Moon

Ticket to the Moon-Hängematten sind langlebig, elastisch, atmungsaktiv, schimmelresistent und hautfreundlich (ÖKO TEX® Standard100). Sie kommen in sechs verschiedenen Größen, um jedem Einsatzzweck und Ort gerecht zu werden – und die Farbauswahl ist so bunt wie das Leben. „Vermeiden, reduzieren, wiederverwenden und recyceln“. Jedes Stück Material, das während der Produktion abfällt, wird wiederverwendet, um andere Produkte zu produzieren. So entstand die Eco-Friendly Bag, sowie andere tolle Produkte.

Die im Jahre 2009 gegründete Stiftung „TTTM Foundation“ entwickelt für und mit dem auf der ostindonesischen Insel Sumba ansässigen Kodi-Stamm Programme in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Kultur und Entwicklungshilfe. Dank dieser Stiftung konnten Schulen gebaut, Malaria bekämpft und den dort lebenden Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht werden.

Weitere Infos findet Ihr unter ticketothemoon.at…
Quelle: Chrissy Dorn PR

Gewinnspiel! Zum Tag der Hängematte am 22. Juli 2022 verlosen wir eine Ticket to the Moon Hängematte. Über diesen Link kommt Ihr zum Gewinnspiel…

Weitere Lesetipps aus unserer Redaktion zu Ticket to the Moon

„Das Design der Skibrille ist wie eine Linie, die sich durch unser Leben zieht“

Die Julbo-Athletinnen Manuela Mandl und Eva Walkner haben mit Julbo die Skibrille „Shadow One Line„, das neueste Modell aus der „Family Series“ entworfen.

Mit der „Shadow One Line“ präsentiert Julbo eine ganz besondere Skibrille. Die in limitierter Auflage erhältliche Special Edition des neuen Glanzstücks „Shadow One Line“ ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Julbo mit den Top-Athletinnen Manuela Mandl und Eva Walkner.

Die beiden österreichischen Freeride-Weltmeisterinnen erzählen mit diesem Projekt von weitaus mehr als nur ihren Titeln. Sie rekapitulieren mit dem außergewöhnlichen Design ihren Weg zum Erfolg und zeigen auf, welche Ziele sie noch haben.

Das Modell ist Ausdruck dessen was Freeriden und die Berge für sie bedeuten. Es erzählt von ihren Lieblingsspots sowie von ihrer gemeinsamen Liebe zu der Natur. Darüber hinaus wartet die wegweisende Skibrille, die speziell für kleine und mittelgroße Gesichter konzipiert wurde, mit einem ultragroßen Sichtfeld, erstklassigem Tragekomfort und hervorragender Performance auf.

©Benjamin Becker - Eva Walkner - Manu Mandl
©Benjamin Becker – Eva Walkner – Manu Mandl

Sie kommen beide aus Österreich, eine ist Skifahrerin, die andere Snowboarderin, und trotzdem sind beide gut befreundet! Das Geplänkel und die Witzeleien zwischen beiden sorgen für gute Laune. In Kooperation mit Julbo und Mayrnell haben präsentieren wir Euch ein Interview mit Manuela Mandl und Eva Walkner über die Entstehung „ihrer“ Skibrille, Mädels vom Land und aus der Stadt und einer Freundschaft zwischen Snowboardern und Skifahrern.

Julbo: Wer seid ihr eigentlich? Zwei Mädels aus den verschneiten Bergen

Eva: Manuela ist in Wien aufgewachsen und ich in Salzburg. Als ich Manuela zum ersten Mal getroffen habe, dachte ich: Oh! Die kommt ja aus Wien (lacht). Wir waren am Dachstein und ich erwartete eigentlich einen „einfachen“ Freeride-Tag, weil ein Mädel aus Wien ja normalerweise nicht allzu viel Ahnung vom Snowboarden haben sollte.

Manuela: Ja klar, bei uns in Österreich besteht schon eine gewisse Rivalität zwischen der Hauptstadt und … ähm… dem ländlichen Teil von Österreich. Die Leute aus Wien sind und bleiben für uns Touristen! Und da gibt es auch den schönen Witz: Was ist das schönste Autokennzeichen in Österreich? Das „M“, denn es bedeutet, dass ein Wiener auf dem Dach liegt!

Eva Walkner - Manu Mandl©Simon Rainer
Eva Walkner – Manu Mandl©Simon Rainer

Julbo: Was steckt an traditionell Österreichischem in Euch?
Manuela: Ich kann Walzer tanzen. Und ich ziehe gern Dirndl an, in denen man sich sofort wie eine Prinzessin fühlt, ohne irgendwas dazu tun zu müssen. Ich esse für mein Leben gern Germknödel! Und Schinkenspeck!

Eva: Wir sind echte Schnitzel! Aber bitte, niemals Wiener Schnitzel mit Ketchup essen!

Manuela (etwas ernster): Ich glaube, dass Österreich trotz seiner kleinen Größe dennoch international Gewicht hat, weil es in Europa so zentral gelegen ist, dass es schon immer viel Austausch gegeben hat.

