Corona ist in aller Munde und die Umstellungen sind enorm. Trotzdem müssen Leben und Wirtschaft weitergehen, denn auch für die Tierwelt geht es weiter und wir befinden uns aktuell in der gefährlichsten Zeit für die jungen Kitze.
Denn – es wird bald wieder gemäht. Nicht nur dass vielerorts Erntehelfer fehlen, auch für Kitzretter ist die aktuelle Lage eine Herausforderung. Trotzdem – die Landwirtschaft läuft weiter und die jungen Kitze schweben in Lebensgefahr und sterben einen grausamen Tod, wenn sie nicht rechtzeitig vor der Mahd entdeckt werden.
Kitzrettung in Zeiten der Corona-Krise
Normalerweise stehen ab Mitte April die Kitzretter „Gewehr bei Fuß“, um der Landwirtschaft bei der Jungwildrettung zur Seite zu stehen, auch wenn trotzdem leider immer noch viel zu viele Kitze einen qualvollen Tod sterben.
In der aktuellen Zeit der Corona-Krise ist eine Gruppenhilfe aber leider nicht möglich und die Helfer und viele Landwirte versuchen sich anders zu organisieren. Zusammen mit der Kitzrettungs-Hilfe und dem Verein Wildes Bayern e.V. präsentieren wir Euch Tips für die Mähsaison in der Corona-Krise. Bitte beachtet aber auch die jeweils abweichenden Länder-Regelungen!
Kitzrettung – Tipps für Landwirte
Bitte trefft alle möglichen Vorbeugungsmaßnahmen. Bitte denkt aber daran, dass alleine durch die Wiese gehen in den meisten Fällen nicht ausreicht. Sprecht Euch gut mit Helfern in Eurer Umgebung ab:
- Die Helfer müssen nötige Sicherheitsabstände zueinander zulassen
- Trefft alle Maßnahmen auch zum eigenen Schutz
- Sprecht Maßnahmen mit Hilfe anderer Menschen bitte auch rechtzeitig mit den zuständigen Behörden ab. Diese sind derzeit stark belastet
- Bucht nach Möglichkeit Drohnenpiloten. Jungwildrettung mit der Drohne ermöglicht einen geringeren personellen Einsatz mit der Möglichkeit, die nötige Distanz zueinander zu wahren
- Bitte haltet dennoch unbedingt Rücksprache mit den zuständigen (Polizei-)Behörden
Kitzrettung – Jäger
Ihnen stehen derzeit aufgrund des Kontaktverbots nicht so viele helfende Hände zur Verfügung wie sonst. Wir bitten daher um erhöhtes Engagement bei der Rettung von Jungwild. Sprecht euch auch gut mit Helfern in der Umgebung ab:
- Die Anzahl der Helfer muss nötige Sicherheitsabstände zueinander zulassen.
- Trefft alle Maßnahmen auch zum eigenen Schutz
- Sprecht Maßnahmen mit Hilfe anderer Menschen bitte auch rechtzeitig mit den zuständigen Behörden ab. Diese sind derzeit stark belastet
- Bucht nach Möglichkeit Drohnenpiloten. Jungwildrettung mit der Drohne ermöglicht einen geringeren personellen Einsatz mit der Möglichkeit, die nötige Distanz zueinander zu wahren
- Bitte haltet dennoch unbedingt Rücksprache mit den zuständigen (Polizei-)Behörden
Kitzrettung – Helfer
Tretet bitte mit allen verfügbaren technischen Mitteln (auch Telefon) mit Landwirten/Jägern in eurer Umgebung in Kontakt und sprecht euch gut ab, wie unter strikter Einhaltung des Kontaktverbots geholfen werden kann. Achtet dabei immer auf den eigenen Schutz und akzeptiert Absagen, falls genügend Helfer vorhanden sind. Wie immer gilt auch jetzt: bitte keine Alleingänge!
Kitzrettung – Drohnenpiloten
Stellt euch bitte aufgrund des derzeitigen Kontaktverbots auf vermehrte Anfragen ein als ohnehin schon. Kitzrettung per Drohne ist während der Krise offensichtlich eine der am besten und gefahrlosesten durchzuführenden Maßnahmen. Bitte stellt aber auch sicher, dass behördliche Vorgaben eingehalten werden und sprecht euch unbedingt mit ihnen ab.
Kitzrettung – Behörden
Da wir uns in einer Ausnahmesituation befinden, sehen wir uns auch alle vor besonderen Herausforderungen, auf die wir täglich flexibel reagieren müssen. Herkömmliche Maßnahmen zur Jungwildrettung, auf die sich viele Landwirte, Jäger, Organisationen und Einzelpersonen in den vergangenen Jahren eingespielt haben, funktionieren dieses Jahr nicht. Sie basieren auf der Arbeit großer Gruppen und vieler Helfer an einem Ort. Deshalb unser Appell an die Behörden, auf Anfragen für Drohnenflüge zum Zweck der Kitzrettung, die vermehrt auch aus der Not heraus anstehen könnten, nach Möglichkeit flexibel und schnell zu reagieren. Wo immer auch kleinste Ausnahmen möglich sind, bitten wir, diese zuzulassen.
Es ist in niemandes Sinn, Brutvögel zu stören, geschweige denn seltene Arten in Gefahr zu bringen. Mit einem einmaligen Flug von 20-40 Minuten über einer Wiese soll Leben am Boden gerettet werden. Noch spricht seitens unserer Regierung nichts gegen Rettungsmaßnahmen, bei denen der Abstand zwischen Landwirt, Pilot und ein bis zwei Helfern unter Beachtung des Kontaktverbots eingehalten werden kann.
Die Kitzrettung-Hilfe.de und viele Helfer tun ihr Bestes, um auch in dieser verwirrend schwierigen Zeit die kleinen Leben in den Wiesen zu retten, während sie gleichzeitig auch sich selbst und ihre Mitmenschen vor dem Virus schützen. Bitte helft Ihnen und den Tieren.
Nähere Informationen auf kitzrettung-hilfe.de und wildes-bayern.de
Quelle: Kitzrettung-hilfe.de