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Licht im Lockdown – Überwintern mehr Zugvögel in Bayern?

Ab 8. Januar ist es wieder soweit – dann rufen der LBV und sein bundesweiter Partner NABU wieder alle Vogelfreunde dazu auf, bei der „Stunde der Wintervögel“ die gefiederten Gäste im Garten, am Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

„Gerade jetzt im Lockdown während der grauen Jahreszeit sorgt unsere Mitmachaktion für Lebensqualität und Farbe und bietet allen ein schönes Naturerlebnis direkt vor dem Fenster“, so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer.

Vogelzählung – so funktioniert´s

Gezählt wird dabei eine Stunde lang vom 08. bis 10. Januar und alles dreht sich um die bekannten und häufigen Vogelarten wie Meisen, Finken und Spatzen. „In der kalten Jahreszeit, in der man nicht wie im Frühling viel in den Garten kann, bietet das Zählen von Rotkehlchen, Blaumeise und Grünfink eine bunte Abwechslung zuhause und eine sinnvolle Beschäftigung“, sagt Schäffer. „Wir haben schon im ersten Lockdown ein wachsendes Interesse der Menschen an der Natur vor der eigenen Haustür feststellen können. Wir hoffen, dass sich diese Begeisterung für die heimische Vogelwelt nun auch wieder zeigt und wir so Wichtiges über unsere Vögel erfahren.“

Ergebnisse bis 18. Januar beim LBV melden

Die Teilnehmer können dem LBV ihre Beobachtungen vom Wochenende bis zum 18. Januar melden, am einfachsten online unter stunde-der-wintervoegel.de.
Bereits im Frühjahr 2020 zeigte sich bei der „Stunde der Gartenvögel“ eine überwältigende Rekordteilnahme: Über 25.500 Bayern zählten im Mai vergangenen Jahres Vögel im eigenen Garten und meldeten diese dem LBV

„Wir rechnen wegen des anhaltenden Lockdowns auch bei der ‚Stunde der Wintervögel‘ wieder mit höheren Teilnehmerzahlen. Spannend hierbei wird sein, ob durch eine größere Datenmenge sich andeutende Trends wie bei überwinternden Zugvögeln noch deutlicher zeigen als in den Vorjahren“, sagt Norbert Schäffer.

Mehr Vögel daheim geblieben?

Mit großem Interesse erwarten die LBV-Artenschützerinnen daher das Abschneiden einiger Vogelarten, die sich bei den bisher eher milden Wintertemperaturen den gefährlichen Flug in die Überwinterungsquartiere im Mittelmeerraum gespart haben. So wurden Star, Mönchsgrasmücke, Hausrotschwanz, Zilpzalp und Bachstelze diesen Winter in Bayern bisher öfter als im vergangenen Jahr gesichtet.

„Eine aussagekräftige Antwort, ob es diesen Winter mehr Daheimbleiber in Bayern gibt, kann nur durch die Mithilfe möglichst vieler Teilnehmer und Teilnehmerinnen gegeben werden“, sagt die LBV-Biologin Annika Lange.

Milder Winter – leere Futterhäuser?

Viele Vogelfreunde haben im bisherigen Winter auch den Eindruck, dass sie weniger Vögel an der Futterstelle haben als sonst. Gerade in so einem Fall ist es für die LBV-Artenschützerinnen umso wichtiger, dass Interessierte eine Stunde lang genauer hinschauen und zählen, wer überhaupt im Garten unterwegs ist.

Eine leere Futterstelle ist in der Regel jedoch kein Grund zur Besorgnis und kann verschiedene Gründe haben. „Viele Vögel in unseren Gärten sind eigentlich Waldvögel, wie zum Beispiel die Kohlmeise oder der Buchfink. In milden Wintern finden sie genug Nahrung in der Natur und besuchen seltener unsere Gärten und Futterhäuschen“, erklärt Lange.

So vermeiden sie auch die große Konkurrenz am Futterhaus und müssen sich keinen zusätzlichen Gefahren in unseren Gärten, wie lauernden Katzen, aussetzen.

Kostenloser Online-Kurs und Live-Zählung für Anfänger

Wer vor der Zählung sein Vogelartenwissen noch etwas verbessern möchte, dem bietet der LBV ab sofort auf seiner Webseite einen neuen kostenlosen Onlinekurs zu den zwölf häufigsten Wintervögeln an.

Jederzeit buchbar können Anfängerinnen so in nur 45 Minuten das Wichtigste über Vogelbeobachtung und Vogelbestimmung lernen. „Mit unserem neuen kostenlosen Onlinekurs kann jede und jeder vorab spielend die zwölf häufigsten heimischen Wintervögel kennenlernen und dann sein frisch erworbenes Wissen direkt ab Freitag anwenden und bei der Mitmachaktion mit uns teilen“, freut sich Schäffer.

Darüber hinaus lädt der LBV auch alle Interessierten zum Start der Mitmachaktion am Freitag um 9 Uhr zu einer Live-Online-Vogelzählung mit der LBV-Biologin Angelika Nelson auf seiner Webseite und dem eigenen YouTube-Kanal ein.

„Wir werden eine Stunde lang die Vögel zählen, die wir über die Webcam an der LBV-Futterstelle sehen, und dabei alle Fragen rund um die Aktion und unsere häufigen Wintervögel beantworten“, so LBV-Sprecher Markus Erlwein.

Stunde der Wintervögel – Darum geht´s

Bei der Mitmachaktion von LBV und NABU sammeln viele Menschen gemeinsam große Datenmengen. Aus diesen lassen sich Trends für die häufigen Vogelarten im Siedlungsraum ableiten, die etwas über die Bestandsentwicklung, die Anpassung an die kalte und futterarme Jahreszeit oder mögliche Auswirkungen des Klimawandels verraten.

Je größer die Anzahl der Teilnehmerinnen ist, desto wertvoller werden die Ergebnisse. Besondere Kenntnisse sind für die Wintervogelzählung nicht nötig, da es sich um die häufigen und ohnehin größtenteils bekannten Vögel handelt.

So reicht schon die pure Freude an der Natur zur Teilnahme an der „Stunde der Wintervögel“ aus. Im Januar 2020 beteiligten sich allein in Bayern über 27.000 Naturfreund*innen und meldeten über 685.500 Vögel.

Der am häufigsten gemeldete Wintervogel im Freistaat war 2020 der Haussperling gefolgt von der Kohlmeise. Auf die Plätze drei und vier flogen Feldsperling und Blaumeise.

So könnt Ihr mitmachen – so wird gezählt

Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist.

Die Beobachtungen können im Internet unter www.stunde-der-wintervoegel.de bis zum 18. Januar gemeldet
werden. Die ausgewerteten Ergebnisse werden hier ebenfalls dargestellt. Auch sind Meldungen per Post (Einsendeschluss ist der 18. Januar 2020) und Telefon am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Rufnummer 0800-1157-115 möglich.

Quelle: LBV


Auf Bayerns Straßen herrscht jetzt Hochbetrieb

Der Igelnachwuchs streift umher und ist auf der Suche nach Futter. Daher ist jetzt die perfekte Zeit, den beliebten Tieren im heimischen Garten zu helfen und ihnen ausreichend Unterschlupf und Nahrung zu bieten. LBV erklärt den richtigen Umgang mit Jungigeln.

„Mit igelfreundlichen Gärten unterstützt man die Tiere und sie müssen sich nicht auf die gefährliche Wanderung über Straßen begeben. Trotzdem sollten Autofahrer*innen gerade jetzt etwas vorsichtiger sein“, empfiehlt LBV-Igel-Expertin Annika Lange. Außerdem gibt sie hilfreiche Tipps zum Umgang mit Igelkindern und warnt vor übertriebener Sorgfalt für scheinbar hilflose Igel. Wenn Sie einen lebendigen oder toten Igel entdecken, melden Sie ihn gerne dem LBV unter www.igel-in-bayern.de.

(c)LBV-Bildarchiv Nils Dinter - Igel
(c)LBV-Bildarchiv Nils Dinter – Igel

Die meisten Igelkinder werden im August und September geboren

Da die meisten Igelkinder im August und September geboren werden und ihre ersten Ausflüge im Alter von knapp vier Wochen unternehmen, herrscht gerade Hochbetrieb in Gärten, Parks und Wäldern. Igel sind nachtaktiv und verirren sich oft auch auf Straßen, über die sie relativ unbedarft laufen.

Deshalb sollten Autofahrer*innen gerade ab der Abend- bis zur Morgendämmerung besonders aufmerksam und vorausschauend fahren. Rollt sich ein Igel dennoch vor das Auto, rät Annika Lange: „Vorsichtig bremsen, ohne die nachfolgenden Autos zu gefährden, nicht das Lenkrad verreißen und den Igel möglichst zwischen die Reifen nehmen. Denn die meisten Autos haben ausreichend Bodenfreiheit.“

Aktuell erreichen den LBV vermehrt Anrufe, was zu tun sei, wenn man scheinbar verlassene Igelbabies umherlaufen sieht. „Wenn ein Nest ohne Muttertier gefunden wird, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Igelmütter müssen auch auf Nahrungssuche gehen und verlassen das Nest schon mal für ein paar Stunden“, so Lange.

(c)LBV-Bildarchiv Christiane Geidel - Igel
(c)LBV-Bildarchiv Christiane Geidel – Igel

„Deshalb sollte man vorerst abwarten und aus der Ferne beobachten, ob die Jungen wirklich so verlassen sind, wie es auf den ersten Blick scheint.“ Oft werden Igelkinder von Igelfreund*innen eingesammelt oder das Nest wird zum Beispiel durch Gartenarbeiten gestört. „Im schlimmsten Fall verlässt die Mutter dann das gestörte Nest und kommt nicht wieder“ so die LBV-Igel-Expertin weiter.

Doch wie erkannt man Igel, die wirklich Hilfe benötigen? „Tatsächlich hilfsbedürftige Igelkinder haben geschlossene Augen und Ohren, sind oft nicht oder nur spärlich behaart, fiepen laut und befinden sich außerhalb des Nestes“, erklärt Annika Lange.

