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2. April 2019 | Lesezeit ca. 3 Min.

Fuss vom Gas – Die Igel sind wieder unterwegs

Die immer wärmeren Temperaturen locken langsam aber sicher auch wieder die ersten Igel im Freistaat aus ihren Winterquartieren. Deshalb heißt es ab sofort für alle bayerischen Naturfreunde wieder: Igel beobachten und dem LBV melden. Seit 2015 finden die Naturschützer mit dem erfolgreichen Citizen-Science-Projekt „Igel in Bayern“ mehr über den heimlichen Gartenbewohner heraus. In den ersten vier Projektjahren haben mehrere zehntausend Teilnehmer mehr als 85.000 Igel gemeldet. „Obwohl der Igel flexibel, anpassungsfähig und ein wahrer Überlebenskünstler ist, steht er mittlerweile auf der Vorwarnliste der ‚Roten Liste bedrohter Säugetiere in Bayern‘. Seine Gesamtsituation ist bedenklich“, so das Fazit der LBV-Igelexpertin Martina Gehret. Das fünfte Projektjahr soll nun weitere wertvolle Daten liefern, um konkrete Schutzmaßnahmen für den Igel zu entwickeln. Mitmachen ist ganz einfach: Unter www.igel-in-bayern.de oder über die Igel-Appmelden jeden Igel melden, den Ihr seht. Und zwar egal ob lebendig oder tot.

Über die Igel-App

Die ersten Meldungen über rund 150 Igel, die bereits in Bayern umherwandern, sind bereits eingetroffen. „So richtig aktiv sind die meisten Igel jedoch noch nicht. Einige Tiere wachen bei den milden Temperaturen auf und suchen sich ein anderes Quartier, in dem sie dann bis in den April weiterschlafen, manchmal sogar bis in den Mai“, berichtet Martina Gehret. Igelweibchen schlafen übrigens meistens länger als Igelmännchen. Mit der App „Igel in Bayern“ kann man die Igel kinderleicht an den LBV melden. Seit rund vier Jahren kann diese App ganz einfach aufs Smartphone heruntergeladen und der Fundort sowie persönliche Zusatzinfos gemeldet werden. Zusätzlich bietet die Igel-App auch noch jede Menge Wissenswertes rund um die stacheligen Gesellen.

So könnt Ihr den Igeln helfen

Genügend Insektenfutter gibt es derzeit aber bei weitem noch nicht für alle Tiere. Da die Landschaft immer mehr zerschnitten wird, reicht ihr Lebensraum in vielen Gebieten nicht mehr wirklich aus. Die Igel müssen auf Nahrungs- und Wassersuche gefährliche Straßen überqueren und werden dabei häufig von Autos überfahren. Der LBV bittet deshalb alle Autofahrer an die hungrigen Langschläfer zu denken und langsamer zu fahren, wenn sie nachts einen Igel auf der Straße laufen sehen.

Wer dem heimlichen Gartenbewohner noch etwas mehr helfen möchte, kann ihm eine Schale Wasser in den Garten stellen: „Das Erste, was Igel nach dem Winterschlaf haben, ist Durst“, erklärt die LBV-Expertin. „Solange die Igel in der Natur noch nicht genug Nahrung finden, können sie im Garten kurzfristig auch zugefüttert werden. Am besten eignet sich Katzenfutter, schädlich hingegen ist Milch. Spätestens Ende April/Anfang Mai kommen die Igel dann aber problemlos ohne Hilfe zurecht und brauchen kein zusätzliches Futterangebot mehr.

Quelle: LBV


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

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