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3. Dezember 2023 | Lesezeit ca. 7 Min.

Chile: Vulkanexpedition auf den Quetrupillan

Ein Abenteuer mit Aguaventura und Ermitano Expeditions

Schon um 5 Uhr klingelt unser Wecker und reißt uns in unserem umgebauten Berlingo Camper in der Stadt Pucon in Chile aus dem Schlaf. Doch das frühe Aufstehen fällt heute nicht schwer, denn die Vorfreude ist viel zu groß! Heute besteigen wir über die Agentur Aguaventura gemeinsam  mit der Agentur Eremitano Expeditions den Vulkan Quetrupillan, ein Stratovulkan in der Region Los Ríos in Chile.

(c)be-outdoor.de - Mateo und Elena
(c)be-outdoor.de – Mateo und Elena

Der Vulkan Quetrupillan

Der Quetrupillan  liegt zwischen den Vulkanen Villarrica und Lanín im Villarrica-Nationalpark. Der Stratovulkan wird auch „Mocho“ oder „der kopflose Vulkan“ genannt, weil er beim letzten Ausbruch seinen Gipfel verloren hat und besteht demnach aus einer Caldera, in welcher ein Gletscher gebettet ist. Zuletzt kam es während des späten Pleistozäns sowie im Holozän zu einigen großen Eruptionen (seeeehr lange her). Er gilt demnach nicht als aktiv.

Wie haben wir uns im Agenturen Dschungel zurecht gefunden?

Pucon ist ein Touristenmekka! Dementsprechend gibt es unglaublich viele verschiedene Agenturen, die Vulkanexpeditionen anbieten. Wir sind über den Lonely Planet auf die Firma Aguaventura aufmerksam geworden, einer Allroundagentur, die sowohl Touren im Wassersport, zu Pferd oder in die nahegelegene Therma Geometricas anbieten. Außerdem haben sie einen großen Fahrradverleih. Bei den Vulkanexpeditionen kooperieren sie mit der Agentur Eremitano Expeditions, für die hervorragende, zertifizierte und professionelle Guides arbeiten.

Aguaventura

Der Inhaber ist Franzose und die Tourenplanung und Aussagen verlässlich. Für die Expedition wurden wir von ihnen mit hochwertigem Equipment ausgestattet. Darunter fiel:

  • Regenjacken
  • Wasserfeste Hose (wozu wir die bräuchten, werden wir noch berichten)
  • Wasserfeste Handschuhe
  • Gamaschen
  • Helm
  • Eisaxt
  • Steigeisen
  • Mittelhohe Bergstiefel
  • Wanderstöcke mit Schneeaufsatz
  • Rucksack
  • „Poporutscher“

Weiterführend enthält der zu zahlende Betrag:

  • Eine komplett geführt Tour mit zertifizierten professionellen Guides.
  • Den Hin- und Rücktransport
  • Den Eintritt für den Nationalpark
  • Eine Unfallversicherung
  • Feierabendbier

Die Mitarbeiter waren sehr darum bemüht die für uns richtigen Schuhgrößen zu finden, sodass wir einen blasenfreien Aufstieg hatten. Außerdem wurden wir hinsichtlich der Tourenauswahl gut beraten und  wurden darauf hingewiesen, dass für den Aufstieg  eine entsprechende Fitness erforderlich ist, da man über 1000 Höhenmeter bewältigt. Dies ist nicht selbstverständlich, da viele Tourenanbieter die Anstrengung kleinreden, um mehr Kunden „an Land zu ziehen“. Allerdings spiegelt sich das dann letztendlich auch in der Gruppenzusammensetzung wieder: Man muss auf viel auf Andere warten oder einige brechen die Touren sogar ab. Dementsprechend ist es gut zu wissen, dass Aguaventura hier bereits im Vorhinein Hinweise gibt.

Ermitano Expeditions

Wie bereits erwähnt wurde die Tour selber  von der Partneragentur Ermitano Expeditions durchgeführt. Die Inhaber sind ein Chilene und eine Französin, die vor 9 Jahren nach Chile ausgewandert ist. Sie sind Experten für jegliche Art von Expiditionen in der Umgebung. Dabei geht ihr Angebot weit über die klassischen Gipfel (Villarrica und Quetrupillan) hinaus. Auch Mehrtagestouren, zum Beispiel auf die Gipfel Lanín und Laima stehen auf dem Programm.

Die Agentur verfügt über zahlreiche hochqualifizierte und erfahrene Bergsteiger, die einen mit ihrer Expertise verlässlich auf verschiedenen Touren begleiten können.