(c)Julbo -Shadow Skibrille Eva Walkner - Manu Mandl
(c)Julbo -Shadow Skibrille Eva Walkner – Manu Mandl

Julbo: Auf dem Kopfband der „One Line“ ist der Berg zu sehen, an dem alles begann…

Eva: Ja, am Hohen Göll bin ich aufgewachsen. Die nach Salzburg zeigende Nordostwand ist super zum Skifahren… Dort geht es „bäääm“ runter. Und ich wollte auch unbedingt die Gondeln von La Grave unterbringen, weil manchmal verliebst du dich einfach in einen Ort, ohne dass du so ganz genau weißt warum. Für mich hat dieser Ort eine echte Seele, dort kann man gut Ski fahren, eine gute Zeit verbringen, die Leute sind nett… Das ist einfach mein „Happy Place“.

(c)Julbo -Shadow Skibrille Eva Walkner - Manu Mandl
(c)Julbo -Shadow Skibrille Eva Walkner – Manu Mandl

Julbo: Auch die Natur spielt bei der grafischen Gestaltung eine wichtige Rolle.

Eva: Ja, wir haben da eine kleine Biene drauf gesetzt! Denn die Biene ist eine Art Symbol für alles was wir haben, für die Natur, in der wir leben, für die Glücksmomente die diese uns bringt. Und dafür, dass wir mit unserer Natur und den Bergen sorgsam umgehen müssen!

Manuela: Wir lieben Bienen. Die sind lustig, sie fliegen herum, sie sind niedlich und sie sind total frei.

Eva: Das Design besteht aus einer einzigen Linie, die von links nach rechts verläuft und bei der sich Berge und Bäume abwechseln. Durch bewaldete Gebiete fahren, macht super Spaß, man ist mitten in der Natur!

Manuela: Wir wollen entlang dieser Linie zeigen, was uns am wichtigsten ist, nämlich die Natur und der Wald.

Eva Walkner©Simon Rainer
Eva Walkner©Simon Rainer

Julbo: Wie zeigt sich bei euch Athleten euer Umweltbewusstsein?

Eva: Für mich sind die interessantesten Projekte diejenigen, bei denen ich nicht mit dem Heli irgendwo abgesetzt werde. Ich mag lieber Wandern und Biwaken. Das finde ich besser als einen Haufen Kerosin zu verheizen.

Manuela: Jetzt, wo ich immer mehr Splitboard fahre, liebe ich es besonders, wenn ich zwei Uhr in der Früh aufstehen muss, um irgendwo einen Berg hochzuklettern.

Julbo: Wie seht ihr eure Welt heute?

Manuela: Das Gelb auf der Skibrille ist ein weicher Farbton, der ein bisschen an die Erde erinnern soll. Denn wir wollten das Thema „One World“ zum Ausdruck bringen. Das bedeutet, sich seiner Umwelt bewusst sein und wissen, dass wir nur ein klitzekleiner Punkt in einem großen Ganzen sind….

Eva: Wenn du beim Freeriden bist, um die Welt reist und überall nette Leute triffst, wird dir klar, dass wir alle eine große Gemeinschaft bilden und gemeinsam eine einzige Welt sind…

Julbo: Das Freeriden ist seit langem eure „Familie“ … ihr gehört zu den größten Talenten der World Tour!

Eva: Bei meinem allerersten FWT-Contest bin ich gleich Zweite geworden und war dann immer unter den Top 5.

Julbo: Eva, Manuela, wer von euch beiden ist denn nun die Riderin Nummer 1?

Eva: Ich bin die Nummer 1 natürlich, gar kein Zweifel! Aber Nummer 1 von was eigentlich? Na ich würde sagen, die Snowboarder sind da ein bisschen eigen.

Manuela: Für die Snowboarder ist auf alle Fälle der Fun-Faktor wichtiger und sie haben auf alle Fälle im Tiefschnee den größeren Adrenalinkick als die Skifahrer!
„Die Biene steht für das was wir haben, für die Natur die uns umgibt, für das Glück, das wir empfinden. “
“Eva und ich, wir sind beide starke Frauen.”

Julbo: Ist die auf der Skibrille abgebildete Linie Ausdruck Eurer Begeisterung für steile Abfahrten?

Manuela: Ja! Die Linie wird immer wilder und bildet immer steilere Berge als Zeichen für die Weiterentwicklung, die wir beide auf den Skiern und auf dem Snowboard genommen haben.

Eva: Je steiler umso besser! Je freier die Abfahrt, umso stärker fühle ich mich herausgefordert. Bei manchen extremen Steilwandfahrten machst du dir vorher fast in die Hose, denn du weißt, dass der kleinste Fehler dein Leben kosten kann!

Manuela: Ich bin ein „Straight Line Girl“, ich fahre am liebsten einfach volle Kanne, gerade runter (mit breitem Grinsen im Gesicht)!
Eva: Auch wenn du älter wirst, kannst du immer noch als Rider unterwegs sein, auch mit 60 noch!
Manuela: Eva und ich, wir sind starke Frauen!
Eva: Als wir uns über die Farbgebung unterhalten haben, wollten wir eine dunkles Grau, damit die Brille ein Unisex-Modell wird und auch die Jungs sie kaufen. Wir wollten keine Girly-Farben wie Rosa oder Rot.

