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Pressemeldung der Deutschen Wildtier Stiftung

Wenn im Herbst die Blätter fallen, dann kommen sie wieder zum Vorschein: Die Laubbläser und die Laubsauger. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat dazu eine Pressemeldung veröffentlicht. 

Pressemeldung Deutsche Wildtier Stiftung: Weg mit Laubbläsern – zurück zu Harke und Besen

Der Herbst ist da: Leise fallen die Blätter und bedecken Straßen und Bürgersteige, Rasen und Beete in Parks und Gärten. Das ruft diejenigen auf den Plan, die der Meinung sind, öffentliche Anlagen und private Vorgärten müssten penibel von der Blätterlast befreit werden. Müssen sie wirklich? „Nur, wenn es darum geht, dass auf öffentlichen Wegen kein Mensch gefährdet wird“, sagt Jenifer Calvi, Pressereferentin der Deutschen Wildtier Stiftung. Nasse Blätterschichten sind eine rutschige Angelegenheit; Städte und Kommunen haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass ihre Bürger sicher auf öffentlichen Wegen unterwegs sind. 

Das ging bis Ende der 90er-Jahre mit dem guten alten Besen, dem Rechen oder einer Harke. Seitdem scheint der Laubbläser des Deutschen liebstes Kind, wenn es um die Beseitigung des Herbstlaubes geht. Beliebt ist auch der Laubsauger, der die Blätter gleich im Inneren zerhäckselt.

„Beide Varianten sind aus Sicht des Umwelt- und Artenschutzes unvertretbar“, sagt Jenifer Calvi. Denn Laubbläser pusten mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 250 Stundenkilometern – und nebenbei: Das ist schon Orkanstärke – nicht nur Äste und Blätter von Rasen und Wegen.

Mit dem Laub werden Spinnen, Insekten und sogar Kleinsäuger wie Jung-Igel oder Mäuse 70 Meter pro Sekunde durch die Luft geschossen. Auch die Lautstärke von über 100 Dezibel – das entspricht dem Lärm eines Presslufthammers – ist nicht nur für menschliche Ohren eine Zumutung, sondern für Wildtiere eine Belastung.  

Und in Laubsaugern werden mit den pflanzlichen Teilen die eingesogenen Tiere gleich mit zerstückelt: „Auf diese Weise werden viele, darunter auch seltene Insektenarten, Jahr für Jahr zerschreddert.“ Zudem fehlt mit den früher üblichen Laubteppichen auf Wiesen und Laubhaufen in den Gärten wertvoller Lebensraum für Wildtiere, die jetzt auf der Suche nach ihrem Winterschlafplatz oder lebenswichtiger Nahrung sind. Damit Igel, Spitzmaus, Erdkröte, Schmetterling, Marienkäfer, Ringelnatter oder Molch im Winter ein Zuhause beziehen können und Nahrung finden, fordert die Deutsche Wildtier Stiftung daher, auf diese Geräte zu verzichten.  

Calvi: „Laub gehört zum Nährstoffkreislauf und fördert die Biodiversität.“

Fünf Gründe, den Laubbläser im Schuppen zu lassen – oder bestenfalls gar nicht erst anzuschaffen:

  1. Wer Harke und Besen nutzt, um das Laub zusammenzukehren, tötet keine Spinnen und Insekten oder zerstört die Rückzugsorte von Mäusen, Igeln und Insekten.
  2. Laub auf Beeten und unter Hecken und Sträuchern schützt den Boden vor dem Austrocknen.
  3. Aus Laub im Komposthaufen machen Regenwürmer, Milben und Bakterien Komposterde, die im nächsten Jahr wertvolle Nährstoffe für Blühpflanzen und den eigenen Gemüseanbau liefert.
  4. Es kommt zu weniger CO2-Ausstoß und weniger Feinstaubbelastung.
  5. Wer den Laubbläser auslässt, kann frische Herbstluft atmen und die bunten Herbstblätter leise und sachte zu Boden fallen hören.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Rettet die Igel vor qualvoller Gefahr

Nach dem Winterschlaf sind Igel jetzt auf Nahrungssuche unterwegs und dies in der Regel in der Dämmerung und in der Nacht. In vielen Gärten geraten sie dabei in tödliche Gefahr, da immer mehr Mähroboter im Einsatz sind.

