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Das leise Surren der Kaffeemühle, das zischende Geräusch beim Schäumen der Milch, der Geruch des frisch durch die Siebträgermaschine laufenden kolumbianischen Spitzen-Kaffees – wir sind im Paradies, als wir die Schulungsräume der Medellin Barista School (@medellin_baristaschool) in Kolumbien betreten. Am heutigen Tag erleben wir 5 spannende Stunden Kaffeeexpertise mit Techniken der Kaffeezubereitung in der zweitgrößten Stadt des Landes.

Medellin Barista School – Aprender a preparar café es todo un arte

Juan Sebastian Fundador Nacionalidad: Colombiano Café favorito: Filtrado
Juan Sebastian (Gründer)
Nationalität: Kolumbianer
Lieblingskaffee: Filtrado

Von 2014 bis 2019 lebte Gründer Juan Sebastian in Australien, wo er eine Ausbildung zum Barista absolvierte und seine Reise durch die Welt des Kaffees begann: eine Erfahrung, die er erlangte, als er in einer Konditorei arbeitete, wo ihm die Zubereitung von Espresso und Kuchen beigebracht wurde.

Als er den Schwierigkeitsgrad dieser Zubereitung erkannte und mehr lernen wollte, nahm er an Barista-Kursen teil, in denen er die Grundlagen des Espressokaffees und die Grundlagen der Latte Art erlernte.

Zwischen 2015 und 2019 konnte er in 13 Cafés und Restaurants arbeiten und bekleidete Positionen wie Tellerwäscher, Teammitglied, Kellner, Café-Allrounder, Barista und Restaurantleiter. Und so hatte er von Februar 2017 bis März 2019 die Gelegenheit, Menschen aus verschiedenen Ländern wie Australien, China, Japan, Indien, Italien, Frankreich, Chile, Kolumbien und anderen die Kaffeezubereitung zu vermitteln und zu lehren. Er führte auch Schulungen für Coffeeshop-Besitzer durch, was ihn dazu veranlasste, in dieser Branche und in seinem Heimatland Kolumbien weiterzumachen.

Im April 2019 kehrte er nach Kolumbien zurück und eröffnete die Medellin Barista School.

Das Team

Die meisten Lehrer der Barista-Schule waren einst selbst Schüler der Medellin Barista School. Ihre Leidenschaft und ihr Wunsch, mehr über Kaffee zu lernen, führten sie zu ihrer Ausbildung als Lehrer in Medellin. So auch unser Lehrer Max (@elbelgarista), der als Kolumbianer größtenteils in Belgien aufwuchs und zu den Ursprüngen des Kaffees und seinen Vorfahren zurückkehrte. Eins sei hier schonmal vorab gesagt: durch seine Lebensgeschichte bietet er Kurse in hervorragendem Spanisch, Englisch, Französisch und Niederländisch an!

Zurzeit besteht das gesamte Team aus 6 Lehrern.

5 Stunden Home Barista und Latte Art Workshop – unsere Erfahrung

(c)be-outdoor.de_MedellinBaristaSchool
(c)be-outdoor.de_MedellinBaristaSchool

Wie startet man einen Barista-Kurs? Sachen ablegen, herzliche Begrüßung durch unseren Lehrer Max, zwei Espresso durch die hochwertige Siebträgermaschine gelassen und entspannte Gespräch über die eigene Geschichte, unsere Reise durch Kolumbien und auch Max Biografie. Anschließend ging es dann auch schon gespannt los!

Es gibt so viele Formen der Kaffeezubereitung: Espresso, Ristretto, American, Capucchino… die Liste ist gefühlt endlos. Für uns ging es erst einmal darum, ein Gefühl für diese Kaffeezubereitungen zu bekommen und sie miteinander zu vergleichen. So probierten wir uns durch frische Zubereitungen der vier erstgenannten Kaffeespezialitäten, beschreiben die Geschmäcker, Fruchtnoten und Intensitäten und sortierten sie der Intensität nach.