Julbo: Und wofür steht die Kaffeetasse?

Manuela: Ein warmer Kaffee nach einer Nacht im Gebirge, ist der höchste Genuss, den es gibt! Ein Kaffee steht aber auch für einen entspannten Moment mit netten Leuten, denn dann schmeckt er immer am besten.

Eva: Deshalb habe ich auch die FWT so geliebt! Das war einfach ein Haufen toller Leute, die an traumhafte Orte reisen, um die besten Schneebedingungen zu genießen und neue Berge zu entdecken…

Julbo: Ist die „One Line“ eine nützliche Hilfe für Rider im Gebirge?

Manuela: Sie hat einen neue Scheibe mit leicht roter Tönung. Die Qualität der REACTIV Scheibe und die Geschwindigkeit mit der sie ihre Tönung anpasst, sind einfach unglaublich!

Eva: Du kannst sie bei schwachen Lichtverhältnissen nutzen und sobald die Sonne herauskommt, wird die Tönung dunkler…Ja, eine echt tolle Scheibe für den täglichen Einsatz.

Julbo: Die „Linie“ scheint für eine Philosophie zu stehen, die ihr alle beide teilt…
Eva: Die Lebenslinie verläuft nicht immer nur geradlinig erfolgreich (fährt mit der Hand schräg nach oben), da geht es auch immer „schhhhh…“ (macht eine Zickzacklinie auf und ab mit der Hand) und man sollte immer daran denken, dass es auch langweilig wäre, wenn immer nur alles glatt läuft! Und so sind auch die Berge, erst geht es hoch und dann wieder runter, das mag ich. Wenn es das Unten nicht gäbe, wüsste man nicht wie das Oben ist!

Julbo: Beim Freeriden kann das „Unten“ aber manchmal sehr schmerzhaft sein!
Manuela: Die Narben sind wahrscheinlich nicht gerade die besten Linien

Eva: Sie erinnern dich daran, dass nicht immer alles so läuft wie wir es uns vorgestellt haben.

Manuela: Aber es gibt auch so etwas wie Knotenpunkte, wo alles zusammenläuft. Ich finde es toll zu denken, dass wir alle Teil eines riesigen Systems sind und ständig miteinander in Verbindung treten und uns austauschen. Die Linie erinnert einen auch daran wie einfach die Dinge sein können. Wenn du deine Leidenschaft auslebst, deine eigene Linie fährst, dann hast du ein schönes Leben, denn so funktioniert das! Das Dekor der Skibrille ist wie ein roter Faden, der sich durch unser Leben zieht. Eine Linie, eine Welt, eine Leidenschaft… Das zeigt uns, dass alles miteinander verbunden ist.

Julbo: Und welche wichtigen Detailinformationen könnt ihr uns sonst noch übereinander ausplaudern?

Eva: Ich glaube, dass Manuelas Snowboard-Boots den schlimmsten Gestank verströmen, den es auf der Welt gibt! Das ist schon legendär. Und Manuela feiert gern. Sie ist eine richtige Party Queen.

Manuela: Eva kann sich für Dinge extrem begeistern, so sehr, dass sie dann komplett abdreht!

Julbo: Und noch ein letzter Kommentar zu eurer „One Line“ Skibrille aus der Family Series?

Eva: Das ist die schönste Skibrille der Welt!

Über Manuela Mandl und Eva Walkner

Manuela Mandl zählt zu den besten Snowboarderinnen der Welt. 2018 konnte sie die Freeride World Tour für sich entscheiden. Seit Jahren sind die 32-jährige Wienerin und die Salzburgerin Eva Walkner, dreimalige Gewinnerin der Freeride World Tour in der Kategorie „Ski Women“, gut befreundet. Gemeinsam standen die beiden Freeride-Champions und „Straight Line Girls“ Patin für den neusten Zuwachs der Family Series von Julbo.

Quelle: mayrnell.com

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Weitere Produktinfos über die Julbo Skibrillen findet Ihr hier…

Die Extrembergsteigerin aus dem Südtiroler Eggental ist – nach ihrem Unfall am Gasherbrum I (8080 Meter) in Pakistan Ende Januar – wieder fit. So wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Für die 33-Jährige ist die von der Corona-Pandemie bedingte Zwangspause „ein Segen“. Sie nutzt die Zeit für Meditation, Rückbesinnung und Training. Und sie will anderen Menschen Hoffnung geben: „Wir sind alle in der gleichen, blöden Situation. Aber wenn wir das zusammen meistern, dann schaffen wir alles.“

In Zusammenarbeit mit Kunz PR präsentieren wir Euch ein spannendes Interview:

Tamara, wie geht es Dir und deiner Hand im Moment?

