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11. Oktober 2020 | Lesezeit ca. 3 Min.

Osttirol wehrt sich gegen deutsche Reisewarnung

Kampf um die Aufhebung der Reisewarnung

Nachdem die deutsche Bundesregierung eine Ausnahmeregel für die beiden österreichischen Enklaven Kleinwalsertal und Jungholz erlassen hat, kämpft nun auch Osttirol mit allen Mitteln um eine Aufhebung der Reisewarnung.

Seit dem 25. September 2020 gehört das österreichische Bundesland Tirol zu den vom Robert-Koch-Institut (RKI) ausgerufenen Risikogebieten.

Damit gilt auch für den Tiroler Bezirk Osttirol eine Reisewarnung der deutschen Bundesregierung. Zu Unrecht, wie Franz Theurl, Obmann ‎vom Tourismusverband betont. Denn „Osttirol weist derzeit grade mal zwei Infizierte (Stand 09.10.2020) auf – und kein einziges Krankenhausbett ist wegen Corona belegt.“

Politisch gesehen gehört die Region zwar zu dem österreichischen Bundesland Tirol, jedoch ist der Bezirk ein geographisches Unikum und durch Südtirol und das Salzburger Land von Nordtirol getrennt. Es teilt auch keine Hauptverkehrswege mit dem Mutterbundesland.

Kals Gradonna - Chalet (c)Schultz Gruppe
Kals Gradonna – Chalet (c)Schultz Gruppe

Verantwortungsbewusste Musterregion

Und Theurl betont weiter: „Allein die politische Zugehörigkeit hat im Falle von Covid-19 nichts mit dem realen Infektionsrisiko zu tun. Tatsache ist, dass Osttirol die niedrigste Infektionsrate in Österreich hat und im ganzen Land als Musterregion gilt“.

Der Tourismusverband hat noch vor der Sommersaison eine flächendeckende Testung aller Mitarbeiter*innen in den Hotelbetrieben auf eigene Kosten veranlasst und diese wöchentlich fortgesetzt.

Auch im Umgang mit der Pandemie hat Osttirol bewiesen, dass sich die Region verantwortungsbewusst und professionell auf jede Eventualität vorbereitet hat. Beispielsweise hat man innerhalb weniger Stunden auf die auferlegte Reisewarnung reagiert und umgehend flächendeckend kostenlose Testungen für heimreisende Gäste aus Deutschland organisiert.

©Dolomitenresidenz Sporthotel Sillian
©Dolomitenresidenz Sporthotel Sillian

Tourismusobmann im Kampfmodus

Tourismusobmann Theurl wird nicht müde, gegen die deutsche Reisewarnung für Osttirol anzukämpfen. Erst recht, nachdem die beiden österreichischen Enklaven Kleinwalsertal und Jungholz von der Reisewarnung ausgenommen wurden.

„Das zeigt, dass eine individuelle Einschätzung einzelner Regionen und damit Ausnahmen möglich sind“, so Theurl, der eine ebensolche Ausnahme für Osttirol fordert. Beinahe täglich kontaktiert er die deutsche Botschaft sowie österreichische Institutionen.

©Gert Perauer - Dolomitenresidenz Sporthotel Sillian
©Gert Perauer – Dolomitenresidenz Sporthotel Sillian

Politische Vertreter sollen nun auf die im Falle Osttirol ungerechtfertigte Reisewarnung aufmerksam machen. „Mein Wunsch wäre, dass ein Virologe vom RKI vor Ort die Lage beurteilen würde. So kann es nicht weitergehen.“

Die Folgen für die Region sind fatal, da über 50 Prozent der Gäste aus Deutschland kommen und eine noch nie dagewesene Stornowelle der deutschen Gäste eingesetzt hat. Diese betrifft nicht nur den Spätherbst, sondern ganz besonders auch den bevorstehenden Winter. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt Theurl.

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Entspannung und Wellness im Gradonna Mountain Resort

Ausblick auf den Winter

Seit Wochen bereitet sich Osttirol mit Präventionsmaßnahmen akribisch auf den bevorstehenden Winter und gegen eine Ausbreitung von Corona-Infektionen in dem Bezirk vor.

Die Region setzt seit jeher auf sanften Wintertourismus und punktet mit seinen weitläufigen Naturräumen und ganz viel Platz. „Ob Langlaufen, Skitourengehen, Schneeschuhwandern, Winterwandern oder Familienskilauf – selbstverständlich mit Abstand.

Außerdem: Keine Warteschlangen an den Liften, ausreichend Platz auf den Pisten und kein Après-Ski“, verspricht Theurl.

Unsere Übernachtungstipps für Osttirol

Wir haben uns vor Ort ein wenig umgeschaut und zwei ganz besondere Unterkünfte gefunden. Das sind unsere ganz persönlichen Lieblingshotels dort:

Sporthotel Sillian im Schnee (c)Schultz Gruppe
Sporthotel Sillian im Schnee (c)Schultz Gruppe

Weitere Reisetipps über Osttirol aus unserer Redaktion


Petra Sobinger
petra.sobinger@be-outdoor.de
Alle Beiträge von Petra Sobinger | Website

2 Kommentare "Osttirol wehrt sich gegen deutsche Reisewarnung"

  1. Hackbarth sagt:

    Hallo. Meine Frau und ich kommen jedes Jahr ins Gradonna auch dieses Jahr waren wir dort vom 02.10 bis zum10.10 es war toll wie immer trotz Reisewarnung. Im Gradonna haben wir einen kostenlosen Covid19 Test bekommen.(> Negativ ) Denn im Gradonna sind die Hygiene-Vorschriften sowie bestimmt auch in den anderen Hotels Top.
    Und wie Ihr schon Berichtet sollte man die Reisewarnung für Osttirol wirklich aufheben. Ach so wir kommen aus Deutschland.

    1. Hallo „Hackbarth“,
      danke für Deinen netten Kommentar. Wir freuen uns sehr über das positive Feedback zu Osttirol und Gradonna. Wir drücken Osttirol und allen anderen Regionen die Daumen, dass die Reisewarnungen bald aufgehoben werden, bzw. die Urlauber trotzdem ihre Ferienzeit in diesen schönen Gegenden verbringen. Die Hotels, Gastronomen und anderen Anbieter sind alle sehr engagiert mit Hygienekonzepten etc. und bemühen sich sehr um die Gäste und ihre Gesundheit. Man sollte bei allen Vorsichtsmaßnahmen nicht vergessen, wie viele Existenzen auf dem Spiel stehen und was alles schon kaputt gegangen ist und – wie viele Existenzen noch in Gefahr geraten werden durch weitere Lockdowns…
      In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern eine tolle, outdoorreiche Wintersaison in ihrer Lieblingsregion!
      Eure Redaktion be-outdoor.de

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