Anschließend ging es im ersten Teil um die Zubereitung von Capucchino nach Latte Art. Dabei lernten wir viele kleine Tricks und Kniffe, zum Beispiel wie wir die Kaffeetasse dabei richtig in der Hand halten und vor allem wie die korrekte Textuierung der Milch funktioniert. Hier ist neben der Erhitzung und Schaumzubereitung auch das Füllen der Milch im richtigen Winkel und in der richtigen Intensität in die Tasse wichtig. Da man bei der Übung mit richtigem Kaffee und echter Milch viele Lebensmittel verschwendet hätte, nutzten wir mit Lebensmittelfarbe blau gefärbtes Wasser (Kaffeeersatz) und Spülmittelwasser (Milchersatz). So konnten wir die Zubereitung von einem schaumigen Capucchino häufig üben, bis die Generalprobe für vier verschiedene Kaffeezubereitungen schließlich mit echten Lebensmitteln folgte und natürlich anschließend verkostet wurde.

Nach einer kurzen Pause startete der zweite Teil zunächst mit einer interessanten Theorieeinheit über Kaffeeanbau, Trocknungs- und Röstungsverfahren, wie auch Geschmack, Geruch und vieles mehr.

(c)be-outdoor.de_MedellinBaristaSchool_Kaffeepause
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Nachdem wir also die Grundlagen über das Genussmittel Kaffee und erste Espresso- und Latte-Verfahren kennengelernt und geübt haben, ging es nun an die Einheit Filterkaffee. Wir lernten viel über die Bedeutung der unterschiedlichen Mahlstufen, drei verschiedene Filterverfahren, das richtige Aufgießen des Wassers auf die korrekte Menge Kaffeepulver und vieles mehr. Eine echt interessanter und lehrreicher Teil, von dem wir einige Dinge auch in unserem Alltag übernehmen können.

Kurzzusammenfassung der Inhalte unseres Baristakurses:

Baristakurse für jeden – so kannst du teilnehmen

Natürlich musst du erst einmal den Weg in der wunderschöne Kolumbien finden. Aber gibt es nichts schöneres, als einen spannenden Urlaub mit dem Erlernen von Kaffeespezialitäten zu verbinden?

Verfügbare Kurse:

Hinweis: Der Unterricht dauert 2 bis maximal 3 Stunden und bis zum Abschluss des Kurses sind mehrere Unterrichtsstunden geplant.

Preise und weitere Informationen könnt ihr ihrer Webseite entnehmen oder sie über Instagram, WhatsApp, Facebook oder Email kontaktieren:

Fazit

Wir wurden sehr herzlich in der Medellin Barista School von Juan Sebastian, unserem Lehrer Max und den weiteren Mitareiter:innen der Baristaschule empfangen. Die Schule verfügt über eine moderne und klassische, hochwertige wie auch umfangreiche Ausstattung von Kaffee und Zubereitungsmaterialien. So erlebten wir im Baristakurs eine abwechslungsreiche und lehrreiche Zeit und lernten viel über eines unserer Lieblingsgetränke, deren Zubereitung und das Naturprodukt.

Unser Lehrer Max hat die Inhalte immer gut, nachvollziehbar und in einem hervorragenden Englisch erklärt. Bei Schwierigkeiten hat er uns ermutigt und Zeit gegeben und wusste auf alle unserer zahlreichen Fragen eine Antwort. Wir sind so begeistert, dass wir uns vorstellen können auch in Zukunft nochmal an einem Baristakurs teilzunehmen und einige gelernten Inhalte in unseren Alltag aufnehmen werden. Wir können jedem diese inspirierende Barista-Schule bei einem Besuch des Kaffee-Landes Kolumbien empfehlen!

(c)be-outdoor.de_MedellinBaristaSchool
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Werbehinweis

Dieser Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Medellin Barista School (@medellin_baristaschool). Der Barista-Kurs wurde uns für einen Produkttest kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.

(c)be-outdoor.de_SachaNampi
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Wir gleiten durch das endlos scheinende Wasser. Rechts und links biegen sich in unterschiedlichen Grüntönen schimmernde Baumriesen unter der Last ihrer Äste und die Luft vibriert förmlich von für uns exotischem Vogelgeschrei und dem Zirpen von Grillen. Endlich sind wir wieder im Regenwald, das Abenteuer kann beginnen!