Diese werden oft so programmiert, dass sie während der Dämmerung mähen, z.B. am frühen Morgen, in den Abendstunden oder auch in der Nacht. Dann ist die Gefahr eines Zusammenstoßes mit nahrungssuchenden Igeln besonders groß.

Da die meisten Mähroboter sehr leise sind, nimmt ein Igel sie nicht wahr und rollt sich bei einer Kollision zusammen, um dem vermeintlichen Angreifer keine Angriffsfläche zu bieten.

Dies hilft dem Igel nicht, die scharfen Klingen zerschneiden Schnauzen und Füßchen und trennen Gliedmaßen, Stacheln und Weichteile ab. Viele der verletzten Tiere werden gar nicht entdeckt, weil sie sich zum qualvollen Sterben in ein Dickicht zurückziehen.

Igel sind überall rückläufig, sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und stehen auf der „Vorwarnstufe“ der Roten Liste. Auch andere Kleinsäuger, Amphibien, Eidechsen, Blindschleichen und Insekten können in die tötlichen Messer geraten.

Tessy Lödermann, Vorsitzende des Tierschutzvereins: „Wenn es schon ein Mähroboter sein muss, bitten wir darum, dass die Fläche kurz vor dem Mähen gründlich abgesucht wird, und die Geräte nur beaufsichtigt und tagsüber laufen, um Tierleid zu verhindern.“

Wer Tier- oder Naturfreund ist, verzichtet auf Mähroboter und gibt der Artenvielfalt Raum. Ohne Wildblumen und Wildkräuter finden Insekten und Wildtiere kaum noch Nahrung und Versteckmöglichkeiten.

Tessy Lödermann: „In jedem Garten gibt es die Möglichkeit naturbelassene Ecken, Flächen und Büsche zuzulassen und damit Tieren Lebensräume zu geben. Ich erfreue mich jeden Tag an meinem „unordentlichen“ Garten mit seiner großen Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren.“

Quelle: Tierheim Garmisch

Naturschützer ziehen Bilanz

Die Gämse steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands. In der folgenden Pressemeldung ziehen Naturschützer Bilanz und benennen auch kritische Konflikte, die das Überleben von Rot- und Gamswild, Iltis oder Feldhase erschweren.

(c)Wildes Bayern - PM Gämse auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Deutschlands
(c)Wildes Bayern – PM Gämse auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Deutschlands

Ernüchternde Bilanz nach 10 Jahren

Die Bilanz nach 10 Jahren ist ernüchtern. Die aktuelle Fassung der Roten Liste Deutschlands, vorgestellt am 8. Oktober vom Bundesamt für Naturschutz musste die Liste der Verlierer-Arten unseres Landes verlängern. Allein von den 97 bewerteten Säugetierarten, die in Deutschland leben, sind 41% gefährdet oder ausgestorben, 10% stehen in der Vorwarnliste, darunter auch die Gams. 30 Arten, darunter Feldhase, Iltis und Gartenschläfer sind akut in ihrem Bestand in Deutschland gefährdet.

Deutliche Zunahmen und positive Bestandstrends gibt es dagegen bei einigen Fledermausarten, wie Großes Mausohr, Wimpern- und Mückenfledermaus, bei Gelbhalsmaus, Fischotter, Wildkatze und Wolf.

Gämse in die Rote Liste aufgenommen

Die Gämse wird nun erstmals in die Rote Liste aufgenommen, da in den vergangenen Jahren eine Reihe von wissenschaftlichen Studien dazu geführt haben, die Situation der Gams vor allem in seinem Hauptvorkommen in Bayern neu zu bewerten.

