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11. November 2018 | Lesezeit ca. 6 Min.

Superhalm – Der grüne Strohhalm mit Geschmack

Strohhalme sind derzeit ein beliebtes Gesprächsthema. Der Grund: Ihre Lebensdauer in der Natur wenn sie aus Plastik bestehen. Und das tun leider die meisten dieser Trinkhalme. Wenn man sich dann noch überlegt, welchen Sinn und Zweck sie eigentlich haben, dann sollte man aus dem Kopfschütteln eigentlich nicht mehr rauskommen. Denn, ein sinnvoller Zweck fällt uns nicht wirklich ein. Einen Cocktail sollte man als Erwachsener eigentlich auch ohne Strohhalm schlürfen können und über die Eltern, die ihren „lieben Kleinen“ selbst im Kindergarten- oder Schulkindalter immer noch einen Strohhalm in die Brause tun, lassen wir uns an dieser Stelle lieber nicht aus. Einen vernünftigen Grund konnte uns nämlich noch keiner dieser Eltern nennen außer: „Er trinkt so gerne aus einem Strohhalm“. Nun – unsere Wegwerfgesellschaft tut vieles gerne, aber nicht alles ist sinnvoll und auf vieles kann leicht verzichtet werden…

Ein paar Dinge über den Strohhalm – wenn er denn wirklich aus Stroh wäre

Jeder Europäer benutzt durchschnittlich rund 71 Strohhalme pro Jahr. Eine ziemlich krasse Zahl, wenn man sich überlegt, dass viele Menschen überhaupt keine benutzen – oder? Studien kommen auf eine durchschnittliche Benutzung von rund fünf Minuten. Selbst wenn man in der Praxis in der Regel eher von ein paar Minuten mehr ausgehen darf, eine nicht wirklich lange Nutzungsdauer für ein Produkt, dass anschließend rund 200 Jahre benötigt, bis es sich endgültig wieder aufgelöst hat. Allerdings erst, nachdem es vorher häufig in vielen kleineren Stückchen zahlreiche Fischmägen durchquert hat. Denn: Die meisten Strohhalme landen leider im Meer und wenn man das Ganze ein wenig hochrechnet, dann haben wir in Europa alleine im Jahr 2016 über 52 Milliarden an Strohhalmen in die Umwelt geschickt. Nicht nur der Gedanke an den ein oder anderen Fischmagen sorgt hier für ein ziemliches Unwohlsein…

Gibt es Alternativen zum Plastikstrohhalm?/h2>
Ja! Die allerbeste Alternative: Den Cocktail, die Brause oder was auch immer am Besten aus dem Glas oder Becher trinken. Zugegebenermaßen, es gibt ein paar wenige Trinkgefäße bei denen das schwierig ist. Zum Beispiel bei der Kokosnuss am Strand, aber die wenigsten von uns genießen tagtäglich selbiges Erfrischungsgetränk aus eben diesem Behältnis und für solche Fälle gibt es ja mittlerweile kompostierbare Alternativen.

Superhalm - Die Alternative zum Strohhalm?

Superhalm – Die Alternative zum Strohhalm?

Superhalm – Der essbare Trinkhalm

Der Superhalm ist ein essbarer Trinkhalm, den wir bei unserem Bericht über den REWE-Markt in der Schönau am Königssee über das neue plastikfreie Sortiment entdeckt haben. Er besteht aus Apfelfasern und hält sich laut Herstellerangaben rund 60 Minuten im Getränk. Er schaut aus wie eine Vollkornmakkaroni und hat einen minimalen Apfelgeschmack, wenn man ihn anknabbert. Er besteht hauptsächlich aus Getreide und Apfeltrester, einem Abfallprodukt aus der Apfelsaftproduktion. Die Erfinder dieses Strohhalmes waren mit den Trinkhalmen auch bereits in der „Höhle des Löwen“ zu sehen, allerdings hieß der Halm damals noch „Eatapple“. Hergestellt werden die Halme über Wisefood in Deutschland. ist das Glas leer, darf der Strohhalm aufgeknabbert werden, allerdings verführt der Strohhalm an sich schon beim Trinken zum Knabbern und hat bei uns nicht immer das Ende des Getränks überlebt, da er vorher schon aufgefuttert war. Für alle diejenigen, die ihn nicht essen möchten, er ist kompostierbar und verrottet von selber im Müll.