„Igel egal welchen Alters, die verletzt sind, apathisch wirken, viele Parasiten haben oder auch röcheln, husten, torkeln und sich nicht einrollen, sind ebenfalls hilfsbedürftig.“ Nur in solchen Situationen ist Eile geboten, denn die verwaisten Igelsäuglinge können dann ohne menschliche Hilfe nicht mehr überleben. Der Gang zum Tierarzt oder fachkundige Hilfe ist unumgänglich. Wer sich nicht sicher ist, was in so einer Situation genau zu tun ist, findet Rat unter www.lbv.de/igel-gefunden.

Dennoch können Naturfreund*innen den niedlichen und nützlichen Gartenbewohnern helfen, die gerne Schneckeneier oder Schnecken fressen. Indem sie eine Tränke und zeitweise eine Futterstelle aufstellen, unterstützen sie die Igel bei der Nahrungssuche.

Damit wird verhindert, dass untergewichtige Igel im Winter in menschliche Obhut genommen werden müssen. Meist kommen die Tiere abends regelmäßig zu den bekannten Futterstellen. Für den Futterteller eignet sich beispielsweise ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei. „Igel sind Fleischfresser.

Auf keinen Fall sollten Speisereste oder Obst gefüttert werden. Auch Milch vertragen sie nicht und können sogar daran sterben“, warnt die Igel-Expertin. Um Krankheiten zu vermeiden, müssen Futterreste täglich entfernt und das Wasser erneuert werden. Doch auch vor Regen sollte das Futter geschützt sein. Manche ungebetenen Gäste wie Katzen kann man außerdem mit einem Igelfutterhaus von der Futterstelle fernhalten.

Weitere Informationen zu Igelfindlingen sowie ein Bauplan für ein Futterhaus findet Ihr unter igel-in-bayern.de.

Egal war gestern:  Jetzt aktiv werden für eine nachhaltige Zukunft!

Auch dieses Jahr gilt beim LBV wieder „egal war gestern – Richtung Nachhaltigkeit an beruflichen Schulen“. Für das erfolgreiche LBV-Bildungsprojekt aus dem Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung sucht der LBV interessierte Schüler*innen beruflicher Schulen.

(c)LBV - egalwargestern
(c)LBV – egalwargestern

Bis 24. Juli beim LBV-Umweltbildungsprojekt an beruflichen Schulen bewerben und mitmachen

Diese sind im Schuljahr 2020/21 erneut dazu aufgerufen, eigenständig ein Projekt aus dem Bereich Nachhaltigkeit in ihrer Schule auf die Beine zu stellen und umzusetzen. Damit will der LBV aktiv die Entwicklung einer nachhaltigen Gegenwart und Zukunft fördern. Jetzt haben die Schüler*innen noch die Möglichkeit sich bis zum 24. Juli zu bewerben.

Viele Schüler*innen freuen sich mehr denn je auf sechs Wochen Sommerferien. Vor allem in diesem ungewöhnlichen Schuljahr ist die Vorfreude groß, weil Corona viele Schulen vor etliche Herausforderungen gestellt hat.

Im kommenden Schuljahr startet wieder das LBV-Schulprojekt „egal war gestern“ für Berufsschulen. Die Inhalte des nachhaltigen Projekts sind dabei vielfältig: Klimaschutz, Ressourcenschonung, Müllvermeidung oder eine gesunde und nachhaltige Ernährung. „Konkrete Pläne sind zum Zeitpunkt der Bewerbung noch nicht notwendig“, sagt Christiane Baumann, LBV-Bildungsreferentin und Projektleiterin. #

Die eigene Projektidee kann nach erfolgreicher Bewerbung gemeinsam mit dem LBV entwickelt werden. Das LBV-Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.

Bewerben können sich Schulgruppen aller bayerischen Berufsschulen, Berufsfachschulen, Fachakademien, Fachschulen und Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung.

Das Bewerbungsformular und weitere Informationen findet Ihr unter lbv.de/egalwargestern.

Quelle: LBV

Mit dem Frühlingsbeginn sind auch bereits die ersten Igel wieder aus ihren Winterquartieren hervorgekommen. Abhängig von Wetter und Standort des Winterquartiers beenden die Tiere zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder ihren Winterschlaf.

„Die ersten Meldungen von rund 270 in Bayern umherwandernden Igeln haben uns bereits erreicht“, berichtet LBV-Igelexpertin Angelika Lange. „Langsam sind die meisten Igel wieder richtig aktiv. Einige Tiere können aber noch schlafen, manchmal sogar bis in den Mai“. Igelweibchen schlafen dabei meistens länger als Igelmännchen. Deshalb sind ab sofort wieder alle bayrischen Naturfreunde dazu aufgerufen, jeden beobachteten Igel dem LBV zu melden.

(c)Christiane Geidel LBV-Bildarchiv

(c)Christiane Geidel LBV-Bildarchiv

Bürgerforscher-Projekt „Igel in Bayern“

Seit 2015 sammeln die Naturschützer mit dem erfolgreichen Bürgerforscher-Projekt „Igel in Bayern“ Daten, um mehr über den heimlichen Gartenbewohner herauszufinden. In den bisherigen fünf Projektjahren gingen knapp 90.000 Meldungen mit insgesamt mehr als 115.000 gemeldeten Igeln über die Webseite und die App ein.

„Obwohl der Igel flexibel, anpassungsfähig und ein wahrer Überlebenskünstler ist, steht er mittlerweile auf der Vorwarnliste der ‚Roten Liste bedrohter Säugetiere in Bayern‘. Seine Gesamtsituation ist bedenklich“, so das Fazit der LBV-Igelexpertin Annika Lange. Das sechste Projektjahr soll nun weitere wertvolle Daten liefern, um konkrete Schutzmaßnahmen für den Igel zu entwickeln. Mitmachen ist ganz einfach: jeden lebendigen oder toten Igel unter www.igel-in-bayern.de oder über die praktische Igel-App melden. Wer regelmäßig die gleiche Strecke fährt, kann sich mit einer E-Mail an igel@lbv.de als „Igel-Pendler“ registrieren.

(c)Igel auf Strasse - Ralph Sturm - LBV-Bildarchiv

(c)Igel auf Strasse – Ralph Sturm – LBV-Bildarchiv

Autofahrer bitte Vorsicht

Insektenfutter ist derzeit noch rar, sodass die Tiere auf ihrer Nahrungssuche zum Teil weite Strecken zurücklegen müssen. Oft muss der Igel dabei gefährliche Straßen überqueren und wird häufig von Autos überfahren. Der LBV bittet deshalb alle Autofahrer an die hungrigen Langschläfer zu denken und langsamer zu fahren, vor allem in der Dämmerung und nachts. „Igel flüchten nicht bei Gefahr, sondern rollen sich zu einem stacheligen Ball. Deshalb einen Igel auf der Straße nach Möglichkeit immer zwischen die Räder nehmen“, rät die LBV-Igelexpertin.

Und wer dem sympathischen Gartenbewohner im eigenen Garten helfen möchte, kann ihm eine Schale Wasser bereitstellen: „Das Erste, was Igel nach dem Winterschlaf haben, ist Durst“, erklärt die LBV-Artenschützerin. Solange die Igel in der Natur noch nicht genug Nahrung finden, können sie im Garten kurzfristig auch zugefüttert werden. Am besten eignet sich Katzenfutter, schädlich hingegen ist Milch. „Spätestens Ende April bis Anfang Mai kommen die Igel dann aber problemlos ohne Hilfe zurecht und brauchen auch kein zusätzliches Futterangebot mehr“, so Lange weiter.

Igel-Pendler gesucht

Igelfreunde, die regelmäßig eine feste Stecke pendeln, können als Igel-Pendler an einem ausführlicheren Projekt mitmachen. Voraussetzung hierfür sind eine regelmäßige Pendelstrecke von über zehn Kilometern mit dem Auto oder Fahrrad sowie die Anmeldung per E-Mail über igel@lbv.de. Mit individueller Pendler-Nummer und einem dazugehörigen Igel-Fahrtenbuch können dann tote Igel auf der angegebenen Strecke gemeldet werden.

Anhand dieser Methodik lassen sich von den LBV-Wissenschaftlern detaillierte Vergleiche darüber anstellen, welche Straßen besonders gefährlich für den Igel sind. Aus den Daten können dann unter anderem Aussagen über die Aktivitätszeiten der Igel und die Dichte der Population getroffen werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können in Zukunft dann lokale Schutzmaßnahmen durch den LBV ergriffen werden.

So belastend die Corona-Herausforderungen auch sind – viele Menschen haben in den letzten Wochen durch die Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur in ihrer unmittelbaren Nähe wieder neu schätzen gelernt. Gartenvögel wie Blau- oder Kohlmeise haben dabei in diesem Frühling sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren als in anderen Jahren.

Aber – über das Osterwochenende haben NABU und LBV innerhalb von nur sechs Tagen, rund 10.000 Meldungen mit etwa 20.000 toten oder kranken Meisen erhalten. Aus Bayern sind es alleine über 650 Meldungen. „Wie geht es der Blaumeise, einer unserer häufigsten und beliebtesten Vogelarten? Hat das auffällige Massensterben durch eine bislang unbekannte Krankheit Auswirkungen auf den Bestand in Bayern?“, so LBV-Biologin Annika Lange.

Jetzt Mitzählen – Über die Stunde der Gartenvögel

„Wir freuen uns, wenn sich das gestiegene Interesse an der Natur vor der Haustüre in einer besonders regen Beteiligung an der Vogelzählung niederschlägt“, so Annika Lange. Die LBV-Artenschützerin rät: „Wer mehr Natur in seinem Umfeld erleben und Gartenvögeln helfen möchte, sollte seinen Hof oder Garten zum Mini-Naturschutzgebiet aufrüsten.“

Im vergangenen Jahr hatten über 11.400 bayerische Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel mitgemacht und aus mehr als 8.200 Gärten insgesamt über 265.000 Vögel gemeldet. Eine Rekordbeteiligung, die zeigt, wie sehr das Thema Artenschutz und die heimische Artenvielfalt die Menschen bewegt, gerade seit unserem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Gemeinsam mit der Schwesteraktion, der „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion.

Und so funktioniert die Teilnahme: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, vom Balkon oder Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 09. und 10. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder einfach im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de gemeldet werden.