Dieses mal hat es uns in den Yasuní Nationalpark in Ecuador gezogen, da wir zuvor die Grenze von Peru durch den Regenwald genommen haben. Im Folgenden wollen wir euch von unseren Erfahrungen auf der 4 Tages Tour mit Sacha Ñampi durch den Yasuni Nationalpark berichten.

Über Sacha Ñampi und die Lodge

Die Lodge ist in der Nähe von Nueva Rocafuerte und demnach direkt an der Grenze zu Peru gelegen. Sacha Ñampi wird mit viel Herz von der hier lebenden indigenen Bevölkerung von Alta Florencia betrieben, sodass die Erlöse direkt in die Entwicklung des ländlichen Amazonas zurückfließen und das Projekt hat sich seit 2010 unglaublich weiter entwickelt. Die Unterkünfte sind mit sehr viel Liebe zum Detail, geschmackvoll und hochwertig eingerichtet. Mehrere Gebäude sammeln sich um den gemeinsamen Essensraum, in dem man mit leckeren und lokalen Gerichten (auf Wunsch auch vegetarisch) versorgt wird. Unser Haus war sehr geräumig und das Highlight sicherlich das riesige Panoramafenster mit Blick in den angrenzenden Regenwald. So wacht man nach einer erholsamen Nacht in den bequemen Betten mit Blick auf einen Ceibo (Baumriese) auf und freut sich umso mehr auf das anstehende Programm des Tages.

Programm

Tag 1

(c)be-outdoor.de_SachaNampi
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Da wir direkt aus Peru kamen, mussten wir am ersten Tag erst einmal zur ecuadorianischen Migration, da diese am Vorabend schon geschlossen hatte. Der Transport von Pantoja (Grenzdorf in Peru) zur Lodge kann auf Nachfrage und mit Aufpreis von Sacha Ñampi problemlos organisiert werden. Die Abfahrts- und Ankunftstage und -zeiten waren für uns kaum absehbar und umso dankbarer waren wir über die Organisation von Sacha Ñampi, dass dies für sie überhaupt kein Problem war und wir sehr spontan die gewünschten Tage mitteilen konnten. Außerdem wurden wir von dem freundlichen Kapuzineraffen der Community (wir haben in kurzerhand Nielson getauft) begrüßt.

Am Nachmittag unternahmen wir gemeinsam mit Mario (einer der vielen jungen Guides) eine mehrstündige Wanderung durch den Regenwald, wobei uns schwerpunktmäßig medizinisch nutzbare Pflanzen erklärt wurden. Eh wir uns versahen, war unser Mund taub, verrieben wir Termiten auf unsern Händen als natürlichen Mosquitoschutz und probierten uns durch das Schlaraffenland Regenwald. Da der Regenwald hier sehr durchsetzt von Flüssen und Bächen und Sümpfen ist, legten wir einen Teil der Strecke mit einem kleinen Boot zurück. Mario war ein sehr freundlicher Guide und man merkt, dass die Guides in diesem Regenwald aufgewachsen sind, denn sie kennen ihn mit seinen Pflanzen und Tieren wie ihre eigene Westentasche. Unglaublich beeindruckend war für uns neben dem interessanten Wissen über medizinische Pflanzen vor allem der circa 450 Jahre alte Ceibo Baum, dessen Brettwurzeln alleine schon unsere Köpfe überragten.