Der Bericht führt dazu aus: „Durch die gebietsweise Aufhebung der Schonzeiten (Regierung von Oberbayern 2014) und stärkere Bejagung, die mit waldbaulichen Zielen begründet wird, aber oft ohne Rücksicht auf Alters- und Geschlechterstruktur stattfindet, nehmen die Gämsenbestände in Bayern vielerorts ab (Aulagnier et al. 2008, Deutsche Wildtier Stiftung 2018).

(c)Wildes Bayern - PM Gämse auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Deutschlands
(c)Wildes Bayern – PM Gämse auf der Vorwarnstufe der Roten Liste Deutschlands

Engagement ist notwendig

„Für unsere Lobbyarbeit zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung von Gamswild in Bayern, ist diese Entscheidung des hochkarätigen Fachgremiums eine Bestätigung und Ansporn für die weitere Arbeit,“ zeigte sich die 1. Vorsitzende von Wildes Bayern, Dr. Christine Miller erfreut. „Wir unterstützen die Forschungen zu Wildtieren in vielfältiger Weise.

Dass dieses Engagement notwendig ist, zeigt auch der Bericht des Bundesamtes für Naturschutz. Es gibt in Deutschland zu wenig Experten, die sich wirklich mit Säugetieren und Säugetierforschung auskennen. Daher gehört die Förderung derartiger Arbeiten zu unseren satzungsgemäßen Vereinszielen.“ erläutert Miller.

(c)Wildes Bayern e.V.
(c)Wildes Bayern e.V.

Für die Gams ist es in Bayern bereits zwei vor zwölf

Da die Bayerischen Staatsforsten und das Bayerische Forstministerium jede unabhängige und fachlich solide Bestandeserhebung blockiert, mobilisiert Wildes Bayern e.V. nun die Bevölkerung: In einer Petition, die bis Ende November laufen wird, sammeln die Wildtier-Schützer Unterschriften. „Die Gams muss in Bayern Chefsache werden und darf nicht in den Mühlen einer um eigene Projekte kreisende Forstverwaltung zerrieben werden!“ Näheres zur Kampagne unter dem folgenden Link: wildes-bayern.de

Für viele der aufgelisteten Säugetiere wird unter anderem auch die intensive Forstwirtschaft benannt und der Anspruch der Forstverantwortlichen, keine Rücksicht auf Belange des Naturschutzes üben zu müssen: Das gilt bei waldbewohnenden Fledermäusen, denen zu wenig Höhlenbäume in den Beständen belassen werden, selbst in Biosphärenreservaten und FFH-Gebiete.

Zusammen mit einer zunehmenden Lichtverschmutzung, dem Ausbau der Windenergie vor allem in Waldlagen und dem allgemeinen Rückgang der Insektennahrung weiterhin fatal für diese Tiergruppe. Der Bericht des BfN stellt aber auch für die nichtgefährdetet Arten, Gefahren- und Konfliktbereiche dar. Die „Verdrahtung der Landschaft“ stellt für viele große Wirbeltiere, wie Reh- und Rotwild, eine Gefahr dar.

Und der Konflikt mit dem Zielen der Forstwirtschaft wird mehrmals deutlich benannt. Denn auch der vor etwa 250 Jahren in Deutschland weiträumig ausgerottete Rothirsch hat heute nur ein Bruchteil der für ihn artgemäß nutzbaren Fläche besiedelt. „Grund dafür sind jagdliche Regelungen unter Vorgabe forstlicher Zielstellungen.“

Eine lesenswerte Zusammenstellung sowie den vollständigen Bericht findet man unter rote-liste-zentrum.de

Kontakt unter: info@wildes-bayern.de oder 0172 / 5874558 (Dr. Christine Miller) 1. Vors. Wildes Bayern, Hirschbergstr.1 83714 Miesbach

Abdruck der Bilder im Rahmen der Presseberichterstattung kostenfrei.

Bildquelle: privat / Wildes Bayern e.V.