Weitere interessante Artikel aus unserer Redaktion

Wenn mit Frühlingsanfang die Tage länger und die Sonnenstrahlen kräftiger werden, kommt auch wieder Leben in die Vogelwelt. Überall piepsen, zwitschern und pfeifen nun die Vögel wieder um die Wette. Das muntere Schwätzen der Haussperlinge begleitet uns das ganze Jahr über und stellt damit eine Ausnahme in der Vogelwelt dar. Für viele ist der Spatz ein „Allerweltsvogel“ und seine Gegenwart wird, vielleicht auch wegen seiner ganzjährigen Anwesenheit, als Selbstverständlichkeit hingenommen.

Doch das fröhliche Tschilpen der Spatzen, das einst an jeder Ecke zu hören war, ist in den letzten Jahren mehr und mehr verstummt. Denn es gibt immer weniger Platz für den Spatz. „Den Haussperlingen fehlt es vor allem an geeigneten Nistplätzen an Gebäuden und an Hecken oder Wandbegrünungen als Unterschlupf“, sagt LBV-Gebäudebrüterexpertin Corinna Lieberth. Zum Weltspatzentag am 20. März will der LBV deshalb besonders darauf aufmerksam machen, wie jeder etwas für die Rettung der Spatzen tun kann.

(c)Oliver Wittig (LBV) - Haussperling

(c)Oliver Wittig (LBV) – Haussperling

Immer weniger Platz für den Spatz

Das Verstummen der Haussperlinge hat verschiedene Ursachen, wie Corinna Lieberth weiß: „Der Verlust von Brutplätzen durch Sanierungen oder Neubauten, die den Spatzen keinen Unterschlupf mehr bieten, wirkt sich negativ auf die Populationen aus. Dazu gehört auch das Verschwinden von Hecken und dichten Wandbegrünungen, die den geselligen Vögeln als Versteck dienen.“ Zusätzlich ist auch die Nahrungsverfügbarkeit wichtig.

Erwachsene Spatzen ernähren sich hauptsächlich von Pflanzensamen, Körnern und Getreide, doch für die Jungenaufzucht sind Insekten unverzichtbar. Insekten entwickeln sich vor allem auf Grünflächen, auf denen man der Natur ihren Lauf lässt und Wildpflanzen ungehindert wachsen können – und die sind zunehmend Mangelware.

Hilfe für den Spatz

Wer dem Spatz etwas Gutes tun möchte, kann neben dem Anbringen von Nistkästen am Haus auch viel im eigenen Garten bewirken. Corinna Lieberth empfiehlt, eine dichte Hecke oder eine blütenreiche Wiese mit einheimischen Wildpflanzen anzulegen. Auch über eine Vogeltränke und einen Staubbadeplatz freuen sich die geselligen Vögel. „Und schon ist eine kleine Spatzen-Oase entstanden und damit die Voraussetzung für ein ganzjähriges Spatzenkonzert geschaffen. Und natürlich nutzen auch viele andere Vogelarten solche Lebensräume und erfreuen uns mit ihrem Gesang – zumindest jetzt im Frühjahr.“

Für Spatzenfreund*innen und solche, die es werden wollen, hält der LBV eine kostenlose Broschüre bereit, die erklärt, wie man Haus und Garten spatzengerecht gestalten kann. Die Broschüre kann man anfordern unter spatz@lbv.de oder 089 20027084.

Vielfältiges Tschilpen

So monoton manch einem das Tschilpen der Spatzen erscheinen mag: „Für jeden Gemütszustand haben Spatzen unterschiedliche Tonfolgen, so wie auch wir je nach Situation eine andere Tonlage anschlagen“, sagt Corinna Lieberth. Obwohl der Spatzengesang das ganze Jahr über zu hören ist, tschilpen auch sie jetzt im Frühjahr am ausdauerndsten und intensivsten.

Denn jetzt geht es um so wichtige Spatzenthemen wie das Demonstrieren eines Nistplatzes und das Finden einer Partnerin. Dazu kommt der Austausch mit der Gemeinschaft beim gemeinsamen „Singen“ an den Ruheplätzen und später die Kommunikation mit den Jungtieren. Aber auch die Warnung vor Fressfeinden, oder der Ausdruck von Verärgerung und Angst gehört ins Gesangsrepertoire der Spatzen.

Warum gibt es den Weltspatzentag?

Seit 2010 macht der von der indischen Naturschutzorganisation „Nature Forever Society“ ins Leben gerufene Weltspatzentag jährlich am 20. März auf den Rückgang der Spatzen aufmerksam. Und diese Aufmerksamkeit ist mehr als berechtigt – seit 2016 steht der Haussperling in Bayern auf der Vorwarnliste der Roten Liste.

Das LBV-Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“

Seit 2016 setzt sich der LBV mit dem vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projekt „Der Spatz als Botschafter der Stadtnatur“ für den Schutz der Haussperlinge und anderer Gebäudebrüter wie Mauersegler, Rauchschwalben, Mehlschwalben, Turmfalken und Dohlen ein. Neben kostenloser Beratung zur Aufwertung städtischer Lebensräume für Wildvögel bietet der LBV auch eine Wanderausstellung zu Gebäudebrütern an.

Quelle: LBV

Bereits zum 10. Mal können sich Krippen, Kindergärten und Horte aus ganz Bayern um die Auszeichnung „Ökokids“ bewerben. 2019 nahmen insgesamt 156 Einrichtungen die begehrte Urkunde aus den Händen des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, entgegen. Dabei ist der Themenvielfalt keine Grenze gesetzt: „Plastikfrei, sei mit dabei“, „Wisst ihr was die Bienen träumen?“ oder „Der König des Bodens“ sind nur einige Projektbeispiele aus dem vergangenen Jahr und zeigen, wie vielfältig Bildung für nachhaltige Entwicklung im Vorschulbereich sein kann.

(c)LBV_Ökokids

(c)LBV_Ökokids

Zur Vorbereitung bietet der LBV im Frühjahr 2020 kostenlose ÖkoKids-Fortbildungen für die pädagogischen Fachkräfte über Bayern verteilt zum Thema Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Bis Ende Juni müssen die Einrichtungen ihre Projekte durchführen und die Dokumentation beim LBV einreichen. Eine Jury entscheidet über die Auszeichnung, die verbunden mit einem Fachtag im Herbst stattfindet.

Krippen, Kindergärten, und Horte aus ganz Bayern können sich für die Auszeichnung bewerben

Noch knapp vier Wochen haben die bayerischen Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit, sich beim LBV für die Auszeichnung „ÖkoKids – KindertagesEINRICHTUNG NACHHALTIGKEIT“ anzumelden. Der Titel wird Krippen, Kindergärten und Horte aus dem Freistaat verliehen, die sich mit den wichtigen Themen Umwelt und Nachhaltigkeit auseinandersetzen und dadurch die notwendigen Kompetenzen und Werte bei den Kindern fördern. Die Teilnehmer führen ein Projekt zum Thema Umwelt und Bildung für nachhaltige Entwicklung durch, dokumentieren dies und legen es einer Jury vor.

„Interessierte Kindertageseinrichtungen haben jetzt noch die Chance, sich bis zum 07. Februar für das laufende Kindergartenjahr anzumelden und teilzunehmen“, sagt Carmen Günnewig, LBV-Projektleiterin ÖkoKids. Online-Anmeldung unter lbv.de/oekokids…

Quelle: LBV

Nach Schätzungen bleiben 99 Prozent der Fälle von Naturschutzkriminalität ungeklärt und für die Täter folgenlos. Um das zu ändern, haben Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) und LBV (Landesbund für Vogelschutz) das gemeinsame Projekt „Tatort Natur“ gestartet. Dabei dient die neue interaktive Webseite www.tatort-natur.de als Melde- und Informationsplattform für die Bevölkerung und betroffene Behörden. „Durch die Meldung eines Verdachtsfalls über unsere neue Webseite kann jeder aktiv mithelfen, selbst etwas gegen Naturschutzkriminalität zu tun“, so LBV-Projektleiter Dr. Andreas von Lindeiner. Beflügelt durch die Tatsache, dass dieses Jahr zum ersten Mal in Bayern ein Täter wegen Naturschutzkriminalität überführt und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, soll das einzigartige Kooperationsprojekt nun den Druck in der Öffentlichkeit aufrechterhalten und eine höhere Abschreckung erzielen, um die Naturschutzkriminalität im Freistaat zu stoppen.

Wilderei gibt es auch in Bayern

Bei dem Begriff „Wilderei“ denken viele zuerst an die illegale Jagd auf Nashörner, Elefanten oder Löwen in weit entfernten afrikanischen Ländern. „Den wenigsten ist bewusst, dass auch in Bayern besonders geschützte Tierarten, wie Luchs, Rotmilan und Fischotter, Opfer von illegalen Tötungen durch Gift, Fallen oder Beschuss werden. Die Aufklärungsquote solcher Straftaten ist bisher gering, da bei Verdachtsfällen meist unstrukturiert vorgegangen wird und die Dokumentation mangelhaft ist“, sagt GLUS-Projektleiterin Franziska Baur. „Naturschutzkriminalität ist nichts weit entferntes, sondern geschieht vor unserer Haustüre. Mit dem gemeinsamen Projekt ‚Tatort Natur‘ wollen wir aufklären, Wilderei im Bewusstsein der Bevölkerung als Straftat verankern und Naturfreunden die Möglichkeit geben, Verdachtsfälle zu melden“, so von Lindeiner.

Fachliche Unterstützung – Tierportraits – Hintergrundinfos

Durch das neue Projekt werden alle Verdachtsfälle von Naturschutzkriminalität in Bayern in einer speziellen Datenbank dokumentiert, auf einer Karte visualisiert und soweit möglich strafrechtlich verfolgt. Alle Fälle werden in einem jährlichen Bericht gesammelt, der kostenlos über die Webseite angefordert werden kann. Darüber hinaus bietet die Webseite fachliche Unterstützung, hilfreiche Tierportraits, Checklisten und jede Menge Hintergrundinfos für Interessierte und Polizeibeamte. Auf einer Karte sind die Hotspots illegaler Tötungen gekennzeichnet. Im Rahmen des Projekts werden außerdem Vorträge und Fortbildungen für Behördenmitarbeiter, Naturschützer, Jäger und Interessierte angeboten.

www.tatort-natur.de

In den vergangenen Monaten wurden in Bayern erneut mehrere Fälle von Naturschutzkriminalität bekannt. „Wer draußen in der Natur unterwegs ist und auf verdächtige tote Tiere stößt, den rufen wir dazu auf: Nichts anfassen, alles genau dokumentieren, umgehend die Polizei rufen und den Fall auf www.tatort-natur.de melden“, erklärt Baur. „Ein zentrales Anliegen des Projektes ist auch der Schutz der Öffentlichkeit, denn vielfach wurden die gewilderten Tiere mit hochwirksamen Insektiziden vergiftet, die auch für Menschen gefährlich werden können“, ergänzt von Lindeiner.