Tag 2

(c)be-outdoor.de_SachaNampi
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Am zweiten Tag machten wir uns dann mit einem Boot und Campingsachen auf den Weg in den Yasuní Nationalpark. Waren wir bisher bereits schon begeistert von der wunderschönen Natur, wurde es mit jedem zurückgelegten Kilometer schöner. Man ist hier wirklich mitten im Regenwald und in dem verwunschen scheinenden Wald zu beiden Seiten des immer kleiner werdenden Flusses scheint es kein Durchkommen zu geben, so dicht bewachsen ist jeder Millimeter, egal ob auf dem Boden oder an den Bäumen. Den Vormittag verbrachten wir nur auf dem Fluss. Vom Rio Napo geht es auf den Rio Tambocha und schließlich in die weit verzweigte Laguna Grande. Wir sahen bereits unsere ersten rosa Fluss Delfine, die deutlich schüchterner als ihren marinen Artgenossen, lediglich kurz auftauchen und ihre Köpfe zeigen, um Luft zu holen. Außerdem begrüßten uns zahlreiche bunte Vögel, wie ein Tukan und ein blau-gelber Makaw. Zwar auf Sicherheitsabstand, aber dennoch gut zu erkennen. Affen hangelten sich am Ufer zwischen den Bäumen entlang und schauen uns neugierig an. Unser Guide Junior hielt stets Ausschau nach weiteren Lebewesen und bewies ein gutes Auge. Nach einer Registrierung im Nationalpark erreichten wir schließlich unseren Zeltplatz inmitten der Laguna Grande, deren Wasser so kristallklar war, das die Spiegelung schon fast unnatürlich echt erschien. Wir konnten uns kaum sattsehen und unsere Neugierde mehr zu erkunden wuchs ins Unermessliche. Nachdem wir unser Camp aufgebaut und zu Mittag gegessen hatten, fuhren wir mit dem Boot zu einem Ausgangspunkte einer einstündigen Wanderung. Danach baute Junior uns Angeln und wir versuchten unser Glück. Leider ohne Erfolg. Nach dem Abendessen stand dann noch ein besonderes Highlight auf dem Tagesplan: Kaimanbeobachtung. Zunächst kam uns jedoch die tägliche Regenschauer dazwischen und so erzählten wir uns bei Kerzenschein kurze Legenden unserer Länder. So viel sei gesagt: Wir wissen jetzt warum es Mosquitos gibt! Schließlich hörte der Regen auf und wir machten uns mit Taschenlampen bewaffnet mit dem Boot auf die Suche nach reflektierenden Augenpaaren. Leider hatten wir kein Glück und die Kaimane zeigten sich uns nicht. Die Fahrt durch die fast absolute Dunkelheit, durchbrochen von regelmäßigen Blitzen und in der Gewissheit eine durchaus respektable Anzahl an Kaimanen unter einem zu haben war trotzdem sehr aufregend. Das Wasser war von einem  seidenen  schwarz und schien fast dickflüssig und die Stille der Nacht wurde neben dem Plätschern von Wasser immer wieder von Brüllaffen zerrissen.

Das Konzert zum Einschlafen gab schließlich ein Orchester von Grillen und das wirklich luxuriöse Camp (mit Matratzen im Zelt!) gab dann das Übrige zu einer hervorragenden Nacht mitten im Regenwald!

Tag 3

(c)be-outdoor.de_SachaNampi
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Entspannt von einer erholsamen Nacht und gestärkt von dem guten Frühstück erfolgte an Tag drei unsere Lieblingsaktivität: mit dem Boot durch die verwunschenen Flussarme hinter der Lagune fahren. Dabei rankten Lianen und Äste ins Wasser, Papageien und andere Vögel sangen um die Wette und immer wieder blieben wir stehen und bestaunten die zahlreichen verschiedenen Affenarten, die unseren Weg kreuzten. Zahlreiche von ihnen hatten zudem Junge, die gerade ihre ersten Schritte alleine unternahmen oder sich noch auf dem Rücken ihrer Mutter durch die Gegend tragen ließen. Viele Affenarten hatten wir vorher noch nie gesehen oder gehört, wie zum Beispiel das Gebrüll des Red-crowned Titi-Affen. Dabei variierten die Pflanzenarten im immergrünen Regenwald und auf dem dauerhaft, periodisch und nicht überschwemmten Land. Insgesamt weist der Nationalpark 2.274 Baum- und Buscharten auf und zählt damit zu den artenreichsten Regionen der Welt. So befinden sich auf einem einzigen Hektar 644 identifizierte Arten. Zum Vergleich: Das sind mehr als alle einheimischen Baumarten Kanadas und der USA zusammen und die mit Abstand höchste Anzahl von Baumarten pro Hektar.

