Warum Glücksspieltourismus seit Jahren funktioniert

In der Schweiz wurde erst Ende 2023 entschieden, dass an den Standorten Lausanne und Winterthur neue, landbasierte Casinos eröffnet werden. Man möchte sich fragen, warum das im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung überhaupt noch nötig ist. Suchen Menschen tatsächlich noch Spielbanken wie vor 100 Jahren auf oder ist das Angebot längst überflüssig geworden? Tatsächlich boomt der Glücksspieltourismus heute, wie damals und das hat seine Gründe. 

Digital und analog sind zwei völlig verschiedene Themen 

Bei den landbasierten Angeboten gilt es zwischen Spielotheken und renommierten Spielbanken zu unterscheiden. Für Touristen sind nur Letztere von Bedeutung, denn die Spielothek ist ein aussterbendes Modell. In einer Zeit, wo jeder Interessent einen Online Casino Bonus ohne Einzahlung und Mindestumsatz findet, sind düstere Kaschemmen mit einer Handvoll Spielautomaten in dunklen Gassen nicht mehr von Bedarf. 

Die Spielbank selbst ist etwas ganz anderes. Sie ist für Prunk und Glamour bekannt. Hier spielen Faktoren wie Architektur, Ambiente und auch das klassische „sehen und gesehen werden“ eine große Rolle. Einige Häuser sind weltweit berühmt und bestehen schon seit Hunderten von Jahren. Das hier der Tourismus noch immer eine Rolle spielt ist selbsterklärend. 

Der Spielbankbesuch ist für Touristen nichts Alltägliches

Für viele Touristen ist der Besuch einer Spielbank ein besonderes Erlebnis, das weit über das einfache Glücksspiel hinausgeht. Es ist die Gelegenheit, in eine Welt des Glamours und der Eleganz einzutauchen. Das Dresscode-Erlebnis, die edlen Cocktails an der Bar und die prickelnde Atmosphäre machen den Spielbankbesuch zu einem Highlight jedes Urlaubs. Zudem handelt es sich häufig um exklusive Erlebnisse, bei denen Touristen sich wie in einer anderen Welt fühlen können, umgeben von Luxus und Tradition. Das Glücksspiel wird hier zur Nebensache – es geht um die Erfahrung und das Ambiente.

Geschichten der bekanntesten Spielbanken machen sie zu Sehenswürdigkeiten

Viele der berühmtesten Spielbanken der Welt haben eine reiche Geschichte. Ob Vegas, Monaco oder Baden-Baden – die Legenden der Vergangenheit machen die altehrwürdigen Hallen noch heute zu Touristenmagneten. Oft sind diese Spielbanken Schauplätze legendärer Ereignisse, und viele von ihnen existieren seit über hundert Jahren. Das Casino Monte Carlo beispielsweise ist nicht nur ein Ort des Glücksspiels, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk und ein Teil des kulturellen Erbes von Monaco. Perfekt, um mal einen Abend eine Auszeit von der Familie zu nehmen und auf den Spuren der Zeit zu wandeln. Touristen besuchen diese Spielbanken nicht nur, um zu spielen, sondern auch, um die Geschichten und Mythen zu erleben, die diese Orte umgeben. 

Interessanter Fakt: Nicht jeder Spielbankbesuch endet zwingend am Spieltisch. Es gibt mehr als genug Besucher, die nur einen Cocktail oder ein Glas Champagner trinken. Auch die Gastronomie in vielen Spielbanken gilt als herausragend. Dennoch wird auch Gespielt, wie die steigenden Umsätze zwischen 2002 und 2022 zeigen. 

Andere Länder, andere Regeln – jeder Tisch im Casino ist anders

Amerikanisches Roulette, französisches Roulette, Texas Holdem oder doch Bavarian Stud? Obwohl die meisten Glücksspiele auf den gleichen Grundregeln basieren, gibt es regionale Unterschiede. Das ist ein besonderer Reiz für Liebhaber des Spiels. 

Finden Pokerturniere statt, tummeln sich Touristen aus aller Welt am Tisch. Das sorgt auch für neue Bekanntschaften und Erlebnisse, die vor Ort daheim nicht möglich wären. 

Wer Spielbanken rund um die Welt besucht, genießt es die Unterschiede kennenzulernen und unter Menschen zu sein. Ein Besuch im Casino ist auch ein Stück kulturelle Erfahrung, denn angefangen von der Kleiderordnung bis hin zu den Regeln am Tisch gibt es zwischen Wiesbaden und Monaco oder Baden-Baden und Nevada doch erhebliche unterschiede. 

Die lokale Wirtschaft dankt es den Besuchern 

Auch wenn das Bestreben der Touris nicht gezielt darin liegen dürfte, die Wirtschaft der Schweiz, Las Vegas oder sonstiger Spielhochburgen anzukurbeln, ist das ein zusätzlicher Faktor. Es hat seine Gründe, warum z.B. in Vegas beinahe jedes große Casino direkt an ein Resort oder ein Hotel angeschlossen ist. Es sind weniger die Leute vor Ort, die sich beim Spiel verlustieren wollen. Stattdessen sind es Besucher von außerhalb, die alles mitnehmen möchten. 

Wenn der Urlaub dann noch mit einem Gewinn endet, ist das nur ein zusätzlicher Reiz. Primär im Fokus steht das aber nicht. Für die Wirtschaft ist Glücksspiel ein wichtiger Motor. Die lokalen Spielbanken generieren nicht nur Arbeitsplätze, sondern tragen durch ihre Abgaben auch zur permanenten Weiterentwicklung der Staatskasse bei. Auch wenn der Spieler das nicht zwingend berücksichtigt, ist es trotzdem ein guter Grund für Casinotourismus. 

In vielen Casinos wurde Filmgeschichte geschrieben  

Casinos haben nicht nur in der realen Welt ihre Spuren hinterlassen, sondern auch auf der großen Leinwand. Wer denkt nicht sofort an James Bond, wenn es um glamouröse Casino-Szenen geht? Das berühmte „Casino Royale“ ist nur eines von vielen Beispielen, wo Casinos als Filmkulisse dienten. Auch in Filmen wie „Ocean’s Eleven“ wurden die aufregenden und geheimnisvollen Seiten des Glücksspielens perfekt eingefangen. Viele Touristen wollen genau an diesen Orten einmal sitzen, an denen ihre Filmhelden bereits spannende Abenteuer erlebt haben. Es geht also nicht nur ums Spielen, sondern auch darum, ein Stück Hollywood-Feeling zu erleben.