Hintergrund – Darum geht es

Bereits seit mehreren Jahren kämpfen LBV und GLUS gegen Naturschutzkriminalität in Bayern und über Bayerns Grenzen hinweg. Diese intensive Öffentlichkeitsarbeit der beiden Verbände zeigt Wirkung. Die strafrechtliche Verfolgung naturschutzkrimineller Aktivitäten wurde in den letzten Jahren von den bayerischen Behörden neu strukturiert und die illegale Tötung geschützter Wildtiere ist zu einem absoluten Tabu geworden. Verdachtsfälle werden zunehmend mit derselben Aufmerksamkeit und Sorgfalt behandelt, wie ein klassischer Mordfall. Dazu gehört nicht nur eine professionelle und akribische Tatortsicherung, sondern auch anschließende forensische und ballistische Untersuchungen, für welche das Landeskriminalamt miteinbezogen wird.

Fachtagung zur Naturschutzkriminalität

Am 22./23. April 2020 wird eine Fachtagung mitten im Naturschutzkriminalitäts-Hotspotgebiet Cham stattfinden. Weitere Infos findet Ihr unter lbv.de

Quelle: LBV

Mittlerweile ist weithin bekannt, dass das Mulchen der Straßenränder der Artenvielfalt schadet. Auch das Volksbegehren Artenvielfalt hat diese Problematik immer wieder thematisiert und es scheint, dass in einigen Gemeinden der Mulchmäher in diesem Jahr etwas seltener zum Einsatz gekommen ist und teilweise sogar blühende Inseln für die Insekten gezielt stehengelassen wurden.

Mulchen zerstört lebenswichtige Überwinterungsorte für Insekten

„Wir freuen uns, dass in manchen Kommunen langsam ein Umdenken stattfindet und weniger gemulcht wird“, so der LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer. „Doch uns fällt derzeit auf, dass jetzt im Herbst vielerorts doch wieder der unbegründete Ordnungssinn auf kommunalen Grünflächen wieder zuschlägt“. Der LBV fordert daher die bayerischen Kommunen auf, jetzt nicht alle Grünflächen kurz zu schneiden. „Entlang von Straßen und Flurwegen sollen so genannte Altgrasstreifen über das Winterhalbjahr stehen bleiben, damit Insekten wie der Schwalbenschwanz hier überwintern können“, erklärt der Biologe.

Straßenränder, Feld- und Waldwege sowie Ackerraine können wichtige Strukturen zur Biotopvernetzung in der Landschaft darstellen. Um diese Funktion übernehmen zu können, dürfen sie jedoch weder mit Pestiziden gespritzt noch gemäht werden. „Wo im Sommer durch mehrmaliges Mulchen das Blüten- und Nahrungsangebot für viele Insekten fehlt, ist im Herbst und Winter auch der Lebensraum zur Überwinterung Mangelware. „Schmetterlinge wie der Schwalbenschwanz und der Aurorafalter überwintern als Puppe an Pflanzenstengeln. Deshalb ist es gerade jetzt im Herbst wichtig ist, dass auch ungestörte Brachflächen erhalten bleiben“, erklärt Norbert Schäffer.

Detaillierte Mähkonzepte für mehr Artenvielfalt

Der LBV schlägt deshalb vor, detaillierte Mähkonzepte in den Kommunen zu entwickeln und umzusetzen, um so dem Verlust der Artenvielfalt zu begegnen. Der LBV hat Verständnis dafür, dass bestimmte Bereiche an Straßen und Wegrändern aus Gründen der Verkehrssicherung intensiv gepflegt werden müssen. „Es gilt daher, die Abschnitte an den Straßen zu identifizieren, die extensiv gepflegt werden können. So könnten zum Beispiel viele Böschungen nur einmal pro Jahr gemäht werden, was ausreicht, um den Gehölzaufwuchs zu verhindern“, so Schäffer. Auch durch wechselseitiges Mähen der Straßenseiten kann laut LBV sichergestellt werden, dass nicht schlagartig die kompletten Blütenpflanzen und damit das Nahrungsangebot für viele Insekten wegfällt.

Der LBV fordert die Kommunen auf, ihre Mähkonzepte zu überarbeiten. „Wir sehen Bürgermeister und Gemeinderäte in der Pflicht, die Bauhöfe entsprechend zu informieren“, sagt der LBV-Vorsitzende. „Jede Gemeinde sollte abgestufte Pflegekonzepte für ihre Flächen erstellen. Diese sollten auf der turnusmäßigen Mahd aufbauen. Das bedeutet, dass Randstreifen oder Flächen abwechselnd gemäht werden, so dass immer etwas für Insekten und Vögel stehenbleibt – auch im Winter.“

Quelle: LBV

Im Frühling haben (Hobby-) Gärtner viel Arbeit im Garten? Auch der Herbst ist nicht weniger arbeitsintensiv je größer und bunter der Garten. Wer der Natur und Tierwelt etwas Gutes tun möchte, schafft mit „wenig Aufräumen“ einen wahren Mehrwert für die Tierwelt. Denn unter dem Motto „winterfit machen“ zerstören viele Hobbygärtner oft unbewusst die Unterschlüpfe vieler Gartenbewohner. In vielen Stängeln von Stauden und Sträuchern, wie Brombeere, Sonnenblume und Schilf, nisten sich im Herbst die Insekten zum Überwintern ein „Gerade die Blattlausjäger Marienkäfer und Florfliege brauchen Staudenstängel als Winterquartiere. Auch vertrocknete Blütenstände und Laub am Boden sind im naturnahen Garten sehr hilfreich“, erklärt LBV-Gartenexpertin Christiane Geidel. „Die Samenstände verblühter Stauden bieten im Winter unter anderem Nahrung für viele Gartenvögel.“

cBildarchiv-LBV-Bock-Wolfgang-Stieglitz

cBildarchiv-LBV-Bock-Wolfgang-Stieglitz

LBV-Tipp #1: Laub liegen lassen

Das farbenfroh herabregnende Laub gehört in den Garten und nicht in Abfallsäcke. Verteilt im Hochbeet oder als Frostschutz unter der Hecke nutzt es vielen Gartenbewohnern. „Wer einmal Amsel und Kohlmeise beobachtet, wie sie emsig die Blätter herumdrehen und fleißig Schnecken und Asseln auflesen, hat gute Argumente gegen ordnungsliebende Nachbarn“, sagt Geidel, „Und gerade Igel brauchen bald als Winterquartier einen großen Laubhaufen, der mit Ästen gegen den Wind gesichert wird.“ Ein naturnaher Garten mit vielen Strukturen nützt nichts, wenn er zum Winter komplett abgeräumt wird.

cBildarchiv-LBV-Oliver-Wittig-Wilde_Gartenecke

cBildarchiv-LBV-Oliver-Wittig-Wilde_Gartenecke

LBV-Tipp #2: neue Gehölze pflanzen

Auch neue Gehölze können jetzt im Herbst gepflanzt werden. Besonders empfehlenswert für den Naturgarten sind frühblühende Gehölze wie Weide und Kornelkirsche. Sie bieten Insekten im Frühjahr eine erste Nahrungsquelle. Ein weiterer LBV-Tipp: Wer eine sogenannte Gründüngung auf abgeerntete Beete sät, tut dem Boden etwas Gutes. „Gründüngerpflanzen wie zum Beispiel Buchweizen oder Winterwicke, schützen den Boden vor Wind, Regen und Frost, lockern mit ihren Wurzeln den Boden und bieten Kleinstlebewesen im Boden Nahrung. So verbessert sich die Bodenqualität, ohne viel tun zu müssen“, erklärt die LBV-Artenschützerin. Manche dieser Pflanzen sammeln sogar Stickstoff aus der Luft, wie beispielsweise die Winterwicke. „Auch Feldsalat gehört zu den winterharten Gründüngungspflanzen – und schmeckt extrem lecker“.

LBV-Tipp #3: Gartenabfälle recyceln

Wer Material von Ast- und Heckenschnitten oder andere Gartenabfälle hat, sollte diese nicht häckseln oder auf dem Wertstoffhof entsorgen. Besser ist es, damit zum Beispiel ein neues Hochbeet zu bauen oder sie zu einem Totholzhaufen aufzuschichten. In ihm fühlen sich Vögel und Kleinsäuger wohl. „Bei aller herbstlichen Gartenarbeit sollte die Entspannung aber nicht zu kurz kommen – wer naturnah gärtnert, darf ruhig mal Harke, Säge und Spaten liegen lassen und die Spätsommersonne genießen“, so Geidel.

Weitere Infos findet Ihr unter lbv.de

Quelle: LBV

Der Bayerische Jagdverband (BJV), der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der WWF Deutschland fordern von der bayerischen Landesregierung einen „Aktionsplan Wilderei“. Gemeinsam veröffentlichten die Verbände am Mittwoch eine „Regensburger Erklärung gegen Wilderei und Artenschutzkriminalität“. Sie fordern darin eine Anti-Wilderei-Offensive der bayerischen Behörden und eine zentrale Dokumentation und Veröffentlichung aller Artenschutzdelikte sowie ihrer Hintergründe und deren Strafverfolgung in Bayern. So heißt es in dem Papier: „Die illegale Tötung streng geschützter Wildtiere ist kein Kavaliersdelikt. Diese Straftaten müssen konsequent verfolgt werden. Ein eindeutiges Signal durch das Innen- und Justizministerium ist dringend erforderlich, damit Wilderei immer als gravierendes Problem mit entsprechendem Handlungsdruck wahrgenommen wird.“

Für mehr Artenschutzkriminalität

Für eine konsequente Strafverfolgung müssten die bayerischen Behörden Haushaltsbudgets, Mitarbeiterkapazitäten und klare Strukturen schaffen. Dazu gehört auch eine Datei zu Jagdwilderei beim Landeskriminalamt anzulegen. Essentiell sei zudem, durch Kriminologen und Forensiker Standardverfahren zur Datenaufnahme vor Ort zu entwickeln und konsequent anzuwenden. Außerdem solle Artenschutzkriminalität einen größeren Anteil bei Aus- und Weiterbildung von Polizei- und Justizbeamten einnehmen.