Nach zahlreichen Momenten des Staunens, Beobachtens und Genießens ging es nach einem frühen Mittagessen wieder den selben Weg zurück zur Lodge und wir konnten erneut das Farbschauspiel beim Wechsel von der schwarzen Lagune in den rötlich-braunen Fluss beobachten. Zum Abschluss, kurz vor dem Flusswechsel auf den Rio Napo, verabschiedeten uns noch einmal ein paar Amazonasdelfine von dem tollen Camping-Ausflug. Mittags wieder in der Lodge angekommen, stand kein weiteres Tagesprogramm mehr an und wir entspannten in unserer schönen Unterkunft. Auf unsere Bitte hin gab es nach dem Abendessen noch eine Nachtwanderung, bei der wir einige überdimensionale Insekten und Spinnen, wie auch eine haarige Vogelspinne entdeckten. Aufgrund der enormen Anzahl an Mücken kehrten wir jedoch wieder schnell zur Lodge zurück.

Tag 4

(c)be-outdoor.de_SachaNampi
(c)be-outdoor.de_SachaNampi

Der letzte Tag begann entspannt mit einem späten Frühstück und anschließendem Kulturprogramm. Zuerst übten wir uns im traditionellen Jagen mit einem Pfeilrohr auf eine Orange. Ursprünglich wurde für die Pfeile die Rinde der Curare-Ranke geschält und dann in Tongefäßen gekocht, bis ein dicker, klebriger Sud entsteht, der mit einem Tropfen Pfeilgiftfrosch-Gift vermischt und auf die Pfeile im Blasrohr geschmiert wird. So wurde mit Blasrohr und vergifteten Pfeilen auf die Jagd nach Affen oder Wildschweinen gegangen.

Die letzte Aktivität war die Herstellung des traditionellen Amazonas-Getränkes Chicha. Je nach Regionen wird dieses fermentierte und leicht alkoholhaltige Getränk mit dem typischen Anbauprodukt der Region hergestellt: bei uns mit Yucca. So stampften wir die vorher gekochte Yuccawurzel zu Brei, fügten eine weitere geriebene rote Wurzel und zuletzt Wasser hinzu. Nach etwa 6 Tagen ist das Getränk fermentiert, besitzt einen geringen Alkoholgehalt von etwa 1% und ist verzehrfertig. Für uns gab es zum Schluss also einen bereits zuvor hergestellten Yucca-Chicha. Wir haben ihn geliebt und er hat uns ein wenig an Buttermilch erinnert.

Fazit

Der Yasuni Nationalpark in Ecuador ist ein unglaublich faszinierendes Reiseziel. Der Artenreichtum der Flora und Fauna hat uns sprachlos gemacht und wir waren jeden Tag aufs Neue fasziniert. Die Sacha Nampi Lodge ist ein tolles Projekt der Gemeinde und liegt malerisch am Rio Napo, in den Tiefen des Amazonas-Regenwaldes. Neben der Natur haben uns die liebevoll, hochwertig und geräumig ausgestatteten Lodges als Unterkünfte begeistert. Man schläft nicht nur Mitten im Regenwald, sondern erlebt ihn auch hautnah durch das Panoramafenster. Kann man schöner aufwachen?

Alle Guides waren sehr nett, sind im Nationalpark aufgewachsen und hatten ein gutes Wissen über alles, was sich hier bewegt und wächst. Leider hatten wir nur selten einen eigentlich vereinbarten englischsprachigen Guide und konnten mit unseren limitierten Spanischkenntnissen nicht alle spannenden Inhalte aufnehmen. Das Programm mit dem Campingtrip, den Wanderungen und kulturellen Aktivitäten, wie die Chicha-Herstellung, hat uns sehr gut gefallen. Gleichzeitig hätten wir uns eine etwas organsiertere Planung sowie die Durchführung aller im Programm aufgelisteten Aktivitäten gewünscht. So hatten wir teilweise, unserem Empfinden nach, zu viel „Freizeit“.

Werbehinweis

Der vorstehende Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung der Sacha Nampi Lodge und der Aufenthalt wurde uns bedingungslos zum Test ermöglicht.

Ein traumhafter See, hinter dem ein schneebedeckter Vulkankegel majestätisch in die Höhe ragt – die Einstimmung auf unsere atemberaubende Expedition in Süd-Chile könnte kaum besser sein.