Seit vier Wochen habe ich wieder Gefühl in der Hand, es passt alles gut und ich fühle mich sehr, sehr, sehr, fit… Meinem Körper bekommt das geregelte Leben wunderbar: Ich bin zu Hause, habe mein eigenes Bett, gutes Essen und regelmäßiges Training. Als ich nach dem Unfall (ihr Expeditionspartner Simone Moro stürzte rund 20 Meter tief in eine Gletscherspalte und wurde von Lunger mit einer Hand am Seil gehalten) heimkam, war ich komplett am Boden. Man will immer das Beste geben, ich wollte sogar bleiben und die geplante Überschreitung von Gasherbrum I (8080 Meter) und Gasherbrum II (8035 Meter) vollenden.

Mein Partner Simone fragte mich damals „fehlt’s dir?“ Jetzt meditiere ich viel und lege den Fokus auf meine Persönlichkeitsentwicklung. Ich habe mir viele Fragen gestellt. Ist das noch mein Weg, warum muss ich drei Mal im Winter versuchen einen 8000er zu besteigen, ich bin zweimal fast drauf gegangen dabei. Was muss ich ändern, will ich zu viel, bin ich zu aggressiv? Ich kann diese Fragen noch nicht ganz genau beantworten, aber es wird immer klarer.

(c)Matteo Zanga - Tamara Lunger am Gasherbrum

(c)Matteo Zanga – Tamara Lunger am Gasherbrum

Inwiefern hat Corona dein Leben und deine Lebenseinstellung verändert?

Der durch Corona verursachte Stillstand kam im richtigen Moment, ich empfinde ihn als Segen. Mit einem Mal hatte ich Zeit für mich, zum plärren (weinen) und nachdenken. Ich konnte mich nicht ablenken mit Skitouren gehen oder Freunde treffen. Stattdessen wurde die Persönlichkeitsarbeit vorangetrieben, ich sehe mich jetzt schon als anderen Menschen. Die geforderten Verhaltensänderungen sind mir anfangs unmöglich vorgekommen, aber dann hab‘ ich mir gesagt, du hast sonst auch vor nichts Angst, dann kannst du das doch auch.

Warum bist Du jetzt ein anderer Mensch?

Ich bin froh, dass ich noch lebe. Erfolge sind schön, aber ich will sie nicht mehr auf Biegen und Brechen. Ich habe mir selbst so einen Druck gemacht vor den Expeditionen, hatte mehr Angst zu versagen als Freude. Jetzt bin ich lockerer geworden und gebe mir die Zeit, herauszufinden, was ich will. Mein neuer Sponsor, La Sportiva, steht hier voll hinter mir, wir sind wie eine Familie.

(c)Eggental Tourismus - Jens Staudt

(c)Eggental Tourismus – Jens Staudt

Was sind deine Ziele für dieses Jahr?
Ich will nach der Corona-Krise so fit sein wie noch nie – das bin ich schon (lacht). Und ich will mehr für mich selbst da sein und weniger Zeit an kritische Menschen verschwenden. Das hat mich in den vergangenen Jahren viel zu viel belastet. Bislang steht nur eine mögliche Expedition an: Die Mongolei im Juli. Ich würde sehr gerne fahren, aber natürlich muss man abwarten, wie sich die Lage entwickelt.

Wie sieht dein tägliches Training daheim im Eggental aus?

Gerade vorher bin ich 15 Kilometer gerannt. Ich habe ja die schönsten Strecken direkt vor der Haustür im Sternendorf Gummer. Ich trainiere zweimal am Tag. Mal beim Bouldern an einer Steinmauer oder Klimmzüge, dann wieder Krafttraining. Es wird mir nicht langweilig. Aus der wunderschönen Natur hier im Dolomiten UNESCO Welterbe schöpfe ich viel Kraft. Ich schaue mich ganz genau um und umarme wirklich Bäume (lacht), das gibt mir wieder Energie. Ich fühle mich sehr verbunden mit der Schönheit meiner Heimat.

Wie sieht dein Kontakt zur Außenwelt aus?

Jeden Montag und Donnerstag biete ich auf Instagram ein Online-Training an. Und es ist so cool, wie gut das bei den Leuten ankommt. Derzeit kann man mit so wenig viel bewirken. Die Menschen schreiben mir, wie sehr sie sich auf diese Termine freuen. Sie sind dankbar, dass ich ihnen in der schweren Zeit helfe.

Letzten Samstag habe ich live eine Stunde lang ein „Vision Board“ erstellt und die anderen aufgerufen mitzumachen, um positiv in die Zukunft zu starten. Es ging um Zusammenhalt und Unterstützung in der Gesellschaft, schließlich sind wir alle in derselben blöden Situation. Aber auch um Liebe als Antrieb, Dinge zu bewältigen, um die Einstellung zum Leben. Normalerweise sind die Südtiroler harte Burschen, aber als Feedback schrieben mir Männer, dass sie Tränen in den Augen hatten. Ich möchte Denkanstöße bieten. Zeigen, dass wir gerade eigentlich alle im Basislager bei schlechtem Wetter ausharren. Wenn wir das gut überstehen, schaffen wir alles andere auch.

Was ist deine Lieblingstour daheim?

