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18. Juni 2022 | Lesezeit ca. 11 Min.

Reisebericht „6 Monate durch durch Südafrika“ Teil 2 – Einmal schnell Mosambik und wieder zurück

#beoutdoordegoesSouthafrica – „To be continued“…

Wieder in Sodwana Bay angekommen holen wir nach was wir bei unserem ersten Aufenthalt verpasst haben und verbringen 3 wunderbare Tauchtage dort. Diesmal sehen wir so gut wie alles was die Riffe zu bieten haben – Einsiedlerkrebse, einige Sandtigerhaie, einen Leopardenhai, Rochen, Muränen und vieles vieles mehr.

Endlich können wir auch den normal, typischen Sonnenschein des afrikanischen Winters genießen.

So salopp es hier auch klingen mag – mal eben von Sodwana Bay nach Durban und wieder zurück zu fahren – sind es insgesamt doch über 700 km die wir zurücklegen. Die sich in unserem Auto doch spürbar machen, da es der Motor leider nicht immer zu lässt eine konstante Geschwindigkeit zu halten.

Dafür gibt uns das mehr Zeit, die für uns ungewöhnlichen Dinge am Straßenrand zu bemerken. Sowie die freilaufenden Rinder, Ziegen und Esel, die nur manchmal von einem Hirten begleitet werden, aber wohl von selber verstehen, dass die Fahrbahnbegrenzung quasi ein unsichtbarer Wall ist, oder die zahllosen Menschen, die am Straßenrand in regelmäßigen Abständen ein paar wenige Portionen „fast food“ und Cola verkaufen, manchmal auch Obst.

“You´re in the bush now”

Irgendwo auf dem Weg nach Sodwana Bay hat unsere Geschwindigkeitsanzeige und unser Kilometerzähler den Geist aufgegeben. Deshalb versuchen wir eine Werkstatt zu finden, die das richten kann, aber die Rückmeldung, die wir bekommen ist eher: Das Auto fährt ja noch, das ist kein großes Problem.

Oder: da muss wahrscheinlich ein Kabel ausgetauscht werden und das haben sie nicht. Auf die Frage wo es dieses Kabel den geben könnte, bekommen wir nur die Antwort, „you´re in the Bush now“ (ihr seid jetzt in der afrikanischen Wildnis) das Kabel kann nur bestellt werden. Doch das Kabel zu bestellen würde etwa eine Woche dauern, also entscheiden wir uns dagegen und raten für die nächste Zeit unsere Geschwindigkeit.

Grenzübergang – einmal nach Mosambik

Von Sodwana Bay geht unsere Reise weiter nach Punta do Ouro, Mosambik. Eine etwa zweistündige Fahrt, die aber durch den Grenzübergang deutlich verlängert werden kann und es für uns auch wird.

Aus Südafrika ist man zwar schnell ausgestempelt, aber die Einreise nach Mosambik kann einem schwer gemacht werden – was häufig auch daran liegt, dass versucht wird einem nahezulegen, dass das Leben so viel einfacher sein könnte, wenn man den netten Beamten ein Trinkgeld gibt.

Wir mussten dementsprechend auch eine Diskussion mit den Beamten anfangen, da wir keine Vorabbuchung für eine Unterkunft hatten. Unser Aufbruch nach Mosambik war nämlich eher eine spontane Entscheidung.

Aber man ist ja nicht umsonst Digital Native, so kann ich ohne Probleme an der Grenze eine Unterkunft für eine Nacht buchen. Nachdem wir es also endlich geschafft haben die Beamten zu überzeugen, dass wir alle nötigen Dokumente haben, werden unsere Visa ausgestellt. Dafür müssen wir R950 oder 50€ bezahlen. Es lohnt sich hier den Betrag von Rand in Euro umzurechnen, denn es ist tatsächlich etwa 10€ günstiger in Euro zu bezahlen – das ist uns auch leider erst nach dem Grenzübergang aufgefallen.

Endlich eingestempelt müssen wir nun auch das Auto einführen, was im Container – äh Office – gegenüber problemlos funktioniert. Nach einer eher groben Durchsuchung des Autos bei der nach unerlaubten Lebensmitteln oder sonstigen unerlaubten Gegenständen gesucht wird, haben wir den Grenzübergang endlich geschafft.