Fakten:

  • Start 6:00 Uhr morgens, Ende gegen 7 Uhr abends
  • 23km und 1100 Höhenmeter (hoch und runter)
  • Man durchquert einheimische Wälder, wandert über Vulkangestein und je nach Jahreszeit über mehr oder weniger Schnee

Treffpunkt war morgens um 6 Uhr an dem Büro der Aguaventura. Hier packten wir unser mitgebrachtes Essen in die bereits mit der anderen Ausrüstung vorgepackten Rucksäcke, schlüpfen in unsere Bergschuhe und lernten unsere Mitstreiter:innen kennen. Schließlich wurden wir von Ermitano Expeditions abgeholt und nach einem kurzen Zwischenstopp in ihrem Büro fuhren wir in Richtung Ausgangspunkt unserer Expedition.

Dort angekommen, ging es zu Beginn circa 2 Stunden durch einen wunderschönen Wald, der ab einem gewissen Punkt schneebedeckt und ganz verzaubert war. Außerdem setzte leichter Schnee ein. Ein bisschen Weihnachtsstimmung kam im sonst frühlingshaften Chile auf. Schließlich erreichten wir die Waldgrenze und legten Gamaschen an, aßen eine Kleinigkeit und weiter ging’s! Die Stimmung in der Gruppe war gut, es wurde viel gequatscht und die Zeit verging wie im Flug.

Die Vulkanexpedition auf den Quetrupillan

Leider spielte das Wetter heute nicht ganz so mit und es klarte auch im weiteren Verlauf nicht auf. Doch so gerne wir sicherlich eine Wahnsinns Aussicht auf das Tal sowie auf den Gletscher in der Caldera gehabt hätten, und das wollen wir hier sicher zugeben, die Erfahrung in absolutem Weiß auf den Quetrupillan zu wandern, war unbeschreiblich! Konzentration auf jeden Schritt, das Knirschen des Schnees unter den Füßen und ein Wandern in das absolute scheinbare Nichts können wir mit keiner bisherigen Erfahrung vergleichen.

Dabei haben wir uns Dank der professionellen und übrigens auch sehr netten Guides von Ermitano Expeditions immer sicher gefühlt! Gab es bei Teilnehmer:innen Schwierigkeiten, standen sie sofort mit Tipps zur Seite. Außerdem sind wir ein Tempo gegangen, dass der Gruppe angepasst war und langsamere Teilnehmer waren nie auf sich alleine gestellt.

Das letztendliche Erreichen des Gipfels (nach circa 5 Stunden insgesamt), war ein tolles Gefühl und das trotz fehlender Aussicht. Für uns ein ganz neues Gefühl, da wir sonst doch eher für die Aussicht wandern. Aber hier war es fast gar kein Problem, weil man stolz auf das Geleistete trotz schwierigerer Umstände war.

Vor allem wartete ja noch ein weiteres Highlight… der Rückweg! Warum? Wir skippten das langweilige und doch meist eher nervige Runterwandern und schnappten uns unsere „Poporutscher“ und waren in Nullkommanichts und mit unglaublich viel Spaß wieder an der Waldgrenze.

Ausgepowert und absolut glücklich erreichten wir gegen 18 Uhr den geparkten Van und bekamen zur Belohnung, ganz nach deutschem Geschmack, ein lokales Bier und Snacks. Schließlich kam doch die Sonne ein wenig heraus und wir konnten den Tag gemeinsam in der Gruppe ausklingen lassen. Was ein Erlebnis!

Fazit

Wir können die Agenturen Aguaventura und Ermitano Expeditions nur weiterempfehlen. Außerdem hatten wir  den Quetrupillan im Vergleich zu der Expedition auf den bekannteren Vulkan Villarica für uns alleine. Für alle die also auf der Suche nach dem Erlebnis ferner der klassischen Touristenwege sind, können wir diesen Gipfel nur empfehlen!

Bei beiden Agenturen handelt es sich um absolut seriöse Anbieter, die gut voraus planen, bei der Geschwindigkeit den Fokus auf die Gruppe legen, nach dem Motto „konstant aber ruhig“, und das Risiko einer solchen Expedition ernst nehmen und dementsprechend handeln. Wir haben uns immer sicher und gut aufgehoben sowie gut unterhalten gefühlt. Die positive Gruppenstimmung war ansteckend und die Tagestour hat sehr viel Spaß gemacht!

Mateo und Elena – Weitere Beiträge von ihrer Tour


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