Weitere Lesetipps zu Wildes Bayern e.V

Studien mit Wildtieren, die zum Beispiel einen Funksender am Halsband tragen um so deren Aktivitäten zu verfolgen und aufzuzeichnen haben Hochkonjunktur. Aber Vorsicht: So harmlos, wie diese Feldforschung oft daher kommt, ist sie für die betroffenen Tiere keineswegs!

Vorsicht – Lebensgefahr für die Wildtiere

Um Wildtiere mit Halsbandsendern ausrüsten zu können, müssen sie im Regelfall gefangen und immobilisiert werden. Dies erfolgt meist durch die Anwendung von diversen Medikamenten, die mit Hilfe einer „fliegenden Spritze“ in die Tiere injiziert werden und mit Hilfe derer eine Narkose der Wildtiere herbeigeführt werden soll. Vor allem die Narkose von Wiederkäuern ist aufgrund einer ganzen Reihe von Faktoren ein riskanter Vorgang. Selbst bei Zootieren, bei denen in der Regel günstigere Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Durchführung von chemischen Immobilisationen vorliegen, als bei freilebenden Wildtieren, kommt es immer wieder zu gefährlichen Narkosezwischenfällen.

Zu den grundsätzlichen Risikofaktoren besonders bei Vollnarkosen von Wiederkäuern gehören z. B. lebensgefährliche Blähungen des Pansens, oder Angriffe von Artgenossen oder Raben auf die betäubten Tiere.

Wo geht Hansi hin?

„Leider sind die Risiken und Spielregeln bei Tierversuchen in der freien Natur oft nicht bekannt – oder werden schlicht ignoriert!“ empört sich Dr. Christine Miller, Vorsitzende von Wildes Bayern e.V.. „Die Narkose von Wildtieren birgt enorme Gefahren für das Tier. Und auch das Halsband des Senders kann es verletzen, behindern oder gar zum langsamen, qualvollen Tod führen, wenn da geschlampt wird. Bei einem Tierversuch im Landkreis Bad Tölz gerieten vor Jahren etliche Hirsche mit dem Lauf in das Halsband und litten wochenlang bevor sie bemerkt und von einem Jäger erlöst werden konnten.“

Seit Jahren kämpfen die Wildtierschützer von Wildes Bayern daher dafür, dass die eigentlich im Gesetz vorgesehenen Regeln beachtet werden. In vielen Gesprächen und Diskussionen mit Fachleuten aus verschiedenen Ländern und Forschungsinstitutionen haben sie für das Thema sensibilisiert und bei etlichen Kollegen auch zu einem Umdenken geführt.

„In Italien veröffentlichten schon vor Jahren Fachtierärzte und Forscher Bücher und Artikel, wie bei verschiedenen Wildtierarten eine schonende Narkose ausgeführt werden kann. Zur gleichen Zeit wurden in Deutschland noch Kurse veranstaltet, in denen Forstingenieure und Jäger quasi im Hauruck-Verfahren „lernten“, wie sie große Wildtiere narkotisieren können“, so Dr. Miller. „Wenn es schiefgeht, dann stirbt das Tier eben, es ist ja eh jagdbar, versuchte mir ein ansonsten renommierten Kollege zu erklären.“ Auch wollten einige Forstbetriebe partout nicht einsehen, dass das Behängen von Wildtieren mit klobigen Senderhalsbändern und die Verabreichung von Medikamenten erst als Tierversuch beantragt und genehmigt werden muss.

