Wir wissen alle: Sonnenlicht und frische Luft sind wichtig für die Kinder und ihre Entwicklung, bzw. ihr Wachstum. Was aber, wenn kein Balkon oder Garten bei der Wohnung dabei ist und der nächste Park auch nicht wirklich ums Eck?
In den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren sogenannte „Baby-Käfige“ in Mode, zum Beispiel in London.
Junge Mütter, die in der Großstadt ohne Zugang zu Garten oder Balkon wohnten und ihrem Nachwuchs etwas Gutes tun wollten, griffen gerne auf diese Käfige zurück, denn es hieß, dass ein Mangel an Sonnenlicht und frischer Luft bei Kindern Knochenschwäche und Wachstumsstörungen (Rachitis, auch: Englische Krankheit) führen kann.
Heute hängen die Kinder nicht mehr aus dem Fenster (sondern leider häufig vor Handy, Computer & Co…) – aber wer mit seinem Kind raus möchte, der hat – im Gegensatz zum London der industriellen Revolution – Zugang zu Parks, Gärten oder Freizeitanlagen, um sich selber und den Kids die lebensnotwendige Dosis UV-Strahlung zu gewährleisten.
Die UV-Strahlung befähigt unsere Haut, das Prohormon Vitamin D im Körper selbst zu erzeugen. Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden 80-90% des Vitamin D Bedarfs bei regelmäßigen Aufenthalten im Freien durch Einwirkung von UV-Strahlung im Körper hergestellt. Der Rest wird über Nahrung oder durch zusätzliche Einnahme aufgenommen.
Gleichzeitig wissen wir jedoch heute, dass ein Zuviel an UV-Strahlung widerum auch schädlich für uns ist. Die möglichen Folgen:
Das betrifft alle Menschen, besonders aber unsere Kinder, bei denen der Haut-Eigenschutz noch nicht vollständig ausgebildet ist. UV-bedingte Schäden an ihrer Haut summieren sich; die Folgen zeigen sich erst Jahrzehnte später. Mit jedem Sonnenbrand steigt das statistische Risiko, als Erwachsener an Hautkrebs zu erkranken.
Die Antwort: Sonnenbaden mit Maß. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt beispielsweise für den in Mitteleuropa vorherrschenden hellen Hauttyp während der Sommermonate, dreimal wöchentlich 5 bis 15 Minuten Sonnenstrahlung auf Gesicht, Händen und Armen. Dies genüge zur ausreichenden Bildung von Vitamin D.
Generell sei es wichtig, exponierte und empfindliche Hautstellen entsprechend durch Bekleidung zu schützen. Dies empfiehlt auch die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGIP): „Häufig exponierte Stellen sollten geschützt werden. Bleibt man länger in der Sonne, muss die Haut mit Kleidung oder Sonnencreme vor Schäden bewahrt werden. Sonnenbrände sind natürlich unbedingt zu vermeiden“.
Zusammen mit Hyphen Sports haben wir für Euch ein paar einfach Sonnenschutzregeln zusammengefasst:
Kein Scherz! Es gibt Lebensmittel, die besonders Vitamin D reich sind. So empfiehlt zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung 20 µg Vitamin D pro Tag (bei fehlender Eigenproduktion durch die Sonne).
Dieser Richtwert gilt für Kinder ab einem Jahr, Jugendliche, Erwachsene sowie Schwangere und Stillende. Mittlerweile werden Speiseöle und Margarinen häufig mit Vitamin D angereichert, damit der Tagesbedarf des Körpers leichter gedeckt werden kann.
Da das Vitamin relativ hitzestabil ist und bei Temperaturen bis zu 180°C auch während des Garens erhalten bleibt, können Lebensmittel mit Vitamin D problemlos zu warmen und gesunden Gerichten verarbeitet werden.
Ein Vitamin-D-Mangel macht sich bemerkbar – eine Überdosierung hingegen ist kaum möglich, da der Körper zum Beispiel bei längerem Sonnenaufenthalt die Produktion reguliert.