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30. Juni 2019 | Lesezeit ca. 5 Min.

Für ein sicheres Miteinander auf den Almen im Sommer

Den Bergwinter verbringen die Kühe bekanntermaßen im Stall, sobald aber die Almen wieder grün werden, dürfen sie endlich wieder in ihre Sommerresidenz umziehen – zumindest die Tiere, die das Glück haben in Bergregionen zu leben. Diese Sommerresidenzen sind aber bekanntermaßen auch die Almen, die wir im Bergsommer bergauf und bergab erwandern. Also Erholungs- und Erlebnisraum für Wanderer und Naturliebhaber. Wusstet ihr, dass bereits seit dem 5. Jahrtausend vor Christus Weideflächen oberhalb der Waldgrenze genutzt wurden?

(c) Petutschnig Hons aus Schlatzing – Weitere Infos siehe Artikelende

In Österreich gibt es übrigens rund 8.400 Almen, auf denen in den Sommermonaten 51.000 Milchkühe, 265.000 Rinder, 9.000 Pferde, 114.000 Schafe und 10.000 Ziegen weiden. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung sind vor allem die Erhaltung der Vielfalt, Funktionalität und Schönheit der Bergregionen wesentliche Aufgaben der heimischen Almwirtschaft.

(c)be-outdoor.de - Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren - Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

(c)be-outdoor.de – Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren – Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

Tipps vom Wanderparadies Zauchensee – Der richtige Umgang mit Kühen & Co.

So schön es ist, dass immer mehr Menschen die Erholung im Bergsommer für sich wählen und die heimische oder benachbarte Natur schätzen lernen, desto öfter kommt es -leider- zu Problemen zwischen Mensch und Tier. Denn – Heutzutage ist es gar nicht so selten, dass jemand noch nie oder nicht so häufig Kontakt mit freilaufenden Weidetieren hatte. Vor allem der „gemeine Flachlandtiroler“ kann da schon mal ziemlich unsicher werden und schon ist es geschehen.

Sobald die Bergsportler wieder die Almen bevölkern, rauschen wieder die Meldungen von „gemeingefährlichen Kühen“ durch die Medien, die Wanderer und/oder ihre vierbeinigen Begleiter gejagt haben. Im schlimmsten Fall bleibt es nicht beim Jagen, schlimm, wenn jemand dabei verletzt wird, noch schlimmer, wenn es, wie im vergangenen Jahr, zu einem Todesfall kommt, der samt dem abschließenden Gerichtsurteil für große Unruhe unter den Almbauern geführt hat.

(c)be-outdoor.de - Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren - Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

(c)be-outdoor.de – Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren – Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

Wir haben uns beim Wanderparadies Zauchensee nach dem Knigge für den Umgang mit Weidetieren erkundigt.

Almtiere – Die sanften Riesen

Weidetiere sind in der Regel friedlich und gerade Kühe sind absolut sanfte Riesen. Haben sie allerdings ihre Kälber bei sich, dann können sie sich schnell bedroht und gereizt fühlen. Das liegt aber nicht an den Tieren, sondern an den Menschen, die – häufig aus Unwissenheit und dem immer stärker werdenden Desinteresse gegenüber Natur, Wildtier und Miteinander – falsch reagieren. Wenn dann eine Mutterkuh meint ihr kleines Kälbchen ist in Gefahr, dann kann es gefährlich werden. Ähnlich wie ein gewisser Teil Mütter auf Spielplatz & Co. wenn die Sandförmchen der Kids durch die Gegend fliegen. Und während die Kids schon lange wieder miteinander spielen, schmollen die Mütter weiterhin vor sich hin. Glücklicherweise kommt es hier aber in der Regel nicht zu schwerwiegenden Verletzungen oder Todesfällen.

(c)be-outdoor.de - Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren - Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

(c)be-outdoor.de – Knigge für den richtigen Umgang mit Almtieren – Profi-Tipps aus dem Wanderparadies Zauchensee

Knigge für den Umgang mit Weidetieren

Die österreichische Bundesregierung hat daher Verhaltensregeln für Wanderer auf Almen herausgebracht. Diese Richtlinien ähneln den FIS-Regeln für Wintersportler. Sie sollen ein sicheres Neben- und Miteinander von Gästen und Almwirtschaft gewährleisten, die Eigenverantwortung der Bergwanderer stärken und im Zweifel Rechtssicherheit für alle Beteiligten bringen.

  • Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
  • Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
  • Mutterkühe beschützen ihre Kälber, Annäherung von Mutterkühen vor allem mit Hunden vermeiden!
  • Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort ableinen! Der Hund kann sich selbst helfen!
  • Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
  • Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
  • Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
  • Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
  • Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
  • Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!

Eigentlich traurig, dass es diesen „Knigge“ überhaupt geben muss, denn das fehlende Wissen ist unserer Meinung nach leider ein Zeichen für das gestiegene Unwissen und teils auch Deinteresse gegenüber Natur und (Wild-)Tier. Eigentlich braucht es nicht mehr als zehn einfache und eigentlich selbstverständliche Regeln sowie etwas Respekt vor den Tieren, damit wir alle weiterhin unsere herrlichen Almen und die frischen, handgemachten Schmankerln auf den Hütten genießen können.

(c)Zauchensee - Kuhparkuhr

(c)Zauchensee – Kuhparkuhr

Auf dem „Kuh-Parkour“ an der Gamskogelhütte im Wanderparadies Zauchensee findet Ihr übrigens viele weitere spannende Infos rund um das Thema Almvieh, Milchkuh & Co… Die „Seekarmeile“ bietet verschiedenste Erlebnis- und Lernstationen für die ganze Familie und jede Menge spannendes Wissen rund um Kühe und Milchwirtschaft!

Auf youtube gibt es übrigens auch ein informatives Video dazu:

Weitere Infos findet Ihr in diesem Flyer…

Wir wünschen Euch einen tollen, friedlichen und erholsamen Almsommer.

HINWEIS – COPYRIGHT YOUTUBE VIDEO:
Petutschnig Hons aus Schlatzing Premiere am 10.07.2019
„Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang im Petutschnig Hons -Style – Cover:

Danke an:
Arrangement und Gesang: Maribee
Schauspieler: Jannik F, Hubert F, Petutschnig Hons, Gertie und als Rosi – Romina und Rosalie.

Hier könnt ihr Hons live erleben:
3. August – St.Veit an der Gölsen, 4. September – Bruck/Mur, 13. September – Guntersdorf, 19. September – Lamprechtshausen, 4. Oktober – Linz, 18. Oktober – Liezen, 19. Oktober – Obdach,
31. Oktober – Casino Graz, 30.Dezember – St.Veit an der Glan
www.petutschnig-hons.at


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

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