Die Narkose von Wildtieren ist ein Eingriff, für die man einen guten Grund braucht, so die rechtliche Regelung. Eine wissenschaftliche Studie ist so ein guter Grund. Dr. Miller erläutert: „Aber nur ein paar Hirschen einen Sender umzuhängen, und dann zu schauen wo Hansi hinläuft, ist eben keine Wissenschaft. Leider sind viele sogenannte Wildtierforschungsprojekte bei uns, nur Pseudoforschung. Sie genügen nicht den fachlichen Standards für eine wissenschaftliche Arbeit. Zwei der Knackpunkte dabei sind die Stichprobengröße und die wissenschaftliche Fragestellung. Wo diese fehlt und weniger als 10 Tiere pro Gebiet besendert werden, kann man schon davon ausgehen, dass so eine „Studie“ oft gar nicht genehmigungsfähig wäre!“

Leifaden für die Besenderung von Tieren

Seit kurzem nun ist die Situation deutlich klarer. Mit Schweizer Gründlichkeit haben die Bundesämter für Veterinärwesen und Umwelt die Rechtsgrundlagen angepasst und in einem detaillierten Leitfaden („Vollzugshilfe“) dargelegt. In Deutschland hat nun der Arbeitskreis Wildtiere der Tierärztlichen Vereinigung Tierschutz (TVT) die Spielregeln zusammengefasst und erläutert. Vor allem die Genehmigungsbehörden haben jetzt eine aktuelle praxisgerechte Entscheidungshilfe an der Hand. Und die Narkose ohne Mitwirkung eines entsprechend ausgebildeten Fachtierarztes ist in Zukunft nicht genehmigungsfähig.

Die Wildtierschützer von Wildes Bayern freuen sich darüber besonders. Denn beharrliche Arbeit hinter den Kulissen zeigt so Erfolge. „Es geht uns nicht darum, gute Forschungsvorhaben an Wildtieren zu behindern, aber bis jetzt hatten Rotwild, Rehe, Wildschweine oder Gams weniger Schutz und Aufmerksamkeit als Labormäuse. Mit dem neuen Merkblatt der TVT ist ein Stück Rechtssicherheit auch für Wildtiere entstanden“, freut sich Christine Miller.

Weitere Infos über die Arbeit vom Verein Wildes Bayern e.V. findet Ihr unter wildes-Bayern.de

Quelle: Wildes Bayern

Am 16. September starten die RO Hundeengel Salzburg wieder zu ihrer nächsten Mission. Dieses Mal geht es nach Barlad, um dort Ana bei ihrem Shelter last hope to life – LH2L zu unterstützen! Hier wird Geld an allen Ecken und Enden benötigt für Baumaßnahmen, Futter, Kastrationen, Hundeversorgung, Welpis usw. usw. Jeder Cent zählt und hilft. Die RO Hundeengel Salzburg haben eine Spendenaktion gestartet für den Shelter in Barlad. Wir haben uns mit Susanne Gruber von den Hundeengeln getroffen.

Über die RO Hundeengel Salzburg

Die Salzburgerin Susanne Gruber ist seit rund acht Jahren aktiv im Tierschutz unterwegs. „Ich habe vor circa acht Jahren ein komplett haarloses Wesen auf Facebook gesehen, irgendwo in einer Tötungsstation in Rumänien. Es hatte ein wenig Ähnlichkeit mit einem Bordercollie und genau den wollte ich retten. Ja – und so fing alles an…. Ich bin dann immer weiter in diese Rettungsaktionen reingerutscht und hab dann zum ersten Mal auch einem Hund von Rumänien in ein gutes Zuhause hier in Österreich verhelfen können“. Und ergänzt:

„Daraufhin hat mich dann die Neugierde gepackt und ich hab all meinen Mut zusammengenommen und bin mit zwei Freundinnen selber nach Rumänien losgefahren – ich wollte es einfach selber sehen und erleben, wie dieses Land so ist, wie die Rumänen leben, wie die Hunde leben müssen. Die ersten zwei Jahre habe ich viel schlechte Erfahrung machen müssen, viele Rumänen sind leider nur auf Geld aus, machen schöne Fotos für Facebook und in Wahrheit gibt es die Hunde oft nicht mal, die sie übers Internet anpreisen. Oft wird nur Geld gesammelt und die Hunde hausen unter miserablen Umständen, obwohl sie bereits aus Tötungsstationen gerettet wurden. Leider wird aber auch bei den privaten Sheltern oft nur auf das Geld geachtet.

