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18. November 2018 | Lesezeit ca. 3 Min.

Böllern an Silvester: Ja oder Nein?

Bald ist es wieder soweit – die Nacht der Nächte naht. Wer jetzt an Heiligabend denkt – fast richtig! Wir meinen Silvester! Wenn es auf der ganzen Welt wieder knallt und blitzt, leuchtet und böllert. Aber immer mehr Orte, Gemeinden, bzw. einzelne Hotels verzichten ganz bewusst auf Raketen und Böller. So auch im Bergsteigerdorf Ramsau im Berchtesgadener Land, in dem in diesem Jahr bereits zum dritten Mal auf die Böllerei verzichtet wird und stattdessen zu einer Spendenaktion aufgerufen wird.

2016/2017: Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer

Angefangen hat alles bereits vor zwei Jahren, damals so hieß es, sollten „über dem Ramsauer Talkessel in der Silvesternacht nur die Salven der Ramsauer Weihnachtsschützen erklingen“. Zum Jahreswechsel 2016/2017 sorgte dieser Aufruf rund um das Bergsteigerdorf für jede Menge Diskussion. Das gesparte Geld sollte stattdessen an hilfsbedürftige Menschen gespendet werden. Viele Hoteliers folgten dem Aufruf und sorgten mit einem Lichtermeer aus Kerzen und Fackeln für einen nicht minder hellen, dafür aber wesentlich ruhigeren Jahreswechsel.

Der Spendenerlös ging damals an die Menschen der italienischen Ortschaft Norcia im mittelitalienischen Erbebengebiet. Der Ramsauer Stammgast und Bergfreund, Erzbischof Georg Gänswein, hatte dieses Spendenprojekt vermittelt. Grund für die Spendenaktion: Im August 2016 hatten mehrere schwere Erdstöße in der Region rund um die Ortschaft Norcia über 300 Todesopfer gefordert. Unter ihnen viele Familien und Kinder. Durch die Sommerferien hielten sie sich dort im Urlaub auf. Dank der Aktion kamen damals rund 11.000 Euro für die Opfer zusammen.

2017/2018: Spendenaktion zugunsten Berchtesgaden hilft

Im Folgejahr rief das Bergsteigerdorf Ramsau erneut zu einem böllerfreien Silvester auf. „Das laute und helle Spektakel zum Jahreswechsel verschreckt Hirsch, Reh und Gams im Nationalpark Berchtesgaden sowie in Wald und Gebirge. Und auch die Nutz- und Haustiere fürchten den Lärm“, so hieß es damals. Und die BGLT (Berchtesgadener Land Tourismus) argumentierte: „Raketen und Knaller bedeuten außerdem Feuer- und Brandgefahr für Häuser und historische Gebäude wie das Ensemble der Ramsauer Kirche und Mesnerhaus mit seinen wunderschönen Holzschindeldächern. Und die Umwelt wird in der Nacht zum Neujahrstag durch eine unnötige Rekordmenge von Feinstaub und Treibhausgasen belastet“.

Damals kamen insgesamt 1.640 € zusammen. Das Geld ging an Berchtesgaden hilft e. V. mit der Maßgabe, es an „Bedürftige“ in Ramsau zu verteilen. Die Summe ist übrigens aus Spendengeldern von Ramsauer Bürgern zusammengekommen.

2018/2018: Spendenaktion zugunsten Berchtesgaden hilft

Auch für den kommenden Jahreswechsel ruft das Bergsteigerdorf Ramsau wieder dazu auf, auf Böller und Raketen zu verzichten und dafür an hilfsbedürftige Menschen zu spenden. Und was macht Ihr an Silvester? Böllern oder Spenden?

Weitere Links zu einem böllerfreien Silvester

Jahreswechsel auf Textel ohne Feuerwerk…
Deutschlands böllerfreie Oasen…
Auch am Tegernsee – Kreuth will komplett auf Feuerwerk verzichten…
Stille Nacht – Tipps und Infos rund um den Feuerwerkverzicht…


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

Ein Kommentar "Böllern an Silvester: Ja oder Nein?"

  1. Leila sagt:

    Ich liebe es die Raketen anzuschauen und ein Feuerwerk gehört auch irgendwie zu Silvester dazu. Aber wir schießen mittlerweile nur noch wenig – weil die Kids es einfach lieben die Raketen abzuschießen – denn wir wohnen auch in den Bergen und da sind wirklich (noch) viele Tiere, für die es einfach echt nicht schön ist…

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