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25. Juni 2025 | Lesezeit ca. 4 Min.

Warum Holland das perfekte Urlaubsziel für Hundebesitzer ist

Letztes Jahr stand ich mit meinem Golden Retriever Max am Amsterdamer Hauptbahnhof und dachte: „Das war ein Fehler.“ Drei Stunden Zugfahrt mit einem aufgeregten Hund. Ich hatte keine Ahnung, ob Holland wirklich so tierfreundlich ist, wie alle behaupten.

Spoiler: Es ist noch besser. Aber nicht alles ist perfekt.

Erste Eindrücke in Amsterdam

Max war nervös. Neue Umgebung, fremde Gerüche, viele Menschen. Ich suchte verzweifelt nach einem ruhigen Ort, als ein älterer Herr auf uns zukam. „Schöner Hund,“ sagte er auf Englisch. „Brauchen Sie Hilfe?“

Er führte uns zu einem kleinen Park, keine fünf Minuten entfernt. Dort spielten bereits ein Dutzend andere Hunde. Max entspannte sich sofort. Das war mein erster Eindruck von der holländischen Hundekultur – hilfsbereit, organisiert, und überall präsent. Allerdings merkte ich schnell: Amsterdam ist teuer. Ein einfaches Hundehotel kostete 150 Euro pro Nacht.

Warum Ferienhäuser die bessere Wahl sind

Nach drei Tagen in Amsterdam wurde mir klar: Ein Hotel ist nicht ideal für einen Urlaub mit Hund. Max brauchte Platz, einen Garten, und ich brauchte die Flexibilität, seine Mahlzeiten selbst zu kochen.

Die Suche nach geeigneten Unterkünften war überraschend einfach. Fast 80% der Ferienhauser Holland akzeptieren Hunde. Die Preise variieren stark: Einfache Häuser ab 80 Euro pro Nacht, luxuriöse Villen bis 300 Euro. Meist kommt eine Haustiergebühr von 25-50 Euro dazu.

Unser Ferienhaus in Zeeland kostete 120 Euro pro Nacht plus 35 Euro Hundegebühr. Dafür bekamen wir einen eingezäunten Garten, Hundebetten in jedem Zimmer, und sogar Futter- und Wassernäpfe.

Die Strände

Holland hat über 450 Kilometer Küste. Das Beste daran? Die meisten Strände sind tierfreundlich. Am Strand von Scheveningen ließ ich Max das erste Mal frei laufen. Er rannte ins Wasser, spielte mit anderen Hunden.

Zwischen Oktober und März dürfen Hunde an fast allen Stränden frei laufen. Selbst in der Hochsaison gibt es spezielle Hundestrände. Aber Vorsicht: Die Nordsee ist kalt. Selbst im Sommer hat das Wasser nur 18-20 Grad.

Öffentliche Verkehrsmittel

In Deutschland ist Bahnfahren mit Hund oft kompliziert. In Holland? Max brauchte nur ein Kinderticket für 2,50 Euro. Züge, Straßenbahnen, Busse – überall sind Hunde willkommen.

Allerdings sind die Züge oft überfüllt. In der Hauptverkehrszeit mit einem großen Hund zu reisen, kann stressig werden.

Was macht Ferienhäuser mit Hund besonders?

Nach zwei Wochen in verschiedenen Unterkünften hatte ich eine klare Antwort: Die Details machen den Unterschied. Ein Ferienhaus Holland mit Hund bietet eingezäunte Gärten als Standard, nicht Luxus. Viele Häuser haben Hundeduschen für nach dem Strandbesuch.

Unser letztes Ferienhaus in Giethoorn hatte einen direkten Zugang zu Wanderwegen. Max konnte morgens direkt vom Garten aus seine Runde drehen. Der Nachteil? Giethoorn ist ein Touristenmagnet. Im Sommer sind die Kanäle überfüllt mit Booten.

Versteckte Vor- und Nachteile

Holland ist flach. Das klingt langweilig, ist aber perfekt für ältere Hunde. Keine steilen Berge, keine anstrengenden Wanderungen.

Die Tierärzte sprechen meist Englisch oder Deutsch. Als Max sich den Magen verstimmt hatte, fanden wir schnell einen Tierarzt. Allerdings sind die Behandlungskosten höher als in Deutschland. Ein Check-up kostete 75 Euro.

Das Wetter ist unberechenbar. Selbst im Sommer kann es plötzlich regnen.

Beste Reisezeit

Frühling (März-Mai): Tulpenblüte, weniger Touristen, milde Temperaturen. Nachteil: Wechselhaftes Wetter.

Sommer (Juni-August): Warmes Wetter, alle Attraktionen geöffnet. Aber: Überfüllte Strände, höhere Preise (ab 150 Euro/Nacht), Leinenpflicht an vielen Stränden.

Herbst (September-November): Meine Lieblingssaison. Weniger Touristen, günstigere Preise, Hunde dürfen wieder frei an den Stränden laufen.

Winter: Sehr günstig (ab 60 Euro/Nacht), völlig freie Strände. Aber kalt und oft regnerisch.

Praktische Tipps

Budget: Rechnen Sie mit 100-200 Euro pro Nacht plus 25-50 Euro Hundegebühr. Restaurants: 15-25 Euro pro Person.

Packliste: EU-Heimtierpass ist Pflicht. Handtuch extra für nasse Hunde. Regenschutz.

Leinenpflicht: Jede Gemeinde hat andere Regeln. Informieren Sie sich vorher online.

Mein ehrliches Fazit

Max ist jetzt acht Jahre alt und hat schon viele Urlaube erlebt. Aber Holland war anders. Er war entspannter, glücklicher, und ich war es auch.

Ja, es ist teurer als Deutschland. Ja, das Wetter ist unberechenbar. Aber die Vorteile überwiegen deutlich. Die Kombination aus tierfreundlicher Infrastruktur, flexiblen Unterkünften und einer Kultur, die Hunde als Familienmitglieder betrachtet, macht Holland einzigartig.

Max und ich planen bereits unseren vierten Besuch. Holland hat uns zu Wiederholungstätern gemacht – trotz der hohen Preise.


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

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