„Die gesellschaftliche Einschätzung von Wilderei-Delikten hat sich unter den Vorzeichen des weltweiten Artensterbens gewandelt. Darum ist es umso wichtiger, dass Ermittlungen endlich auch zu Prozessen und gegebenenfalls auch zu Verurteilungen von Tätern führen. Unser Anliegen ist es, Polizei, Staatsanwälte und Richter auf diesem Weg zu ermutigen und zu unterstützen“, so Eric Imm, Referent für Naturschutz beim Bayerischen Jagdverband:

Doch nicht nur Behörden, auch die Bevölkerung solle eingebunden werden. Ein „gesellschaftliches Klima des Schweigens“, das Wilderei und Artenschutzkriminalität als gegeben akzeptiere, dürfe es nicht geben. Stattdessen brauche es einen offenen, konstruktiven Dialog. Als einen ersten Schritt in diese Richtung betrachten die zeichnenden Verbände aus Umweltschutz und Jägerschaft auch die „Regensburger Erklärung“, auf die man sich verständigt habe.

Nur einen Tag vor Prozessauftakt gegen einen vermeintlichen Luchs-Wilderer vor dem Amtsgericht Cham wolle man beim Thema Wilderei mit dem gemeinsamen Papier einen neuen Impuls in Bayern setzen, betonen BJV, LBV und WWF in einer gemeinsamen Presseerklärung.

„Das Vorgehen beim Auffinden von getöteten Individuen streng geschützter Wildtierarten muss standardisiert werden. Behördliche Handlungsvorgaben müssen konsequent umgesetzt werden, damit Fälle von Naturschutzkriminalität aufgeklärt werden können. Hierzu ist die Unterstützung aus der Bevölkerung durch Hinweise auf solche Straftaten ganz entscheidend“, so Dr. Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter beim LBV. Und Dr. Diana Pretzell, Leiterin Biodiversitätspolitiken beim WWF Deutschland betont: „Wilderei ist nicht nur ein Problem für Länder mit exotischen Tieren. Auch vor unserer Haustür wird gewildert. Wolf, Luchs, Fischotter, Biber und Greifvögel leben gefährlich in Deutschland, denn Wilderei gehört zu den häufigsten nicht natürlichen Todesursachen. Die Aufklärungsrate von Wilderei-Fällen ist zu gering, die Datenlage schlecht. Wilderei in Deutschland muss im politischen und gesellschaftlichen Diskurs als ernstzunehmendes, kriminelles Problem erkannt und angegangen werden. Hier kann Bayern mit seinen zahlreichen Naturräumen und vielfältigen Ökosystemen wichtiger Signal- und Taktgeber werden.“

Weitere Informationen findet Ihr unter wwf.de, jagd-bayern.de sowie lbv.de

Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit: Handflügler, so ihre Übersetzung aus dem Lateinischen, besser bekannt als Fledermäuse. Rund um das Augustwochenende am 25. und 26.08. lädt der LBV bereits zum 23. Mal im Rahmen der Europäischen Batnight dazu ein, die Welt der nächtlichen Himmelsstürmer mit allen Sinnen kennenzulernen und dabei mehr über die Tiere zu erfahren. Bei den insgesamt 28 verschiedenen bayernweiten Veranstaltungen ist garantiert für jeden etwas dabei: Exkursionen mit dem Bat-Detektor, Fledermausinfostände oder Feste mit Spiel und Spaß für Groß und Klein.

Wandern mit dem Bat-Detektor

Wer Fledermäuse in der Dämmerung entdecken will, muss sehr aufmerksam sein. Die schwarzen Silhouetten der wendigen Flugkünstler am dunkler werdenden Nachthimmel, sind nicht immer leicht zu erkennen. „Auf geführten Fledermauswanderungen werden mit dem Bat-Detektor, also einem Ultraschall-Detektor, die ultrahochfrequenten Rufe der Fledermäuse hörbar gemacht“, erklärt LBV-Biologin Anne Schneider. So können die Tiere einfacher aufgespürt und beobachtet werden.

23. Internationale Fledermausnacht

Im Rahmen der 23. Internationalen Fledermausnacht werden in mittlerweile über 35 Ländern Veranstaltungen zu Fledermäusen angeboten. Bayernweit ermöglicht der LBV bis in den September hinein spannende Einblicke in das Leben der fliegenden Kobolde. Dabei können große und kleine Naturfreunde die Welt der Flattertiere für sich entdecken und diese mit ein bisschen Glück sogar bei ihrer Jagd nach Insekten beobachten. Neben Vorträgen sorgen Fledermausspiele, Bastel- und Schminkaktionen dafür, dass die Veranstaltungen zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden.

24 gefährdete Fledermausarten

In Bayern gibt es insgesamt 24 Fledermausarten, von denen alle als gefährdet gelten. Das Große Mausohr ist dabei die häufigste und größte bayerische Fledermausart, während die Mopsfledermaus zu den vom Aussterben bedrohten Arten gehört. Mit der Batnight macht der LBV auf die Bedrohung der außergewöhnlichen Tiere aufmerksam. „Hauptursache für die Gefährdung der heimischen Fledermausarten ist der Verlust von geeigneten Lebensräumen. Sie brauchen alte Baumbestände, die den Tieren mit Höhlen und Ritzen vielfältigen Unterschlupf gewähren“, sagt Schneider. Zum Schutz der Tiere kann aber nahezu jeder beitragen: „Fledermauskästen als künstliche Quartiere, auf Pestizide verzichten oder ein fledermausfreundlicher Garten und Balkon mit heimischen Stauden, die nachtaktive Insektenarten anlocken, helfen unseren Fledermäusen“, so Schneider.

Alle bayernweiten Fledermausveranstaltungen findet Ihr unter www.lbv.de/batnight.

Jetzt zur Brutzeit unserer heimischen Gartenvögel steigt die Gefahr für die fleißigen Vogeleltern, an einer Glasscheibe zu Tode zu kommen. In Bayern gibt es unzählige Glasscheiben an denen täglich tausende Vögel verunglücken. Fensterscheiben, verglaste Fassaden oder andere Glasflächen sind Gefahrenstellen. Doch bereits mit einfachen Mittel können diese entschärft werden.

Neben bereits erprobten sichtbaren Markierungen, wie zum Beispiel Streifenmuster oder Fliegengitter, gibt es auch transparente UV-Markierungen. Diese können eine Alternative sein, wenn freie Sicht notwendig ist. „Da es zur Wirkungsweise der UV-Markierungen noch viele offene Fragen gibt, will der LBV diese mit Hilfe einer Feldstudie klären“, sagt LBV-Projektleiterin Anne Schneider. Hierfür suchen die Naturschützer bayernweit noch freiwillige Projektteilnehmer.

Glasflächen – Tödliche Gefahr für Vögel

Vögel können Glas nicht als Hindernis erkennen. Da sie sich in der Umwelt vor allem über ihre Augen orientieren, ist das Sehvermögen von Vögeln hochentwickelt. Aber: „Glas ist für Vögel nicht sichtbar: sie sehen hindurch oder ihnen wird durch die Spiegelung der Umgebung ein Lebensraum oder freier Flugraum vorgetäuscht“, erklärt Schneider. Besonders gefährlich sind Glasscheiben in der Nähe von Gärten, Hecken, am Rande von Siedlungen oder in der freien Landschaft. Hier sind naturgemäß besonders viele Vögel unterwegs. Häuser mit großen Glasfronten oder verglasten Eckbereichen sind bei uns Menschen zwar beliebt, stellen aber zusammen mit freistehenden Windschutzgläsern, Wintergärten oder Wartehäuschen ein großes Risiko für Vögel dar.

Über den Irrglauben der schützenden Vogelsilhouetten

„Die häufig verwendeten schwarzen Greifvogelsilhouetten oder auch andere kleinflächige Markierungen haben keine Wirkung. Vögel sehen hier nur ein kleines, punktuelles Hindernis, dem sie ausweichen und als Folge oft unmittelbar daneben gegen die Scheibe prallen“, sagt Schneider. Gerade die kleinen Singvögel sind es gewohnt, im dichten Geäst herumzufliegen. Öffnungen, die größer als eine Handfläche sind, werden daher als Durchschlupf-Möglichkeit angesehen.

Wer immer wieder Probleme mit Vogelanflügen an Scheiben hat, für den gibt es hilfreiche Methoden, Glasflächen für Vögel sichtbar zu machen. Allerdings bedarf es dafür ein flächendeckendes Muster. Wichtig sind dabei die richtige Streifenstärke, Abstände, Bedeckungsgrad, Farben und Kontraste. Dann können die Markierungen auch als ganz individuelle und dekorative Muster gestaltet werden. „Gut bewährt haben sich Fliegengitter, die vor dem Fenster aufgespannt werden“, sagt die LBV-Artenschützerin. Eine optisch etwas dezentere Möglichkeit, vor allem für größere Fensterfronten, sind Nylonschnüre oder –netze. Wichtig ist in jedem Fall, dass die gesamte Glasfläche als Hindernis markiert wird. Der LBV berät hierzu gerne.

Bayernweite Projektteilnehmer gesucht

Für wen sichtbare Markierungen keinesfalls in Frage kommen, der kann transparente Markierungen anbringen, die das UV-Licht reflektieren. Da es noch einige offene Fragen zur Wirksamkeit dieser Markierungen gibt, führt der LBV derzeit eine systematische Feldstudie durch. So möchten die Artenschützer mit einem großflächigen Praxistest erfahren, unter welchen Bedingungen UV-Markierungen einen höchstmöglichen Schutz bieten.