Es sind sicherlich nicht alle so, aber leider ein Großteil dieser Menschen. Über die Jahre hab ich mir dann aber sehr gute Kontakte aufgebaut, sehr liebe Tierschützer, die ich nun schon seit über fünf Jahren mehrmals im Jahr besuche und unterstütze. Ich unterstütze sie, in dem ich ihnen mit Futter helfe, mit medizinischen Kosten, sowie mit Vermittlungen nach Österreich und Deutschland. Vermittlungen alleine helfen aber mittlerweile absolut nicht mehr, das Übel in Rumänien kann man nur mit Kastrationen anpacken.“

Kastration von Strassenhunden – Darum sind sie so wichtig

Susanne Gruber und ihr Team ist aber nicht nur im Tierschutz mit Futterspenden und Vermittlungen tätig. Ein ganz wichtiger Punkt ist auch die Kastration von Strassenhunden: „Natürlich versuchen wir, also mein Verein, ebenso ein deutscher Verein, einer aus Luxemburg und zwei aus U.K., die Hunde zu vermitteln, seit drei Jahren machen wir aber auch regelmäßig zusammen mit unseren Tierschützern Kastrations-Kampagnen. Diese starten wir jemals 2 x im Jahr. Dabei werden immer rund 100 – 150 Hunde innerhalb von fünf Tagen kastriert, Besitzerhunde sowohl auch Strassenhunde. Besitzerhunde sind am wichtigsten, denn die Menschen in Rumänien haben leider selber nicht viel Geld, und für diese Menschen wären die Kosten von einer Kastration (zwischen 25 – und 35 Euro) schon sehr viel Geld.“

Das Kastrationsmobil von Ana Bogos

Aktuell läuft wieder eine neue Spendenkampagne, um Geld für Kastrationen zu sammeln. Auch diese sorgt dafür, dass die Besitzer kommen können, um ihre Hunde und Katzen kostenlos kastrieren zu lassen. Ana Borgos, eine der Tierschützerinnen vor Ort hat ein Kastrationsmobil und mit ihren ansässigen Tierärtzen vor Ort, führt sie die Kastrationen durch. Sie selber hat ebenfalls ein großes privates Shelter das sich „Last hope 2 Life“ nennt, in diesem sind circa 600 Hunde untergebracht, alle von Tötungsstationen oder von der Straße. Dank der Unterstützung der Vereine, kann Ana Bogos mittlerweile monatlich die Kastrationskampagnen durchführen. Unterstützt wird sie sowohl mit finanziellen Mitteln, wie auch mit Futter- und anderen Sachspenden.

Tötungsstationen – Darum geht´s

Der Begriff „Tötungsstation“ ist vielen ein Begriff, was aber wirklich dort passiert, mag man sich kaum vorstellen oder versucht es zu ignorieren. Unter dem Begriff Tötungsstation verbirgt sich in der Regel ein öffentliches Tierheim, in das die Hundefänger die Strassenhunde bringen, die sie eingefangen haben. Die Tierheime haben dann 14 Tage Zeit, diese vor Ort adoptiert zu bekommen. Nach den 14 Tagen werden die Tiere getötet. „Wenn die Tiere getötet werden, dann werden sie entweder erschlagen oder mit T16 euthanisiert, aber ohne vorheriges Beruhigungs- oder Schlafmittel, wie das bei uns üblich ist. Das T16 lähmt die Tiere und sie erleiden einen Todeskampf von rund zwanzig bis vierzig Minuten, bei denen häufig das Blut aus allen Körperöffnungen rinnt. Manche Tötungsstationen lassen die Hunde aber auch einfach verrecken, sie füttern oder tränken sie nicht und die Hunde zerfleischen sich in ihrem Todeskampf um Futter selber untereinander“, so Susanne.