(c)be-outdoor.de - Mateo und Elena Villaricca
(c)be-outdoor.de – Mateo und Elena Villaricca

Der Vulkan Villarrica  

Der Name des Vulkans Villarrica in der Muttersprache der Mapuche (Einwohner des Gebiets seit über 10.000 Jahren), ist Rukapillan, was das Haus der Geister bedeutet. Die Mapuches glauben, dass gewöhnliche Menschen, wenn sie sterben, als Tiere wiedergeboren werden. Diejenigen, die viel zur Gemeinschaft beigetragen hatten, die gute Führer gewesen waren, entweihten und verschmolzen in das Universum, ohne wiedergeboren zu werden. Diejenigen, die eine schlechte Vergangenheit hatten und negative Dinge für die Gemeinschaft getan hatten, diese Seelen gingen zum Krater des Villarrica-Vulkans, einem großartigen Geist, der Karmas und Seelen reinigt und für Ordnung in der Gemeinschaft sorgt.

Heute gilt der Vulkan Villarrica oder Rukapillan als einer der aktivsten und zugleich gefährlichsten Vulkane Südamerikas. Mit modernster Ausrüstung wird der Vulkan dabei von Experten permanent kontrolliert und die Aktivität eingestuft. So gibt es einen grünen, orangenen und roten Punkt bis zu dem man auf dem Vulkan vor dem Krater aufsteigen darf. Bei zu großer Gefahr wird der Vulkan gänzlich gesperrt. Für uns war ein Aufstieg bis zum orangenen Punkt, etwa 500m vor dem Gipfel, möglich.

(c)be-outdoor.de - Mateo und Elena Villaricca
(c)be-outdoor.de – Mateo und Elena Villaricca

Der Aufstieg

Um 6:30 morgens ging es bei Zenit im Wandermekka Pucón in Chile los. Die mitgebrachten Speisen, Getränke und Kleinigkeiten wurden schnell im Rucksack verstaut, den die Agentur bereits mit Eisaxt, Regenhose, Windjacke, Helm und Steigeisen vorbereitet hatte. Mit zwei Guides und fünf Abenteurern ging es etwa 45 Minuten via Minivan die Bergstraße zum Pass hinauf.

Oben angekommen schnürten wir die zur Verfügung gestellten Bergstiefel und erreichten nach etwa 30 Minuten einfacher Wanderzeit auf unbefestigten Straßen und durch schönen Wald die Schneegrenze des Vulkans Villarrica. Der majestätische Krater mit leicht aufsteigendem Dampf war fortan stets vor uns. Im Zick-Zack ging es durch den Schnee entlang des steilen Hangs.  Immer wieder blieben wir stehen, legten Pausen ein, aßen etwas, genossen die atemberaubende Aussicht und setzten anschließend unseren Aufstieg fort. Nach etwa vier Stunden und 7km mit über 1100 Höhenmetern erreichten wir unser Ziel und genossen bei herrlichem Wetter unsere Brotzeit bei einem wunderschönen Panorama. Unsere super freundlichen und zu zahlreichen Späßen aufgelegten Guides erklärten uns welche Seen, Berge und weiteren Vulkane wir von hier sahen und erzählten uns die Bedeutung des Vulkanes in der Mythologie der einheimischen Mapuche.

(c)be-outdoor.de - Mateo und Elena Villaricca
(c)be-outdoor.de – Mateo und Elena Villaricca

Während üblicherweise der Abstieg von einem schneebedeckten Berg nicht zu unseren Lieblingsaktivitäten gehört, war dies hier gänzlich anders – er war ein weiteres Highlight! Es hieß Regenhose und Windjacke an und nach einer kurzen Einführung ging es in Windeseile mit einer bremsenden Eisaxt den Vulkan hinunter. Die Abfahrt hat unglaublich viel Spaß gemacht und verbesserte die ohnehin schon gute Stimmung  in der Truppe noch weiter. Die letzten Meter ging es schließlich wieder auf befestigtem Wege zurück zum Minivan und wir erreichten Pucón bereits gegen 16 Uhr.