Eine sehr schöne Route ist die Latemarüberschreitung mit der Begehung des Hauptgipfels. Das ist eine tagesfüllende Tour, die geologisch einmalig ist, manchmal ein bisschen ausgesetzt. Dafür sollte man schwindelfrei und geübt sowie sehr fit sein. Wer ein Abenteuer sucht, kann in der Biwakschachtel übernachten – das ist dann wirklich einsam.

Du bist Extrembergsteigerin, wie schätzt Du das gesundheitliche Risiko in Südtirol ein?

Sollte ich Corona bekommen, kann ich meine Karriere vergessen. Ich habe dennoch keine Angst davor. Denn die Angst ist dein Feind. Inzwischen habe ich gelernt, dass man genau das anzieht, wo man die meiste Energie reinsteckt. Ich kann nur jedem ans Herz legen, keine Energie in Befürchtungen zu legen. Ohne unnötiges Kopfkino lebt es sich viel besser.

Die Vita und weitere Infos über die sportlichen Erfolge von Tamara Lunger findet Ihr hier unter www.tamaralunger.com sowie unter www.kunz-pr.com

Über das Eggental

Die sieben Orte des Eggentals liegen nur 20 Kilometer von der Autobahnausfahrt Bozen Nord. Das Gebiet wird von nur 9.300 Einwohnern bewohnt und erstreckt sich über 200 Quadratkilometer, davon sind 70 Prozent Waldfläche. Wanderer haben im Angesicht des Dolomiten UNESCO Welterbes mit Rosengarten und Latemar gut 500 Kilometer markierter Wege zur Auswahl. Unter besonderem Schutz stehen die Naturparks Schlern-Rosengarten und die Bletterbachschlucht.

Insgesamt 30 Hütten und Buschenschänken bieten traditionelle Südtiroler Köstlichkeiten an und laden auf ihren großen Sonnenterrassen zum Einkehren ein. Die rund 5000 Gästebetten verteilen sind sich auf 17 Hotels im 4-Sterne-Bereich sowie auf weitere 45 Hotels im 3-Sterne Bereich. Rund 65 Prozent der Unterkünfte – darunter Apartments für unterschiedliche Ansprüche – sind klein und familiengeführt.

Quelle: Kunz PR

Michael Füchsle wurde am 28.12.1966 geboren und ist seit 1985 Profi Sportkletterer. Schon früh nahm er an etlichen Kletterwettkämpfen teil und wiederholte Routen, beziehungsweise machte zahlreiche Erstbegehungen. 2005 änderte sich dann auf einmal sein Leben von einem Tag auf den anderen. Er erlitt einen Darmdurchbruch mit Blutvergiftung und lag 15 Tage im Koma.

Michael Füchsle – Vom Sportler zum Para-Athleten

Die Folge: Ein künstlicher Darmausgang (Ileo Stoma), eine starke Polyneuropathie und Anal Fisteln. Trotz allem entschloss er sich Anfang 2012 wieder mit dem Sportklettern und Bouldern anzufangen. Sozusagen als Profi Kletterer mit Handicap. Im März 2014 bestand er erfolgreich die Prüfung zum Klettertrainer und gibt nebenbei auch Kletterkurse in Ingolstadt und Augsburg.

Im Juni 2015 und im Oktober 2015 ging er dann bei zwei Internationalen Paraclimb Kletterwettkämpfen in Österreich und England an den Start, wo er zweimal einen guten 5. Platz belegte, im Juni 2016 einen guten 3. Platz in Campitello die Fassa und im Juli einen 4. Platz in Imst.

Im September 2016 folgte die Teilnahme an der Kletterweltmeisterschaft in Paris, wo er in seiner Kategorie den 5. Platz belegen konnte. 2017 erreichte er bei den Kletterwettkämpfen in Ehrwald den 3. Platz, beim Internationalen Master in Imst den 3. Platz, bei der Münchner Meisterschaft und beim World Cup in Brianconen je einen 3. Platz, sowie an den World Cups in Edinburgh den 5. Platz und in Sheffield den 2.Platz. Dadurch erkämpfte er sich den 2. Platz in der Weltrangliste für 2017. Außerdem ist er seit 2015 in der Deutschen Kletternationalmannschaft gesetzt.

Interview mit Michael Füchsle - Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Interview mit Michael Füchsle – Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Interview mit Michael Füchsle

Wir haben Michael Füchsle zum Interview getroffen.

Michael – wie geht es Dir? Wie war 2018 für Dich?
Danke, mir geht es ganz gut. Das Jahr 2018 war von Pleiten, Pech und Pannen gekennzeichnet. Nach meinem 3. Platz in Karlsruhe sollte es ständig bergab gehen. Angefangen hat das Jahr mit einem Zeckenbiss. Nach dem Master in Imst habe ich mir eine Muskelquetschung beim Trainingslager in Innsbruck zugezogen und das genau zwei Tage vor dem World Cup in Briancon. Ich ging zwar noch an den Start, aber ein guter Platz war einfach nicht drinnen. Danach folgten sechs Wochen Kletterpause, bis die Verletzung einigermaßen gut war. Mein Ziel, einen guten Platz auf der Weltmeisterschaft zu belegen, war in weite Ferne gerutscht. Mir war klar, dass ich dort keinen guten Platz belegen konnte. Trotzdem ging ich im September an den Start. Durch einen dummen Fehler erreichte ich mein Ziel unter die ersten 10 zu gelangen leider nicht.