Das Team von Susanne ist auch bei den Tötungsstationen im Einsatz und versucht die Hunde zu retten, in dem sie kastriert werden. „Das ist eine win-win-Situation für alle. So helfen wir zum Beispiel mit den Kastrationen in Vaslui seit rund zwei Jahren. Wir kastrieren dort die Hunde damit wir mehr als die 14 Tage Zeit bekommen, um die Hunde rauszuholen. Auch die Futterkosten übernehmen wir. Eigentlich sollten die Tierheime das machen, aber häufig verkaufen Mitarbeiter der Stationen dieses einfach. Darum haben wir mittlerweile Tierschützer vor Ort, die dafür sorgen, dass unsere Spenden auch dort ankommen, wo sie hinsollen. Unsere Mitstreiter vor Ort sind für uns aber nicht nur Tierschützer, sondern es sind richtig tolle Freundschaften entstanden ist. Wir wohnen bei ihnen wenn wir vor Ort sind, wir helfen wo wir können, wir planen unsere Kampagnen gemeinsam sowie alle anderen Hilfsprojekte für die Zukunft. Wir sprechen uns ab – wir vertrauen uns gegenseitig. Und das ist wichtig in unserem gemeinsamen Kampf gegen dieses Elend“.

Claudia – Ein Berchtesgadener Hundeengel

Auch eine Berchtesgadenerin ist mit im Team von RO Hundeengel Salzburg. „Claudia hab ich vor circa drei Jahren kennengelernt, bei einer Vorkontrolle für ihre Liesi, und so ist auch unsere Freundschaft entstanden. Claudia wollte dann selber irgendwann einmal, mit uns mitfahren und ansehen, woher ihre kleine Maus eigentlich kommt. Seitdem fährt sie öfters mit mir mit und unterstützt uns tatkräftig bei allen Aktionen, sei es bei Kastrationen oder bei der Vermittlung unserer Hunde.

RO Hundeengel Salzburg – So könnt Ihr helfen

Die RO Hundeengel Salzburg freuen sich sowohl über finanzielle Hilfen, wie auch über Sachspenden. „Finanzielle Unterstützung ist für uns am Einfachsten, da wir das Futter direkt in Rumänien bestellen und es dort natürlich wesentlich billiger ist als bei uns. Dort kosten 10 Kilo Futter rund 5 Euro und wir bekommen es innerhalb von zwei Tagen direkt zu unseren Tierschützern geliefert“, so Susanne Gruber. Und ergänzt: „Und auch für die Kastrationskampagnen brauchen wir immer wieder finanzielle Hilfe. Aber wir nehmen aber auch liebend gerne gut erhaltene Halsbänder, Körbe, Decken, med. Artikel, etc. mit nach Rumänien. Auch gespendetes Futter wird mitgenommen, wenn wir welches bekommen, das ist für uns allerdings immer viel Aufwand. Wenn wir Futter bekommen, dann fotografiere ich es um mich zu bedanken. Dann wird alles in der Garage gelagert und vor der Fahrt ins Auto gepackt. Wir können rund 1.500Kilo mitnehmen und zusammen mit der zwanzigstündigen Fahrt ist das alles schon sehr mühsam aber genauso wichtig“.

Und was ist das größte Ziel von Susanne? „Mir wäre es wichtig, das die ganze Welt endlich mal erfährt, wie korrupt dieses System eigentlich ist. Die Politiker fördern ja diese ganzen Maßnahmen, die Bürgermeister bezahlen pro Hund an die Hundefänger umgerechnet 50 Euro. Aber die Hunde bekommen diese Hilfe nicht wirklich. Ich weiß, mein Wunsch ist eher ein Wunschdenken und es wird noch lange dauern, bis hier wirklich etwas getan wird und sich die Lage vor Ort bessert.