Fazit

Wir können eine Expedition auf den atemberaubenden Vulkan Villarrica mit der Agentur Zenit sehr empfehlen. Die zur Verfügung gestellte Ausrüstung war sehr hochwertig und die Guides einfach nur spitze! Neben stets gut verbreitender Laune verfügen sie über hervorragende Kenntnisse am Berg und sind alle professionell ausgebildete Bergführer. Wir haben uns stets sicher gefühlt und konnten ihre  guten Erklärungen immer schnell umsetzen.

Mateo und Elena – Weitere Beiträge von ihrer Tour

Ein Abenteuer mit Aguaventura und Ermitano Expeditions

Schon um 5 Uhr klingelt unser Wecker und reißt uns in unserem umgebauten Berlingo Camper in der Stadt Pucon in Chile aus dem Schlaf. Doch das frühe Aufstehen fällt heute nicht schwer, denn die Vorfreude ist viel zu groß! Heute besteigen wir über die Agentur Aguaventura gemeinsam  mit der Agentur Eremitano Expeditions den Vulkan Quetrupillan, ein Stratovulkan in der Region Los Ríos in Chile.

(c)be-outdoor.de - Mateo und Elena
(c)be-outdoor.de – Mateo und Elena

Der Vulkan Quetrupillan

Der Quetrupillan  liegt zwischen den Vulkanen Villarrica und Lanín im Villarrica-Nationalpark. Der Stratovulkan wird auch „Mocho“ oder „der kopflose Vulkan“ genannt, weil er beim letzten Ausbruch seinen Gipfel verloren hat und besteht demnach aus einer Caldera, in welcher ein Gletscher gebettet ist. Zuletzt kam es während des späten Pleistozäns sowie im Holozän zu einigen großen Eruptionen (seeeehr lange her). Er gilt demnach nicht als aktiv.

Wie haben wir uns im Agenturen Dschungel zurecht gefunden?

Pucon ist ein Touristenmekka! Dementsprechend gibt es unglaublich viele verschiedene Agenturen, die Vulkanexpeditionen anbieten. Wir sind über den Lonely Planet auf die Firma Aguaventura aufmerksam geworden, einer Allroundagentur, die sowohl Touren im Wassersport, zu Pferd oder in die nahegelegene Therma Geometricas anbieten. Außerdem haben sie einen großen Fahrradverleih. Bei den Vulkanexpeditionen kooperieren sie mit der Agentur Eremitano Expeditions, für die hervorragende, zertifizierte und professionelle Guides arbeiten.

Aguaventura

Der Inhaber ist Franzose und die Tourenplanung und Aussagen verlässlich. Für die Expedition wurden wir von ihnen mit hochwertigem Equipment ausgestattet. Darunter fiel:

Weiterführend enthält der zu zahlende Betrag:

Die Mitarbeiter waren sehr darum bemüht die für uns richtigen Schuhgrößen zu finden, sodass wir einen blasenfreien Aufstieg hatten. Außerdem wurden wir hinsichtlich der Tourenauswahl gut beraten und  wurden darauf hingewiesen, dass für den Aufstieg  eine entsprechende Fitness erforderlich ist, da man über 1000 Höhenmeter bewältigt. Dies ist nicht selbstverständlich, da viele Tourenanbieter die Anstrengung kleinreden, um mehr Kunden „an Land zu ziehen“. Allerdings spiegelt sich das dann letztendlich auch in der Gruppenzusammensetzung wieder: Man muss auf viel auf Andere warten oder einige brechen die Touren sogar ab. Dementsprechend ist es gut zu wissen, dass Aguaventura hier bereits im Vorhinein Hinweise gibt.

Ermitano Expeditions

Wie bereits erwähnt wurde die Tour selber  von der Partneragentur Ermitano Expeditions durchgeführt. Die Inhaber sind ein Chilene und eine Französin, die vor 9 Jahren nach Chile ausgewandert ist. Sie sind Experten für jegliche Art von Expiditionen in der Umgebung. Dabei geht ihr Angebot weit über die klassischen Gipfel (Villarrica und Quetrupillan) hinaus. Auch Mehrtagestouren, zum Beispiel auf die Gipfel Lanín und Laima stehen auf dem Programm.

Die Agentur verfügt über zahlreiche hochqualifizierte und erfahrene Bergsteiger, die einen mit ihrer Expertise verlässlich auf verschiedenen Touren begleiten können.

