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10. März 2024 | Lesezeit ca. 4 Min.

Neue Pendelbahn am Schnalstaler Gletscher


Die frühere Pendelbahn „Kurzras – Grawand“ (B42p) aus dem Jahr 1975, wurde 48 Jahre alt und bereits zweimal generalüberholt, bevor sie im vergangenen Winter in den Ruhestand gehen durfte. Nach einer Idee von Leo Gurschler haben vor fast genau 50 Jahren die Arbeiten am Bau der Gletscherbahn begonnen. Auch damals waren es Südtiroler Projektanten, welche die Pionierleistung ermöglichten. Nun wurde die Seilbahn erneuert, geplant wiederum in jenem Unternehmen, welche die Schweizer Firma Garaventa übernommen und realisiert hat – die Firma Doppelmayr.

In weniger als 6 Minuten 1.180m Höhenunterschied

Die Pendelbahn ist ein wichtiger Bestandteil der touristischen und wirtschaftlichen Entwicklung des gesamten Tals. Sie verbindet das Tal mit dem Gletscherskigebiet der Alpin Arena Schnals und hat es durch die atemberaubenden Ausblicke zu einem einzigartigen Erlebnis werden lassen. Mit einer Gesamtlänge von ca. 2.150 m legt die Seilbahn einen Höhenunterschied von ca. 1.180 m in weniger als 6 Minuten zurück und überwindet dabei maximale Steigungen in der Größenordnung von 100%.

Sie ist zweifellos eine der prestigeträchtigsten und faszinierendsten Seilbahnen in den Alpen. Während der Fahrt auf über 3.212 Metern entdeckt man Landschaften und Gipfel von außergewöhnlicher Schönheit.

(c)be-outdoor.de - Schnalstaler Gletscher
(c)be-outdoor.de – Schnalstaler Gletscher

Die wichtigsten Neuerungen

Die Gletscherseilbahn wurde einer bedeutenden technischen Erneuerung unterzogen, bei der die gesamte Seilbahntechnik vollständig ausgetauscht und nur einige Teile der bestehenden Stationen erhalten blieben bzw. renoviert wurden. Die neue Anlage ist mit einem verschweißten und vollständig inspizierbaren Zugseilring, welcher sich unter kontinuierlicher Überwachung befindet, ausgestattet.

Dadurch konnten die Endbefestigungen der Zugseile vollständig eliminiert werden. Auch diese Anlage wurde nach dem Prinzip der „integrierten Rettung“ konzipiert, mit technischen Lösungen, die es in den meisten Fällen ermöglichen, die beiden Kabinen zu den Stationen zurückzubringen. Aufgrund der vorherrschenden extremen Umweltbedingungen (starker Wind) wurde eine größere Spurweite vorgesehen um die Überfahrt der Stütze zu verbessern sowie ein neuer Antrieb und die Neukonstruktion der Stütze.

(c)be-outdoor.de - Schnalstaler Gletscher
(c)be-outdoor.de – Schnalstaler Gletscher

Bei der Planung wurde auch dem Umweltschutz große Aufmerksamkeit gewidmet, unter anderem mit verschiedenen Lösungskonzepten zur Minimierung der Vibrationen und des Lärms auf der Strecke und in den Stationen sowie zur Energierückgewinnung während der Talfahrt. Dadurch kann die Energie im Verteilernetz wiederverwendet werden. Ein weiterer Höhepunkt der Anlage sind die neuen voll verglasten Kabinen, welche durch beheizte Böden die Bildung von gefährlichem Eis für die Passagiere verhindern.

Sie haben eine 30% vergrößerte Nutzfläche im Vergleich zu den jetzigen und bieten somit mehr Komfort mit einer gleichbleibenden Kapazität von 800 pers./h.Bis zur Wintersaison werden die neue Pendelbahn und der provisorische Zustieg fertiggestellt sein. Was hingegen den Bau der Tiefgarage an der Talstation, den neuen direkten und überdachten Einstieg in die Pendelbahn von der Piste aus und diverse Servicebauten wie z.B. die neue Pistenraupen-Garage betrifft, kann erst nach Beendigung der Wintersaison am 7. April 2024 angegangen werden. Diese Arbeiten sollen laut Plan bis zum Start der Wintersaison 2024 abgeschlossen sein.

Winter wie Sommer einen Besuch wert

Die Seilbahn und der Hochjochferner-Gletscher sind weit über die Grenzen hinaus bekannt, vor allem bei den Wintersportlern. Athleten von Skiclubs und Nationalmannschaften aus aller Welt trainieren hier und bereiten sich auf die Wettkämpfe im Winter vor. Auch Amateur-Sportler und Familien finden
hier perfekte Bedingungen vor: Auf den Pisten, den Langlaufloipen, der 3,3 Kilometer langen Rodelbahn und auf der atemberaubenden Aussichtsplattform Iceman Ötzi Peak erwarten die Gäste Abenteuer hinter jedem Schneehügel.

Wer die Alpin Arena Schnals nur als weißverschneites Pistenparadies kennt, sollte den Schnalstaler Gletscher einmal im Sommer besuchen. Wenn die Sonne hochsteht, sind nicht nur die malerischen Wege zwischen Wäldern und Felsgiganten schneefrei und bereit für abenteuerlustige Wanderer. Auch der Iceman Ötzi Peak auf der Grawand-Spitze lockt mit seinem spektakulären Ausblick auf 126 Dreitausender und das einstige Reich von Ötzi.

Daneben warten urige Hütten, packende Klettersteige, und die Mountaincarts Lazaun, unsere Berg-Ferraris für Groß und Klein.

Weitere Infos findet Ihr unter schnalstal.com

Quelle: Schnalstal.com
Bilder: be-outdoor.de / Tim Sobinger


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
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