Plastikfreie Alternativen zum klassischen Strohhalm

Mittlerweile gibt es einige Alternativen im Handel, zum Strohhalm aus Plastik, der ja trotz seines Namens gar nicht aus Stroh besteht. Wir haben Euch ein paar aufgelistet:

Strohhalme aus Papier

Optisch stehen diese den Plastistrohhalmen in nichts nach. Sie sind aus Papier und mit Lebensmittelfarbe bedruckt. Sie sind biologisch abbaubar und in der Regel aus recyceltem Papier gefertigt. Aber: Nach dem Gebrauch landen auch dieser wieder im Müll.

Strohhalme aus Bambus

Strohhalme aus Bambus sind vollständig biologisch abbaubar und werden in der Regel in Handarbeit von der lokalen Bevölkerung der Herkunftsländer gefertigt. Das wiederum bedeutet,  sie müssen für den Gebrauch in Europa erst einmal einen langen Transportweg antreten. Sie sind wiederverwendbar und können mit einer speziellen Bürste gereinigt werden, die in der Regel bei den Verpackungen beiliegen. Aber – da war ja noch die Geschichte mit der Nahrungsgrundlage für die Pandas. Und ob immer alle Bambusstrohhalme aus denjenigen Pflanzen sind, die nicht von den putzigen Pandabären gefuttert werden, können wir hier in Europa sicherlich nicht 100%ig bejahen.

Strohhalme aus Makkaroni

Die „einfachste“ Alternative zum klassischen Strohhalm – egal aus welchem Material. Einfach beim nächsten Einkauf eine Packung Makkaroni kaufen und bei Bedarf ins Glas tun. Allerdings halten diese nicht wirklich lange, denn unsere Nudeln sollen ja beim Kochen auch nicht ewig brauchen. Und je nachdem welches Getränk man im Glas hat, ist der Geschmackmix auch eher grenzwertig.

Strohhalme aus Edelstahl

Strohhalme aus Edelstahl sind mehrfach verwendbar und können ebenfalls mit einer speziellen Bürste gereinigt werden. Der „Geschmack“ des Metalls beim Trinken ist aber nicht jedermanns Sache.

Strohhalme aus Glas

Auch diese sind natürlich wiederverwendbar und noch dazu absolut geschmacksneutral. Ebenfalls praktisch: Man sieht sofort, wenn sie beim Reinigen mal nicht sauber werden und kann sich sicher sein, nicht den Cocktail- oder Saftrest vom Vorgänger im Glas zu haben. Je nachdem wie faserig das Getränk ist, finden wir die Optik allerdings mit der Zeit nicht mehr ganz so ansprechend zum Anschauen und man sollte – sowohl seitens des Trinkenden als auch des Servierenden immer Vorsicht bei dem Glasmaterial walten lassen, damit man nicht über einen Glassplitter „stolpert“.

Strohhalme aus NICHTS – nämlich gar keinen Strohhalm benutzen

Für uns immer noch die beste Alternative! Vom Müllproblem abgesehen, denn auch diese müssen verpackt werden und leider wird dann wie auch bei dem Superhalm häufig Plastik verwendet, müssen sowohl für die Herstellung, die Verpackung den Transport unserer Meinung nach unnötige Ressourcen und Energien aufgewendet werden.

Ihr kennt weitere Alternativen? Oder habt einen Input zu diesem Thema? Dann freuen wir uns auf eine Nachricht an redaktion@be-outdoor.de

Strohhalm Ja oder Nein – Weitere Links rund um den Trinkhalm

Smarticular – Nachhaltige Alternativen zum Strohhalm
Bambusfreunde – Fünf Alternativen zum Plastikstrohhalm
Bio-Strohhalme – Strohhalme aus Stroh
Waschbär – Alternativen zum Strohhalm
Utopia – Plastik-Alternativen aus Glas, Stroh und Edelstahl


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

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