Wichtig ist jetzt eine Versicherung für das Auto zubekommen – sonst wird es teuer, denn wenn man das Land wieder verlässt, wird man nach dieser Versicherung gefragt. Hat man sie nicht, muss man nachzahlen. Wir kaufen unsere Versicherung direkt hinter der Grenze an einem „Shop“. Normalerweise findet man die Versicherung in eben solchen Shops oder noch an der Grenze – abhängig von der Größe der Grenze.

Punta do Ouro

Nach Punta do Ouro führt zunächst eine große und recht neu gemachte Teerstraße, die aber schon bald im Ort endet. Innerhalb des Ortes gibt es ausschließlich Sandstraßen mit mal tieferem und mal weniger tiefem Sand. Hier empfiehlt es sich die Luft aus den Reifen dementsprechend anzupassen. Wir lassen die Luft auf etwa 1,6 Bar aus den Reifen.

In dem Ort nah an der Südafrikanischen Grenze bleiben wir eine Woche auf einem Campingplatz am Meer. Auch hier gehen wir fast täglich tauchen und entdecken die etwas kleineren, aber deshalb nicht weniger schönen Riffe.

Punta do Ouro ist ein Ort an dem viele Südafrikaner gerne ihren Urlaub genießen. So stehen die gut hergerichteten Strandhäuser im starken Kontrast zu den eher heruntergekommenen Häusern der Einheimischen. Außerdem gibt es viele Straßenverkäufer, die einem von Armbändern über Bilder bis zu Obst und Garnelen alles verkaufen und für ihre Ware auch jegliche Währung nehmen, die man ihnen anbietet.

Und wieder zurück

Mit unserem Aufenthalt in Punta do Ouro geht auch unser Tauchurlaub und die Zeit an der Küste vorüber.

Nach nur einer Woche machen wir uns auch schon wieder auf die Reise zurück nach Südafrika. Auf dem Weg zu dem Grenzübergang bei Komatiport kommen wir auch in Mosambiks Hauptstadt Maputo vorbei, die wir aber nur flüchtig aus dem Auto betrachten. Im Vorbeifahren zeigt sich, vor allem an den äußeren Rändern, eine vermüllte und runtergekommene Stadt und wir hoffen, dass sich irgendwo doch eine schöne Stadt verbirgt.

Der Grenzübergang in Komatiport läuft problemlos. Fast zu problemlos, denn wir wären beinahe an dem Büro für Immigrationen vorbeigefahren und die nette Polizistin hätte uns auch ganz lieb weiter gewinkt, wäre es uns nicht etwas komisch vorgekommen ohne einen Einreisestempel im Pass weiterzufahren.

Auf der südafrikanischen Seite der Grenze bietet sich uns ein Bild einer schier unendlichen Schlange von Trucks, die alle auf die Einreise warten. Die Besitzer des Gasthauses, in dem wir eine Nacht direkt hinter der Grenze verbringen, erzählen uns, dass die Fahrer bis zu 36 Stunden warten müssen bis sie die Grenze passieren können. Das liegt unter anderem daran, dass die Trucks gründlich durchsucht werden, um Menschenschmuggel zu verhindern.

Panoramic Road

Das nächste Ziel unserer Reise ist die Panoramic Road. Diese Route führt einen an den Ausläufen der Drakensberge von einer Sehenswürdigkeit zur anderen.

Wir starten in Sabie wo wir eine Nacht auf einem Campingplatz bleiben bevor es mit dem Sightseeing richtig losgeht. Der doch deutliche Temperaturunterschied zur Küste hat uns doch härter erwischt als wir es gerne zugeben würden – da musste ich sogar meinen Schlafsack auspacken.

Die erste Sehenswürdigkeit, die wir uns anschauen, sind die Mac-Mac Falls. Die zwei Wasserfälle, die nebeneinander in eine Schlucht hinunterstürzen sind schon sehr eindrucksvoll.