Wie geht es nun weiter?
Ehrlich gesagt, ich weiß noch nicht genau, wie es und ob es überhaupt mit den Wettkämpfen weiter geht, das lasse ich mir noch offen. Klar wäre die Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Tokyo noch was, aber da müssten sich noch einige Sachen, gerade was die medizinische Untersuchung betrifft, ändern. Fest steht, dass ich auf eine Vortragsreihe gehe und auf jeden Fall noch einige schwere Felsprojekte zu Ende bringe. Auch möchte ich nächstes Jahr nach langer Zeit wieder einige Erstbegehungen machen.

Interview mit Michael Füchsle - Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Interview mit Michael Füchsle – Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Rückblickend auf Deine Krankheit – wie hast Du gefühlt? Was hast Du gedacht als Du wieder aufgewacht bist und wie hast Du Dich motiviert wieder so aktiv zu werden?
Als ich nach dem 16-tägigen Koma aufgewacht bin, war ich ab dem Hals gelähmt. Keiner der Ärzte vermutete, dass ich jemals den Rollstuhl wieder verlassen könnte. Sie rieten meinen Eltern gleich einen Pflegeplatz zu suchen. Ehrlich gesagt, ich war damals sehr gelassen und habe es schon fast akzeptiert, dass ich im Rollstuhl bleiben muss. Nach fast acht Wochen im Krankenhaus wurde ich in die Reha-Klinik nach Enzensberg verlegt. Ich konnte immer noch keinen Finger oder Bein bewegen. Erst nach 2 Monaten Reha konnten erste kleine Fortschritte erzielt werden.

Zumindest konnte ich meine Arme etwas bewegen. Erst nach weiteren Monaten ging es auch duch viel Physio-Therapie mit den Beinen aufwärts. Das gab mir den nötigen Schub. Ab diesem Zeitpunkt ging es von Tag zu Tag besser, aber das Laufen musste ich wie ein kleines Kind wieder lernen und selbst nach sechs Monaten konnte ich noch keine 20m bewältigen. Den Klettersport habe ich zu diesem Zeitpunkt abgeschrieben. 2010 lernte ich dann meine jetzige Freundin Marion kennen. Sie hat mich dann so richtig aufgebaut und motiviert, ohne sie wäre ich jetzt nicht da wo ich jetzt bin. Sie war es auch, die mich 2012 überredete, es mal an einer kleinen Kletterwand im Bayrischen Wald wieder zu versuchen. Es hatte Spaß gemacht auch wenn natürlich nichts ging.

Wie hat damals Dein Umfeld reagiert als Du auf einmal krank warst?
90% meiner Freunde haben sich von mir abgewandt und wollten mit mir nichts mehr zu tun haben. Selbst meine damalige Verlobte hat noch im Krankenhaus mit mir Schluß gemacht. Zum Glück hatte ich ja noch meine Familie.

Wie motiviert man sich überhaupt dann?
Ich denke Motivation gehört zum Leben, wenn man keine Motivation hat, hat man schon verloren. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch der immer mehr möchte.

Was ist Dein Hauptziel, das Du unbedingt erreichen willst?
Es gibt viele Ziele, in welche Richtung ich gehe, werde ich Ende des Jahres entscheiden. Auf jeden Fall steht noch ein schweres Felsprojekt an. Habe da noch ein Projekt in Österreich und in der Nähe von Konstein.

Interview mit Michael Füchsle - Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Interview mit Michael Füchsle – Profi-Kletterer mit Handicap (c)Michael Füchsle

Wie gehindert / gehandicapt bist Du beim Sporteln?
Mein Stoma hindert mich schon etwas beim Sport treiben, gerade wenn es überhängend wird, tue ich mich schwer da ich auf der rechten Seite keine Bauchmuskeln aufgrund des Stomas habe. Dann habe ich noch starke Polyneurophatie an den Beinen und Armen die mich gerade in der Beweglichkeit sehr einschränken und dann habe ich noch mehrere Analfisteln. Auch hier wurde ich schon öfter operiert, da diese sehr schmerzhaft sind. Nicht umsonst bin ich zu 90% schwerbehindert.

