Jeder kennt das, die Sonne scheint, man hat sich gerade mit einem leckeren Stück Kuchen in den Garten gesetzt und schon sind die da – Wespen. Klein, gelb und mit einem Stachel bewaffnet lieben sie unser Essen und können bisweilen sehr lästig werden.
Der LVB – Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. gibt hilfreiche Tipps zum Umgang mit Wespen.
Mit Wassernebel gegen Wespen
Die bisherige Trockenheit und Hitze sind für ein gutes Wespenjahr verantwortlich. Doch erst jetzt ab August steuern die gelb-schwarzen Insekten verstärkt immer häufiger vor allem Obstkuchen, Saft und Eis an. Der Genuss von süßen Speisen unter freiem Himmel kann deshalb schnell unangenehm werden. Aber: die Begegnung mit den ungebetenen Gästen ist kein Grund zur Panik. Der LBV gibt hilfreiche Tipps, wie man sich bei Wespenbesuch richtig verhält und sich effektiv vor Stichen schützen kann. „Zum Beispiel hilft ein mit Leitungswasser gefüllter Zerstäuber, um die Insekten ganz einfach naturverträglich zu vertreiben“, empfiehlt LBV-Pressesprecher Markus Erlwein.
Wespen sind hartnäckig
Bisher benötigten die Wespen nur Eiweiß zur Aufzucht ihrer Larven. Jetzt, wenn die Brut selbstständig ist, genießen sie ihr kurzes, restliches Leben bis zum Herbst und erscheinen uns lästig. Denn nun suchen sie gezielt nach Zucker, also Nahrung für sich selbst und fliegen auch Nahrungsmittel an. „Die Gemeine und die Deutsche Wespe sind besonders hartnäckig, wenn sie ihre Leibspeise vor sich haben und hungrig sind“, erklärt Markus Erlwein. Doch viele vermeintliche Tricks, um Wespen dauerhaft fernzuhalten, wie etwa auf den Tisch gelegte Kupfermünzen, sind nutzlos. „Fangfallen oder Ablenkfutter haben sogar einen negativen Einfluss, da noch mehr Tiere angelockt werden“, so der LBV-Sprecher. „Besonders bei Gewitter oder zum Ende der Flugzeit steigt bei vielen Wespen die Aufdringlichkeit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg.“
Ruhe bewahren
Klappt das nicht, ist es wichtig die Ruhe zu bewahren, wenn einem Wespen zu nahekommen. Hektische oder panische Bewegungen sollten in der Nähe der gelb- schwarz-gestreiften Tiefflieger vermieden werden. „Die Wespe auf keinen Fall wegpusten, denn das Kohlendioxid in der Atemluft ist ein Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffsstimmung“, erklärt Erlwein. Eine wirksame Methode um Zwischenfälle mit Wespen zu vermeiden ist es, das Insekt mit zerstäubtem Wasser zu besprühen. „Die Wespe denkt, es finge an zu regnen und wird zurück in ihr Nest flüchten.“ Außerdem reagieren Wespen bei der Nahrungssuche normalerweise nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie sich bedroht fühlen.
Verhaltensregeln
Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln lassen sich unliebsame Zwischenfälle oft vermeiden: Decken Sie Lebensmittel und Getränke im Freien ab und räumen Sie alle Reste nach der Grillparty sofort wieder weg. „Wichtig ist es auch, Kinder mit Strohhalm trinken zu lassen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hände abzuwischen, um die Wespen nicht anzulocken“, so Markus Erlwein. Wespen können zudem von Gerüchen wie duftendem Parfüm, Cremes und Holzmöbelpolitur angezogen werden. Aber auch bunt geblümte Kleidung hat für sie ihren Reiz. Weiterhin sollte man immer den Mülleimer und Kompost abgedeckt halten. Fliegengitter oder eine Raumschleuse, wie zum Beispiel ein Vorhang nach der Eingangstüre, sind nützlich um Wespen aus Wohnung und Haus fernzuhalten.
Wespen und ihre Bedeutung
Im Sommer schwärmen Wespen in Gärten und Siedlungen herum und leisten wichtige Dienste für Landwirte und Hobbygärtner, indem sie unerwünschte Insekten wie Raupen und Fliegen fangen. Deshalb sollte man bei Wespennestern im eigenen Garten nicht gleich zu drastischen Maßnahmen greifen. Der LBV rät: Bevor ein Wespennest umgesiedelt werden soll, sollte man sich überlegen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist. Spätestens im Herbst sei die Zeit der Wespen vorbei. Dann sterben die Völker ab und nur die diesjährigen Königinnen überwintern, um im nächsten Jahr neue Völker zu gründen. Hilfe bei schwierigen Fällen können Wespenberater geben. Die jeweilige Untere Naturschutzbehörde oder das Landratsamt können bei der Vermittlung und Beratung helfen.
Mehr Infos und ein kostenloses Faltblatt auch unter www.lbv.de/wespen.
Quelle: LBV