Um eine große Anzahl an Testflächen zu erhalten, sucht der LBV deshalb derzeit noch freiwillige Projektteilnehmer. Wer also an Fenstern oder anderen Glasflächen seines Hauses immer wieder Vogelschlagfälle beobachtet und etwas dagegen unternehmen möchte, kann ganz einfach am Projekt teilnehmen. Nach einer detaillierten Abstimmung werden die Markierungen angebracht. Anschließend werden über ein Jahr die Vogelschlagfälle dokumentiert. Interessierte wenden sich bitte an die LBV-Projektleiterin Anne Schneider: anne.schneider@lbv.de, Tel 09174-4775-7438.

Quelle: LBV

506 Wildbienenarten leben in Bayern, mehr als jede dritte ist laut Roter Liste gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Zum zweiten Mal setzen die Vereinten Nationen mit dem Weltbienentag am 20. Mai ein internationales Zeichen gegen die schwindenden Insektenbestände. „Unsere Insekten werden schleichend ihrer Lebensgrundlagen beraubt. Sie verschwinden in dramatischem Tempo – und das in Bayern und auch rund um den Globus. Wenn es so weiter geht, rast die Weltgemeinschaft auf ein ökologisches Desaster zu“, sagt LBV-Landwirtschaftsreferent Matthias Luy.

Der Weltbienentag wird übrigens seit dem Jahr 2018 am 20. Mai gefeiert. An diesem Datum wurde im Jahr 1734 Anton Janša der Pionier der modernen Imkerei geboren.

Ein erster Schritt für Bayern war das erfolgreiche „Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen!“, das neue Impulse für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft setzt. Aber jeder kann etwas für die Vielfalt und Insektenwelt zu hause tun und zum Beispiel Wildbienen-Hotelier werden.

Outdoor-Kids - Bauanleitung Insektenhotel

Outdoor-Kids – Bauanleitung Insektenhotel

Jeder Naturfreund kann eine Vielzahl an Insekten mit Nistmöglichkeiten unterstützen. Denn die Insekten finden in der freien Natur immer seltener geeignete Orte für ihre Eier. „Wildbienenhotels sind gut geeignet, um die Lebensweise der wilden Schwestern der Honigbiene kennenzulernen und sie gefahrlos zu beobachten, denn Wildbienen stechen nicht“, sagt Martina Gehret, LBV-Gartenexpertin. Ein Wildbienenhotel zum Aufhängen oder Aufstellen hilft verschiedenen Wildbienenarten, wie zum Beispiel Mauerbienen, Blattschneiderbienen oder Scherenbienen.

Doch bei weitem nicht jedes im Handel angebotene Bienenhotel macht Sie zum erfolgreichen Hotelier. Die Nisthilfen sollten aus Hartholz sein und keinesfalls aus Plastik oder Glas. Sonst wird die Brut nicht gut belüftet und stirbt ab. Die Brutröhren sollten im Durchmesser von zwei bis acht Millimetern sein, damit große und kleine Wildbienen das Hotel nutzen können. „Ein Fünf-Sterne Hotel zeichnet sich dadurch aus, dass die Bohrungen glatt sind und keine Holzsplinte in die Öffnungen stechen“, sagt Gehret. Grundsätzlich sollte die Nisthilfe an einem sonnigen Plätzchen hängen und mit einem kleinen Vordach witterungsgeschützt sein.

Allerdings legt der Großsteil der über 500 bayerischen Wildbienenarten seine Eier im Boden ab. Für sie haben klassische Wildbienenhotels keinen Nutzen. Hier sind Hoteliers mit mehr Abenteuerlust gefragt, die den Insekten ein „Wildnis-Camp“ anbieten: offene, sandige Bodenstellen. Dort können im Boden nistende Wildbienen, wie beispielsweise die Graue Sandbiene, unterirdische Gänge für ihre Brut graben.

Wer ein guter Wildbienen-Hotelier werden will, der sorgt auch für das richtige kulinarische Angebot. Denn finden die Wildbienen in der Nähe kein vielfältiges Blütenbuffet, wird das errichtete Hotel wahrscheinlich leer bleiben. „Blühen heimische Wildpflanzen über das Jahr verteilt, finden die Wildbienen stets eine reich gefüllte Tafel voller Nektar und Pollen“, sagt Gehret. Im Frühjahr lieben sie Winterlinge und Blaustern, im Sommer erfreuen sie sich an Wiesenschafgarbe, Glockenblume und Wiesensalbei. Wenn zum Herbst noch Rainfarn und Wilde Möhre blühen, stehen die Chancen gut, dass sich der Garten oder Balkon rund um die Nisthilfe mit herrlichem Summen füllt.

Bienenschutz und Politik

Mit dem erfolgreichen Volksbegehren Artenvielfalt ist der erste Schritt in Richtung einer naturverträglicheren Landwirtschaft gemacht. Aber nicht nur die bayerische Umweltpolitik muss sich ändern, wenn der Insektenrückgang aufgehalten und umgekehrt werden soll. Auch auf Bundes- und EU-Ebene muss der Schutz von Insekten endlich in die Tat umgesetzt werden. „Die milliardenschweren Subventionen müssen an konkrete Leistungen der Landwirte für die Umwelt geknüpft werden und Strukturelemente wie Blühflächen wieder selbstverständlicher Bestandteil der Agrarlandschaft werden. Der Pestizideinsatz muss deutlich sinken und hochgiftige Wirkstoffe müssen endlich vom Markt“, fordert Luy.

Bürgerwissenschaftliche Mitmach-Aktion zu Bayerns Insekten

Um mehr über den Zustand von Wildbienen und anderen Insekten in Bayern und Deutschland zu erfahren, ruft der LBV und sein bundesweiter Partner NABU zum zweiten Mal zu einer bundesweiten Zählung auf. Bei der Aktion „Insektensommer“ sind vom 31. Mai bis zum 09. Juni sowie vom 02. bis zum 11. August alle Bürger aufgerufen, Insekten zu zählen und die Daten an den LBV zu melden. LBV und NABU erhoffen sich damit ein deutschlandweit genaueres Bild von der Insektenwelt in unseren Städten und ländlichen Regionen. Denn bislang liegen nur wenige bundesweite und artenübergreifende Informationen dazu vor.

Alles Weitere zur Insektenzählung von LBV und NABU vom (31.05.-09.6. und 02.-11.8.):
www.lbv.de/insektensommer.

Quelle: LBV

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Kennt Ihr schon die Wildbienen-App?
Wildbienenprojekt in der Ramsau
Mulchen – Vom Blühstreifen zur Todeszone

Wer kennt das nicht im Frühjahr – Kaum grünt und blüht es an Straßen- und Wegrändern, sind in Kommunen und Städten auch schon wieder die ersten Mulchmäher unterwegs. Diese modernen Maschinen leisten ganze Arbeit – alles was in ihr Schneidwerk gerät, wird kurz und klein gehäckselt. Aber ist das wirklich umweltgerecht? Wohl kaum, auch hier drohen Natur und Tierwelt tödliche Gefahren und das Gemetzel ist ähnlich groß wie auf den Feldern, auf denen nicht vor der ersten Mahd sorgfältig nach Rehkitzen gesucht wird.

Mulchen – Todeszone statt Artenvielfalt

„Wo Artenvielfalt herrschen könnte, hinterlassen die Mulcher wahre Todeszonen“, erklärt LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer. Der LBV fordert deshalb alle Kommunen auf, in Zukunft auf das Mulchen zu verzichten. Aber was bedeutet Mulchen überhaupt?

Unter dem Begriff Mulchen versteht man eine Mahd, bei der das Mähgut nicht zusammengerecht und von der Fläche entfernt wird, sondern stattdessen dort belassen wird. Die dazu verwendeten Maschinen sind mittlerweile hoch effektiv. Sie zerkleinern das Mähgut an Ort und Stelle und verteilen es gleichmäßig wieder auf der Fläche – auf den ersten Blick schön und ordentlich. Doch die Gefahren des Mulchens werden unterschätzt.

„Durch die hohe Geschwindigkeit der Maschinen haben seltene Blumen, Kleintiere und Insekten keine Chance. Eidechsen, Frösche, Schmetterlinge, Hummeln und sogar Wiesel – was unter den Mäher kommt, springt im wahrsten Sinne des Wortes über die Klinge“, so Schäffer.

Tausende von Kilometern werden entlang von Straßen und Wegen auf diese Weise zu Todeszonen. Norbert Schäffer fordert deshalb die Kommunen auf, umzudenken. Viel wichtiger noch als Blühflächen einzusäen sei es, so Schäffer, vorhandene Grünflächen entsprechend zu pflegen und auf diese Weise die Artenvielfalt zu fördern. Er fordert dazu auf, kommunale Grünflächen nicht zu mulchen, sondern lediglich zu mähen und das Mähgut abzutransportieren und zu kompostieren.

„Wir sehen Bürgermeister und Gemeinderäte in der Pflicht, die Bauhöfe entsprechend zu instruieren“, sagt der LBV-Vorsitzende. „Jede Gemeinde sollte ein Pflegekonzept für ihre Flächen erstellen. Diese sollten auf der Turnusmahd aufbauen. Das bedeutet, dass Randstreifen oder Flächen abwechselnd gemäht werden, so dass immer etwas stehen bleibt für Insekten und Vögel – auch im Winter.“

Weitere Infos über den LBV findet Ihr unter lbv.de

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Wisst Ihr wer in Bayerns Gärten und Parks fliegt und piept? Genau das, soll die 15. Stunde der Gartenvögel zeigen. Der LBV und sein bundesweiter Partner NABU rufen gemeinsam vom 10. bis zum 12. Mai dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden. „Wir wollen wissen: Wie ist es um unsere Gartenvögel bestellt? Stemmen sie sich weiter gegen den eindeutigen Abwärtstrend der Vogelbestände in der Kulturlandschaft?“, so LBV-Citizen-Science-Beauftragte Martina Gehret. Seit 1980 ist über die Hälfte der Feldvögel in der EU verschwunden. Bei den Vögeln, die in Gärten und Parks leben, sah es dagegen bisher deutlich besser aus.

Das sind unsere Sorgenkinder

Allerdings gibt es auch bei den Gartenvögeln Sorgenkinder. Besonders betroffen sind Gebäudebrüter und insektenfressende Vögel. „Mauersegler und Mehlschwalben beispielsweise finden durch das Insektensterben immer weniger Nahrung und durch Gebäudesanierungen auch immer weniger geeignete Nistplätze“, sagt Martina Gehret. Seit der ersten Gartenvogelzählung 2005 sind beide Arten um etwa die Hälfte zurückgegangen. Das zeigt die Auswertung der letzten 15 Jahre.