Wie finanzierst Du Deinen Sport?
Ich habe einige Sponsoren und meine DAV Sektion Ringsee, die mich finanziell etwas unterstützen, sodass ich mich voll aufs Klettern konzentrieren kann. Zu meinen Sponsoren, bei denen ich mich auch ganz herzlich für Ihre Unterstützung bedanken möchte, gehören:

Mad Rock Europe, Mad Rock Climbing, Nihil Clothing, neprosport, Sterling Rope Company, Inc., Climbskin, antworks, One47, #LACD, Autohaus Kornprobst GmbH, #DAV SEKTION RINGSEE, X-Over Bag, Hoch1 Klettershop, Energieliebe, This1.de, FrictionLabs

Michael Füchsle – Weitere Infos findet Ihr hier…

Über die Moahofoim und das Jagastüberl in Werfenweng
Peter Seidl – für die Einheimischen ist er „der Peter“ und sobald ein Tourist seinen Fuß im Sommer auf die Moahofoim setzt oder im Winter ins Jagastüberl, heißt er auch bei ihnen nur noch: Der Peter… Aber wer ist das überhaupt? Seit 33 Jahren betreibt der sympathische Almbauer und Hüttenwirt mittlerweile das weit über die Werfenwenger Grenzen hinaus bekannte Jagastüberl, und im zweiten Sommer die Moahofoim. Nachwuchsredakteur Tim, ein begeisterter Besucher beider Hüttn wollte es sich nicht nehmen lassen, seinen Freund Peter auch für be-outdoor.de zu interviewen. Selbstverständlich zünftig in Lederhosn…

Jagastüberl – die beste Skihütte rund um Werfenweng

Die Skihütte Jagastüberl liegt direkt an der Einstiegstation des 4er Sessellifts Ladenberg und bietet einen traumhaften Ausblick auf den Hochkönig und das Tennengebirge. Seit dem 8.12.1982 bewirtschaftet Familie Seidl mittlerweile schon die einzige traditionelle Skihütte in Werfenweng. Schon beim Betreten der Hütte erklärt sich der Name „Jagastüberl“. Mit viel Liebe zum Detail und aus echtem Altholz gebaut sowie mit Jagdtrophäen aus heimischer Bergwelt geschmückt, begrüßt einen das Jagastüberl mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Die urige Hütte fasst 40 – 60 Plätze. Auf der Speisekarte stehen selbstgemachte Schmankerl wie Gulaschsuppe, Kaspressknödel, Hausgemachte Fritattensuppe, Schweinsbraten und natürlich Desserts wie Topfen- und Apfelstrudel. Auf der Panoramaterrasse warten auf die Gäste bequeme Liegestühle und wer noch immer nicht genug Action hatte, der darf sich auf das Sepp´n Treffn und das heißbegehrte Nagelturnier freuen.

Moahofoim – Im Paradies angekommen

Die wenige Meter oberhalb des Jagastüberls gelegene Moahofoim steht dem Jagastüberl mit seiner Aussicht in nichts nach und ist ein beliebtes Wanderziel am Ladenberg. Peter und sein Team verwöhnen die Gäste im Sommer täglich mit frischen und hausgemachten Köstlichkeiten wie Milch, Butter, Käse, diversen Säften, u.v.m.

Neben einem wahrhaft gigantischen Ausblick und den unzähligen kulinarischen Schmankerln, erfreuen sich große wie kleine Besucher an den unzähligen Tieren auf der Alm – ein Streichelzoo im Tierpark ist nichts dagegen! Die Moahofoim ist über eine Forststraße für Wanderer und Mountainbiker gut zu erreichen. Wer nur Zeit für eine kurze Stippvisite hat, der legt den ersten Aufstieg mit der Gondel zurück und entschleunigt von dort auf der knapp 30-minütigen Tour hinunter zur Alm. Die Moahofoim ist Juni bis Oktober täglich geöffnet.

Ebenfalls spannend: Unser Werfenweng-Special „Über das Jagastüberl“…

Weitere Informationen findet Ihr unter www.jagastueberl-werfenweng.at

Dr. Thomas Wessinghage ist ein ehemaliger deutscher Leichtathlet. Er wurde am 22. Februar 1952 in Hagen geboren und stellte am 27. August 1980 in Koblenz den ältesten und immer noch gültigen deutschen Rekord bei olympischen Laufdisziplinen der Männer über 1500 Meter (3:31,58 min) auf. 1982 wurde er in Athen Europameister über 5000 Meter. Über 20 Jahre war Thomas Wessinghage als Mittel- und Langstreckenläufer aktiv. Im Jahre 1981 wurde er Leichtathlet des Jahres, 1985 erhielt er den Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis. Unser Redaktionskollege Christian Bonk hat Dr. Wessinghage interviewt.

Interview mit Dr. Thomas Wessinghage

Herr Dr. Wessinghage, Sie sind schon weit über 170.000 Kilometer gelaufen. Wie viele davon in Vorfußtechnik?
Alle – denn als Mittelstrecken-Läufer war ich früher sehr schnell unterwegs. Und bei den kürzeren Laufstrecken ist die Vorfußtechnik die einzig Wahre. Das gilt nicht für ausgesprochene Langstreckenläufer (Marathon und mehr). Hier ist die Fersenlauftechnik die verbreitetste.

Barfußlaufen findet immer mehr Fans. Ist es aus Ihrer Sicht tatsächlich die gesündeste Art, zu laufen?
Wenn wir in die Evolutionsgeschichte zurückblicken ist die Antwort eindeutig: Ja. Unsere Füße sind dazu geschaffen, ohne Hilfsmittel zu laufen. Und wenn wir mit der Vorfuß-Technik unterwegs sind, sorgt unsere Anatomie für einen geschmeidigen und reibungslosen Ablauf bei jedem Schritt. Vereinfacht gesagt löst der Aufprall auf dem Ballen einen Federmechanismus aus, der die Kräfte über die beteiligten Gelenke, Sehnen und Muskeln optimal auffängt zu einem höchst schonenden Bewegungsablauf führt. Genau das geschieht nicht, wenn wir mit der Ferse auftreten.