Nächster Stop ist Pilgrims Rest, eine alte Goldgräberstadt. Hier kann man durch die Stadt schlendern und nachempfinden wie das Leben hier wohl mal ausgesehen hat. In der alten Werkstatt kann man die Evolution von der Kutsche zum Auto bestaunen, im Hotel gibt es jetzt ein Restaurant und im alten Rathaus kann man über die Geschichte Pilgrims Rest lesen.

Das dritte Ziel von diesem Tag ist Gods Window. Von dem Aussichtspunkt hat man eine beeindruckende Aussicht in das Tal und viel weiter. Bei besonders gutem Wetter soll man von hier sogar die Lichter Maputos sehen können. Die kurze Wanderung zu God´s Window führt einen außerdem durch einen kleinen Regenwald.

Unser letzter Stopp ist das Moholoholo-Tierrehabilitationszentrum. Hier nehmen wir an einer Führung teil und lernen einige der Tiere kennen, die aufgenommen und gepflegt wurden, aber nicht mehr in ausgewildert werden können. Dabei hat jedes der Tiere eine individuelle und tragische Geschichte weshalb sie in dem Zentrum leben.

Besonders bei geretteten Wildkatzen ist es schwierig diese wieder auszuwildern, da sie meist nie gelernt haben wie sie richtig jagen. Geier dagegen können meist wieder freigelassen werden, nachdem sie aufgepäppelt wurden, denn sie jagen nicht selber sondern sind Aasfresser.

Es gibt so viel zu lernen über die Wildtiere und wie man sie schützen kann und sollte, ohne dabei zu sehr in den natürlichen Verlauf einzugreifen.

Tag zwei unserer touristischen Tour führt uns als erstes zum Aussichtspunkt der drei Rondaveln. Von dem Aussichtspunkt hat man einen unglaublichen Panorama Blick über das Blyde River Schutzgebiet und den Canyon.

Zweites Ziel sind die Bourke´s Luck Potholes, die Felsformation bietet einen malerischen Ausblick und die vielen kleinen und großen Wasserfälle sind schön anzuschauen.

Letzter Stop sind die Berlin Falls, die ihren Namen dem Dörfchen zu verdanken haben auf welches sie fallen.

An jedem dieser Orte musste man eine kleine Gebühr für den Parkplatz bezahlen, umgerechnet sind das jeweils etwa 3€. Außerdem findet man fast an jedem dieser Parkplätze Stände an denen typische Statuen, Armbändchen, Schüsseln oder Bilder verkauft werden.

Kruger Nationalpark

Der eigentlich letzte Teil unserer Touri-Tour ist der Kruger Nationalpark. Die knappe Woche verbringen wir in den Camps Skukuza, Lower Sabie und Berg-en-Dal und nutzen jeden Tag zur Safari.

Überall im Park finden wir die Impalas, Zebras, Kudus, Giraffen und hinter jeder Ecke auch eine Herde Elefanten. Zu unseren besonderen Entdeckungen zählen Löwen, direkt am Malelane Gate, Ground Hornbills, die gefährdet sind, und Wildehunde, die wir auf unserem Weg nach Berg-en-Dal sehen.

In der Gegend um die Tshokwane Picnic-site finden wir – bzw. eigentlich nicht wir, sondern die 8 Autos vor uns, wie im Kruger Park üblich – einen Leoparden mit einem Impala im Baum, den wir aber leider nicht mehr fotografieren konnten.

In den Flussabschnitten, die vor den Camps Lower Sabie und Skukuza verlaufen, beobachten wir außerdem jeden Abend die Nilpferde, Krokodile und Büffel.

Leider vergeht auch die schönste Zeit mal und nach unserem Besuch im Kruger National Park muss ein weiterer Teil unseres Teams die Reise verlassen.

Wir fahren also zurück nach Johannesburg und verabschieden uns…☹

Und wer sich noch erinnert weiß, dass das Auto auch hier mal wieder in die Werkstatt muss, denn unsere Geschwindigkeitsanzeige und der Kilometerzähler funktionieren immer noch nicht.

To be continued…

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Ein Kommentar "Reisebericht „6 Monate durch durch Südafrika“ Teil 2 – Einmal schnell Mosambik und wieder zurück"

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