210.000 Gartenvögel gezählt

Im vergangenen Jahr hatten über 9.000 bayerische Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel mitgemacht und aus über 6.500 Gärten insgesamt fast 210.000 Vögel gemeldet. Gemeinsam mit der Schwesteraktion, der „Stunde der Wintervögel“ handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.

So könnt Ihr mitmachen

Und so funktioniert die Teilnahme: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, vom Balkon oder Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 11. und 12. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115 – oder einfach im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de gemeldet werden.

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Die immer wärmeren Temperaturen locken langsam aber sicher auch wieder die ersten Igel im Freistaat aus ihren Winterquartieren. Deshalb heißt es ab sofort für alle bayerischen Naturfreunde wieder: Igel beobachten und dem LBV melden. Seit 2015 finden die Naturschützer mit dem erfolgreichen Citizen-Science-Projekt „Igel in Bayern“ mehr über den heimlichen Gartenbewohner heraus. In den ersten vier Projektjahren haben mehrere zehntausend Teilnehmer mehr als 85.000 Igel gemeldet. „Obwohl der Igel flexibel, anpassungsfähig und ein wahrer Überlebenskünstler ist, steht er mittlerweile auf der Vorwarnliste der ‚Roten Liste bedrohter Säugetiere in Bayern‘. Seine Gesamtsituation ist bedenklich“, so das Fazit der LBV-Igelexpertin Martina Gehret. Das fünfte Projektjahr soll nun weitere wertvolle Daten liefern, um konkrete Schutzmaßnahmen für den Igel zu entwickeln. Mitmachen ist ganz einfach: Unter www.igel-in-bayern.de oder über die Igel-Appmelden jeden Igel melden, den Ihr seht. Und zwar egal ob lebendig oder tot.

Über die Igel-App

Die ersten Meldungen über rund 150 Igel, die bereits in Bayern umherwandern, sind bereits eingetroffen. „So richtig aktiv sind die meisten Igel jedoch noch nicht. Einige Tiere wachen bei den milden Temperaturen auf und suchen sich ein anderes Quartier, in dem sie dann bis in den April weiterschlafen, manchmal sogar bis in den Mai“, berichtet Martina Gehret. Igelweibchen schlafen übrigens meistens länger als Igelmännchen. Mit der App „Igel in Bayern“ kann man die Igel kinderleicht an den LBV melden. Seit rund vier Jahren kann diese App ganz einfach aufs Smartphone heruntergeladen und der Fundort sowie persönliche Zusatzinfos gemeldet werden. Zusätzlich bietet die Igel-App auch noch jede Menge Wissenswertes rund um die stacheligen Gesellen.

So könnt Ihr den Igeln helfen

Genügend Insektenfutter gibt es derzeit aber bei weitem noch nicht für alle Tiere. Da die Landschaft immer mehr zerschnitten wird, reicht ihr Lebensraum in vielen Gebieten nicht mehr wirklich aus. Die Igel müssen auf Nahrungs- und Wassersuche gefährliche Straßen überqueren und werden dabei häufig von Autos überfahren. Der LBV bittet deshalb alle Autofahrer an die hungrigen Langschläfer zu denken und langsamer zu fahren, wenn sie nachts einen Igel auf der Straße laufen sehen.

Wer dem heimlichen Gartenbewohner noch etwas mehr helfen möchte, kann ihm eine Schale Wasser in den Garten stellen: „Das Erste, was Igel nach dem Winterschlaf haben, ist Durst“, erklärt die LBV-Expertin. „Solange die Igel in der Natur noch nicht genug Nahrung finden, können sie im Garten kurzfristig auch zugefüttert werden. Am besten eignet sich Katzenfutter, schädlich hingegen ist Milch. Spätestens Ende April/Anfang Mai kommen die Igel dann aber problemlos ohne Hilfe zurecht und brauchen kein zusätzliches Futterangebot mehr.

Quelle: LBV

Mit den ersten sonnigen Tagen verstauen die meisten Menschen ihre Futterhäuschen wieder im Schuppen. Dabei finden die Vögel gerade zum Frühjahrsbeginn oft nur wenig Nahrung. „Beerensträucher und Samenstände vom Vorjahr sind bereits leergefressen und die große Vielfalt der Insektenarten ist als Nahrung noch nicht verfügbar“, erklärt die Diplom-Forstingenieurin Martina Gehret beim LBV. Das bald anstehende Brutgeschäft, die Jungenaufzucht und die anschließende Mauser sind für die Vögel jedoch mit einem hohen Energieaufwand verbunden. „Wer Spaß daran hat, kann deshalb unsere heimischen Vögel im Garten sowohl jetzt als, auch das ganze Jahr über mit Futter anlocken.“ Futterstellen sind außerdem eine gute Möglichkeit Vögel zu beobachten und ihr Verhalten kennenzulernen.

Wer bei der ganzjährigen Vogelfütterung ein paar Regeln beachtet, schadet den gefiederten Gartenbewohnern nicht. An oberster Stelle steht dabei die Hygiene an der Futterstelle. Denn Krankheiten können sich leichter ausbreiten, wo sich viele Vögel versammeln. Als Futter, das die beste Energie liefert, eigenen sich im Frühling und Sommer Sämereien und Körner. Die Sorge, dass Jungvögel mit angebotenem Körnerfutter versorgt werden, ist meist unbegründet. Die Elterntiere verfüttern während der Jungenaufzucht instinktiv das richtige Futter. Bei den meisten Arten sind dies Insekten. Um den Tieren in dieser Zeit etwas zu helfen kann man getrocknete Insekten und Weichtiere, wie zum Beispiel getrocknete Mehlwürmer, anbieten. „Aber, eine Fütterung hilft meist nur einzelnen Vögeln häufig vorkommender Arten und ist auch kein Ersatz für einen naturnahen Garten“, sagt Martina Gehret.

Gärten und Balkone können wahre Naturparadiese sein, die das ganze Jahr über natürliche Nahrung bieten und neben Vögeln einer Vielzahl an Tierarten ein Zuhause bieten. „Heimische Pflanzen und Strukturen wie Totholz, Steinmauern und wilde Ecken erhöhen die Bedeutung von Gärten vor allem in dichten Siedlungsräumen“, erklärt die LBV-Artenschützerin. Der Garten als „Naturschutzgebiet“ wird immer wichtiger für die Tier- und Vogelwelt. Jeder Balkon- und Gartenbesitzer kann hier selbst aktiv werden und einen Beitrag für die Artenvielfalt leisten.

Die Vogelfütterung macht auch großen Spaß und es damit auch leichter die Vögel zu beobachten und zu zählen. Denn vom 10. bis 12. Mai laden LBV und sein bundesweiter Partner NABU zur 15. „Stunde der Gartenvögel Plus“ ein. Alle bayerischen Naturfreunde sind dazu aufgerufen, eine Stunde lang jeden Vogel in ihrem Garten, auf dem Balkon oder in einem Park zu zählen. Mitmachen ist einfach und Expertenwissen über Vögel nicht notwendig. Auf der großen Aktionsseite www.stunde-der-gartenvoegel.lbv.de können sich alle Interessierten detailliert über das „Citizen Science“-Projekt informieren, die Steckbriefe der häufigsten Gartenvögel ansehen und viele Expertentipps einholen.

Seit dem überwältigenden Erfolg des „Volksbegehrens Artenvielfalt – Rettet die Bienen!“, für das über 1,7 Millionen Wahlberechtigte im Freistaat unterschrieben haben, werden seit Anfang Februar bayernweit Angebote von Landwirten zu Blühpatenschaften für Bürger beworben. Maßgeblich unterstützt wird diese Aktion vom Bayerischen Bauernverband (BBV) – ausgerechnet dem landwirtschaftlichen Lobbyverband, der sich bis zum Ende der Einschreibefrist lautstark und vehement gegen das Volksbegehren gestemmt hatte. „Blühstreifen können ein wichtiges Instrument sein, um den Artenrückgang in der Agrarlandschaft aufzuhalten, aber es müssen bestimmte fachliche Kriterien eingehalten werden, sonst sind sie für den Artenschutz völlig nutzlos“, erklärt Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV. „Darüber hinaus brauchen wir zusätzlich unbedingt naturschutzfachlich sinnvolle Lösungen für besseren Artenschutz, die nur durch entsprechende Änderungen der Gesetze möglich sind, wie sie im Volksbegehren gefordert werden.“

Ja zum Blühstreifen – Aber bitte richtig!

Nun begrüßenswert erscheint, hinterfragt der LBV als Fachverband den naturschutzfachlichen Sinn. Blühstreifen können für den LBV lediglich als begleitende und unterstützende Maßnahme gewertet werden. „Blühpatenschaften sind keinesfalls als zentrales Element zur Sicherung und Förderung der Artenvielfalt in der von Ackerwirtschaft dominierten Agrarlandschaft geeignet“, betont Norbert Schäffer.

Aus Sicht des LBV müssen folgende Kriterien eingehalten werden, damit Blühstreifen überhaupt naturschutzfachlich sinnvoll sind und tatsächlich einen Beitrag zum Artenschutz leisten:

Der bayerische Naturschutzverband begrüßt das private Engagement von Bürgern, die Patenschaften abschließen. „Vor dem Abschluss einer Blühpatenschaft sollte deshalb jeder den verantwortlichen Landwirt fragen, ob dessen Angebot auch den naturschutzfachlichen Kriterien des LBV entspricht. Nur so kann jeder Bürger sicher gehen, dass sein Geld auch wirklich in den Artenschutz investiert wird“, rät Schäffer.

Doch die Blühstreifen sind nur eine von vielen notwendigen Maßnahmen, um die heimische Biodiversität zu fördern. „Die von Landwirten zur Patenschaft angebotenen Blühflächen sind kein adäquater Ersatz für Lebensräume und Strukturen, deren massiver Verlust in den letzten Jahrzehnten zum vielfach dokumentierten Artenschwund in unserer Agrarlandschaft geführt hat“, sagt der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Insbesondere das Verschwinden von vernetzenden Landschaftselementen wie Hecken, Rainen, Weg- und Ackerrändern, die viele Jahrzehnte lang eigene Lebensräume gebildet haben, kann laut Schäffer nicht durch eine befristete Anlage von Blühstreifen kompensiert werden.