Weitere Infos über die Hundeengel und wie Ihr spenden könnt, findet Ihr hier…

Zur Spendenaktion geht´s hier lang…

„Heute ist es endlich soweit und der gigantische Spenden-Marathon für Tiere geht los“, freute sich Hanna Czenczak, Initiatorin der Spendenaktion am 8. November 2018. Sechs Wochen riefen die Tierfreunde im Internet dazu auf, rund 40.000 Futter-Pakete für Straßen- und Tierheimtiere zu sammeln. Über sogenannte Wunschlisten spendet man per Mausklick Futter an seinen Lieblingsverein oder an alle 30 Vereine gleichzeitig über eine Gemeinschaftswunschliste, aus der das gespendete Futter gerecht aufgeteilt wird.

Spenden-Marathon für Tiere läuft zum zweiten Mal

Genau vor einem Jahr, im November 2017, veranstaltete Czenczak den „Spenden-Marathon für Tiere“ zum ersten Mal. Weil die Spendenaktion zahllose Tierfreunde, Sponsoren, Partner und die Presse begeistern konnte, halfen viele hundert Menschen mit und so war bereits das Debüt ein voller Erfolg für notleidende Tiere in ganz Europa. „Die Resonanz war überwältigend! Ein Spenden-Marathon extra für Tiere?! Das hatten sich viele Tierfreunde schon lange gewünscht! Gemeinsam haben wir uns diesen Wunsch letztes Jahr erfüllt und weil wir so vielen Tieren helfen konnten, wiederholen wir das Ganze diesen Winter wieder“, so Czenczak.

Futter-Pakete gegen Hunger im Winter

Das Ziel des diesjährigen Spenden-Marathons steht fest: 40.000 Futter-Pakete, weil das die Menge ist, die die 30 Tierschutzvereine brauchen, um ihre Tiere durch den Winter zu bringen. Die teilnehmenden Vereine kümmern sich in Rumänien, Bulgarien, Polen, Spanien sowie in Griechenland, Portugal, Deutschland und Kroatien um Tiere in Not. Überall in Europa bedeutet das winterliche Wetter für heimatlose Tiere Lebensgefahr. Auf den Straßen finden sie keinen Schutz und auch in den von Tierschützern vor Ort notdürftig errichteten Auffangstationen und Tierheimen können sie den zweistelligen Minusgraden nicht trotzen. Ausreichend Futter hilft den Hunden und Katzen im Winter, denn das verschafft ihnen eine Fettschicht, die vor der Kälte schützt.

Eine Gemeinschaft – ein Ziel

Gesponsert wird der „Spenden-Marathon für Tiere“ von namhaften Markenherstellern aus der Heimtierindustrie. Dr.Clauder’s, bosch Tiernahrung, Happy Dog, animonda petcare, Landfleisch und Arion unterstützen die Spendenaktion als Sponsoren mit 28 Paletten zusätzlichem GratisFutter, wenn das Ziel von 40.000 Futter-Paketen bis zum Ende der Aktion am 21.12. um 18 Uhr erreicht wird. „Letztes Jahr haben wir gezeigt, was wir Tierfreunde gemeinsam alles bewirken können. Ich bin voller Hoffnung, dass wir auch 2018 für die tausenden Vierbeiner auf den Straßen und in den Tierheimen unser Ziel erreichen. Doch das geht nur, wenn viele, viele Tierfreunde mithelfen. Wenn du ein Herz für Tiere in Not hast, schließe dich uns bitte an und packe auch du ein Futter-Paket, weil wir es nur gemeinsam schaffen!“, appelliert Czenczak abschließend.

Über Tierschutz-Shop, Europas größte Futter-Spendenplattform

Über 500 deutsche Tierschutzvereine, die sich europaweit engagieren, haben sich bei Tierschutz-Shop Wunschlisten mit Produkten angelegt, die sie dringend benötigen. Aus diesen Wunschlisten können Tierfreunde ganz einfach Futter und Zubehör spenden. Von jeder Bestellsumme zahlt Tierschutz-Shop dauerhaft eine Geldprämie als finanzielle Unterstützung an die Vereine. Sowohl die Ankunft der Geldprämie als auch die Ankunft der Futterspenden kann transparent nachverfolgt werden.

Weitere Infos findet Ihr tierschutz-shop.de

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