Fakten:

Treffpunkt war morgens um 6 Uhr an dem Büro der Aguaventura. Hier packten wir unser mitgebrachtes Essen in die bereits mit der anderen Ausrüstung vorgepackten Rucksäcke, schlüpfen in unsere Bergschuhe und lernten unsere Mitstreiter:innen kennen. Schließlich wurden wir von Ermitano Expeditions abgeholt und nach einem kurzen Zwischenstopp in ihrem Büro fuhren wir in Richtung Ausgangspunkt unserer Expedition.

Dort angekommen, ging es zu Beginn circa 2 Stunden durch einen wunderschönen Wald, der ab einem gewissen Punkt schneebedeckt und ganz verzaubert war. Außerdem setzte leichter Schnee ein. Ein bisschen Weihnachtsstimmung kam im sonst frühlingshaften Chile auf. Schließlich erreichten wir die Waldgrenze und legten Gamaschen an, aßen eine Kleinigkeit und weiter ging’s! Die Stimmung in der Gruppe war gut, es wurde viel gequatscht und die Zeit verging wie im Flug.

Die Vulkanexpedition auf den Quetrupillan

Leider spielte das Wetter heute nicht ganz so mit und es klarte auch im weiteren Verlauf nicht auf. Doch so gerne wir sicherlich eine Wahnsinns Aussicht auf das Tal sowie auf den Gletscher in der Caldera gehabt hätten, und das wollen wir hier sicher zugeben, die Erfahrung in absolutem Weiß auf den Quetrupillan zu wandern, war unbeschreiblich! Konzentration auf jeden Schritt, das Knirschen des Schnees unter den Füßen und ein Wandern in das absolute scheinbare Nichts können wir mit keiner bisherigen Erfahrung vergleichen.

Dabei haben wir uns Dank der professionellen und übrigens auch sehr netten Guides von Ermitano Expeditions immer sicher gefühlt! Gab es bei Teilnehmer:innen Schwierigkeiten, standen sie sofort mit Tipps zur Seite. Außerdem sind wir ein Tempo gegangen, dass der Gruppe angepasst war und langsamere Teilnehmer waren nie auf sich alleine gestellt.

Das letztendliche Erreichen des Gipfels (nach circa 5 Stunden insgesamt), war ein tolles Gefühl und das trotz fehlender Aussicht. Für uns ein ganz neues Gefühl, da wir sonst doch eher für die Aussicht wandern. Aber hier war es fast gar kein Problem, weil man stolz auf das Geleistete trotz schwierigerer Umstände war.

Vor allem wartete ja noch ein weiteres Highlight… der Rückweg! Warum? Wir skippten das langweilige und doch meist eher nervige Runterwandern und schnappten uns unsere „Poporutscher“ und waren in Nullkommanichts und mit unglaublich viel Spaß wieder an der Waldgrenze.

Ausgepowert und absolut glücklich erreichten wir gegen 18 Uhr den geparkten Van und bekamen zur Belohnung, ganz nach deutschem Geschmack, ein lokales Bier und Snacks. Schließlich kam doch die Sonne ein wenig heraus und wir konnten den Tag gemeinsam in der Gruppe ausklingen lassen. Was ein Erlebnis!

Fazit

Wir können die Agenturen Aguaventura und Ermitano Expeditions nur weiterempfehlen. Außerdem hatten wir  den Quetrupillan im Vergleich zu der Expedition auf den bekannteren Vulkan Villarica für uns alleine. Für alle die also auf der Suche nach dem Erlebnis ferner der klassischen Touristenwege sind, können wir diesen Gipfel nur empfehlen!

Bei beiden Agenturen handelt es sich um absolut seriöse Anbieter, die gut voraus planen, bei der Geschwindigkeit den Fokus auf die Gruppe legen, nach dem Motto „konstant aber ruhig“, und das Risiko einer solchen Expedition ernst nehmen und dementsprechend handeln. Wir haben uns immer sicher und gut aufgehoben sowie gut unterhalten gefühlt. Die positive Gruppenstimmung war ansteckend und die Tagestour hat sehr viel Spaß gemacht!

Mateo und Elena – Weitere Beiträge von ihrer Tour

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