Nur wenn der Blühstreifen breit genug und lange genug angelegt ist und nicht bereits nach wenigen Monaten wieder umgepflügt wird, können sich Insekten entwickeln. Einheimische Insekten haben sich über lange Zeit an die heimischen Pflanzenarten gewöhnt, daher kein billiges Einheitssaatgut verwenden. Auch sollte sich der Verdienst mit den Patenschaften an den Einnahmen durch das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) orientieren. Die häufig verlangten 50 oder 60 € pro 100 qm entsprechen dem acht- bis zehnfachen.

Alle Fragen und Antworten zu Blühpatenschaften findet Ihr unter: www.lbv.de/faq-bluehpatenschaft

Das Motto des aktuellen Volksbegehrens Artenvielfalt in Bayern lautet „Rettet die Bienen“. Aber worum geht es darin eigentlich genau?

Über das Volksbegehren Artenvielfalt

Das Volksbegehren tritt mit dem Ziel an, ein besseres Naturschutzgesetz zu schaffen, und will damit auch ausdrücklich die bäuerliche Landwirtschaft unterstützen. Das Volksbegehren will einen gesetzlichen Rahmen schaffen, der zu einem Investitionsprogramm für die Landwirtschaft führen wird. Damit sollen Landwirte, die Leistungen für das Gemeinwohl bringen, in Zukunft noch stärker gefördert und die Umstellung auf ökologischen Landbau noch intensiver unterstützt werden. Die Forderungen des Volksbegehrens wären somit eine echte Chance für Bayerns Landwirte.

Das Volksbegehren will auch Rahmenbedingungen für eine naturverträgliche Landwirtschaft schaffen, als große Chance für jeden Bauern. „Unsere Landwirte können sich darauf freuen, dass ihnen zusätzlich gute Angebote gemacht werden, um die Artenvielfalt zu unterstützen“, sagt Agnes Becker, Beauftragte des Volksbegehrens und stellv. ÖDP-Landesvorsitzende. „Dann kommen Artenschutz und Ökonomie zusammen, und die Landwirte bekommen eine andere Perspektive als wachsen oder weichen.“

Der Gesetzesentwurf zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er den Landwirten an drei entscheidenden Stellen eine interessante wirtschaftliche Perspektive bietet. „So müssen dann zehn Prozent des Grünlands künftig zu Blühwiesen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Bayerische Staatsregierung den Landwirten ein richtig gutes Angebot unterbreiten müssen“, so Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV.

Förderprogramme und finanzielle Anreize

Ähnliches würde für den geforderten Biotopverbund gelten. Auch hier würde der Bayerische Staat Flächen benötigen und allen Landwirten ein wirtschaftlich lukratives und langfristiges Angebot machen müssen. „Wir sind sicher, dass der Freistaat geeignete Förderprogramme entwickeln wird, um die Zielvorgaben des Volksbegehrens zu erfüllen. Mit finanziellen Anreizen holen wir die Landwirte ins Boot, das nützt am Ende auch ihnen“, so Ludwig Hartmann Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen im Bayerischen Landtag.

Neben der Tatsache, dass die Nachfrage nach Biolebensmitteln in der bayerischen Bevölkerung ständig wächst, könnte die Bayerische Staatsregierung nicht zuletzt von Österreich lernen. Gute Förderprogramme kombiniert mit einem massiven Ausbau des Nachfragemarktes haben dort dazu geführt, dass bereits 27 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Insbesondere die Umstellung aller Kantinen in Behörden, Schulen, Universitäten und Krankenhäusern hatten den Absatzmarkt gestützt. Hier hat Bayern einen enormen Nachholbedarf. „Mit dem Volksbegehren schaffen wir endlich einen Sprung in Richtung nachhaltige Landwirtschaft. Das wird die gesellschaftliche Akzeptanz der Bauern stärken“, sagt Richard Mergner Vorsitzender des BUND Naturschutz in Bayern.

Gegen das Artensterben

Ausgangspunkt des Volksbegehrens ist das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier. Dieses Artensterben findet vor allem im Acker- und Grünland statt und ist eine vielfach in Studien nachgewiesene Tatsache. Die bisherigen freiwilligen Leistungen der Landwirte im Vertragsnaturschutzprogramm und im Kulturlandschaftsprogramm konnten den Artenrückgang nicht aufhalten, obwohl die bayerischen Landwirte dafür ca. 250 Millionen Euro pro Jahr erhalten. Dies zeigt, dass mehr und wirksamere Maßnahmen notwendig sind.

Mit dem Volksbegehren wird der Staat verpflichtet, zunächst zehn und später 13 Prozent der Landesfläche für einen Biotopverbund im Offenland zu schaffen. Dies wird in bewährter Manier über Flächenförderung und Flächenankauf geschehen. Hier werden die Landwirte als Partner benötigt.

Überfällig ist die Einhaltung von Gewässerrandstreifen, die in allen Bundesländern außer Bayern bereits gesetzlich verpflichtend sind. Sie dienen dem Schutz der Bäche und Flüsse vor dem Eintrag von Düngern, Pestiziden und Schlamm und stellen gleichzeitig ein Rückgrat des Biotopverbundes dar. Beweidung und Grünlandnutzung wird auf diesen Streifen weiterhin erlaubt sein.

Bayernweit kämpfen 80 Aktionsbündnisse in den Gemeinden für eine Wende im bayerischen Naturschutz. Alle Interessierten sind aufgefordert mitzumachen. Auf der Website des Volksbegehrens Artenvielfalt www.volksbegehren-artenvielfalt.de findet man die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.

Über das Artensterben

Wissenschaftliche Studien belegen, dass in Bayern immer mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht oder bereits verschwunden sind. Besonders betroffen sind die Insekten, die unter anderem für das Überleben der Menschheit als Bestäuber von Nahrungspflanzen existenziell wichtig sind. In Deutschland sind knapp 50 Prozent aller Bienenarten bestandsbedroht oder bereits ausgestorben, über 75 Prozent aller Fluginsekten sind nicht mehr da und die Bestände an Schmetterlingen vielfach sogar noch stärker zurückgegangen, in einigen Regionen Bayerns teilweise um 70-90 Prozent. Unter anderem in Folge des Insektenschwundes leben in Bayern nur noch halb so viele Vögel wie vor 30 Jahren. Diese dramatische Entwicklung will das Volksbegehren Artenvielfalt stoppen.

Weitere Infos über das Volksbegehren Artenvielfalt findet Ihr hier…

Quelle: Volksbegehren Artenvielfalt

Die Kampagne #ProtectWater hat es sich zum Ziel gesetzt, die Beteiligung der Zivilgesellschaft an der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission so weit wie möglich zu vergrößern, um eine Abschwächung der europäischen Gesetzgebung zu verhindern.

Hundert europäische Umwelt- und Naturschutzverbände haben heute – am 09. Oktober 2018 (Laufzeit bis zum 4. März 2019) eine gemeinsame Kampagne gestartet, um Bürgerinnen und Bürgern in allen EU-Mitgliedsstaaten den Wert einer starken europäischen Gesetzgebung zum Schutz unserer Gewässer und unseres Grundwassers mit alltagsnahen Botschaften und Bildern vor Augen zu führen.

Bürgerbefragung der EU-Kommission zur EU-Wasserrahmenrichtlinie

Hintergrund der Initiative ist eine Ende September gestartete Bürgerbefragung der EU-Kommission zur EU-Wasserrahmenrichtlinie. Die Richtlinie verpflichtet alle EU-Mitgliedsstaaten, Maßnahmen zum Schutz von Flüssen, Seen, Küstengewässer und Grundwasservorkommen umzusetzen. In einem sogenannten „Fitness Check“ überprüft die EU derzeit, ob diese Vorgaben noch zweckdienlich sind. An der öffentlichen Befragung können sich alle europäischen Bürgerinnen und Bürger beteiligen.

Die Umwelt- und Naturschutzverbände sehen in der Gesetzgebung das Herzstück für den Schutz der Trinkwasserressourcen und der typischen Tier- und Pflanzenvielfalt in und an Flüssen, Seen und Küstengewässern. In einem breiten Bündnis setzen sich die Verbände für den Erhalt und eine ambitioniertere Umsetzung der Gewässerschutzvorgaben ein.

60% aller europäischen Oberflächengewässer nicht richtliniekonform

Die Verbände befürchten, dass die Richtlinie verwässert, Standards abgeschwächt und die Fristen zur Zielerreichung nach hinten verschoben werden. Bisher sind alle EU-Staaten verpflichtet Maßnahmen umzusetzen, damit die Gewässer bis zum Jahr 2027 (wieder) einen guten ökologischen und guten chemischen Zustand erreichen.

Bis heute verfehlen ca. 60 % aller europäischen Oberflächengewässer dieses Ziel. Dies ist jedoch nicht auf die weltweit als Meilenstein geachtete Gesetzgebung zurückzuführen, sondern auf die mangelhafte Umsetzung durch die EU-Mitgliedsstaaten. Der Appell der Verbände richtet sich daher an die Regierungen der Mitgliedsstaaten, an den vor achtzehn Jahren gemeinsam beschlossenen Zielen festzuhalten und in den nächsten neun Jahren den politischen Willen für ambitionierte Maßnahmen aufzubringen.

Forderungen an die Politik

Darüber hinaus fordern die Verbände von der EU-Kommission, die verschleppte Umsetzung nicht durch eine Fristverlängerung zu belohnen, sondern von den Mitgliedsstaaten eine fristgerechte Umsetzung und umfassende Integration der Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in alle Politikbereiche einzufordern.

Von der Bundesregierung erwarten die Verbände, dass sie den Beschluss der Umweltministerkonferenz von Bund und Ländern im Juni 2018 umsetzt und sich auf EU-Ebene für den Erhalt der Gesetzgebung stark macht, denn sauberes Wasser und lebendige Gewässer sind nicht verhandelbar, sondern öffentliche Güter, die geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden müssen.

Weitere Infos findet Ihr unter: www.lbv.de/wasserretten

Quelle: LBV.de

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