Ist das Fersenlaufen also eine Zivilisationskrankheit, die uns nachhaltig schädigt?
So kann man das nicht sagen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Verletzungen bei Vorfußläufern genauso häufig auftreten wie bei der Fersenfraktion. Unser Körper ist so adaptiv, dass er die höhere Stoßbelastung, die aus dem Fersenlaufen resultiert, mit dem Schuhwerk, das uns heute zur Verfügung steht, bestens kompensiert. Wir laufen also nicht Gefahr, zu degenerieren oder uns nachhaltig orthopädisch zu schädigen, wenn wir Schuhe tragen. Dennoch ist die Barfußtechnik die natürlichere Art zu laufen und für fast jeden zumindest als gesunde Abwechslung empfehlenswert.

Wie lange dauert die Umstellung auf die Vorfußtechnik?
Wie bei jeder neu zu erlernenden Bewegung ist hier langsame Gewöhnung angesagt. Anfangs reichen ein paar Minuten, nach und nach kann man das Pensum steigern. Aber eine Totalumstellung von jetzt auf gleich ist auf keinen Fall ratsam, da während der Umstellung besonders die Achillessehne stark beansprucht wird, die beim Laufen mit Schuhen quasi gegen ihre Natur dauergeschont wird.

Vorfußtechnik im Alltag und beim Gehen, ist das sinnvoll?
Wissen Sie, inzwischen sind viele Menschen (ich schätze: jeder zweite) schon so an die Fersengangart gewöhnt, dass eine Umstellung nicht mehr möglich bzw. sinnvoll ist. Am einfachsten finden Sie heraus, ob die Vorfußtechnik etwas für Sie ist, wenn Sie es einfach versuchen. Wenn Sie beispielsweise in Barfußschuhen allmählich, fast unbemerkt dazu übergehen, beim Gehen auf dem Ballen aufzutreten, sind Sie schon sehr nahe an der Blaupause, die die Evolution von uns gezeichnet hat. Und es kann für Sie eine gesunde Option sein, auf diese Technik umzustellen, sei es im Alltag oder beim Sport. Andererseits würden es viele Menschen auf Dauer als sehr unangenehm empfinden, in Barfußschuhen zu gehen und immer wieder ungedämpft auf die Ferse aufzutreten. Die sollten ruhig in ihre Komfortzone zurück – oder gleich drinbleiben im Schuh.

Wie verhalten sich Gelegenheitsläufer – also der Zweimal-die-Woche-Stadtpark-Läufer am besten?
Wenn sie nicht auf Leistungssport-Zeiten schielen laufen Hobbyläufer mit der Fersentechnik eigentlich ganz gut. Allerdings sollte man dann konsequenterweise beim klassischen Laufschuh bleiben. Mit Barfußschuhen ist sonst die Belastung durch den Fersenaufprall zu hoch.

Ist denn partielles Barfußlaufen mit Barfußschuhen im Alltag – empfehlenswert?
Auf jeden Fall! Jede kurze Barfußeinheit ist wie eine willkommene Portion Extrastimulation für die Fußmuskulatur. Und letztlich ist es wie mit dem Thema Rad statt Auto: Jedes Mal, wenn Sie in den Sattel statt ins Auto steigen, leisten Sie einen wertvollen Beitrag für Ihre Gesundheit. Und genauso verhält es sich mit dem Barfußschuh: Wann immer Sie den einem klassischen Schuh vorziehen, tun Sie sich etwas Gutes.

Sollte man zuhause grundsätzlich barfuß (oder auf Socken) laufen?
Absolut, denn damit haben Sie schon viele Stunden beisammen, in denen ihre Füße natürlich abrollen und die Fußmuskulatur bei jedem Schritt aktiv ist

Denken Sie, Barfußschuhe haben in den Bergen, im felsigen Gelände eine Daseinsberechtigung?
In diesem Umfeld ist das sicher nur etwas für ausgesprochene Spezialisten. Geübte, überzeugte Barfußgeher werden auch in den Bergen gut und sicher unterwegs sein. Aber für den Durchschnitts-Aktiven ist für die Bergtour, bei der ja in felsigem Gelände gewandert wird, ein stabiler Schuh mit griffiger Sohle die bessere Wahl. Aber umso wohltuender sind dann ein paar Stunden barfuß direkt nach der Tour!

Also gehört ein Barfußschuh ins Schuhregal?
Ja, gehört er. Denn Gelegenheiten gibt es genug, sowohl im Büro als auch in der Freizeit. Er muss ja nicht erste Wahl für den Galaabend, das Vorstellungsgespräch oder den Notartermin sein. Aber sicher passt er bei den meisten mehrfach wöchentlich zum Dresscode.

Vielen Dank für das Interview!

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